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Kanu Enjoy the Silence - Sport auf dem Wasser

Sportjournalisten kennen sich mit vielen Sportarten aus, das liegt in der Natur ihres Jobs.

Von Thomas Wartmann 19.03.2020, 07:00

Stendal l Privat sind die meisten aber auch sportlich unterwegs. In loser Folge stellen unsere Kollegen ihre Sportarten vor oder probieren neue aus und berichten darüber.

Mitte März und ein freies Wochenende. Das kenne ich so nicht, sonst brummt es zu dieser Zeit auf allen Plätzen und in allen Hallen. Alle Kollegen sind normalerweise im Dauerstress und am Wochenende lange unterwegs. 20 Stunden Arbeitszeit kommen sonnabends und sonntags für einige schnell zusammen. Und jetzt – Ruhe.

Ich mache gern Ausdauersport, nur Laufen mag ich nicht. Auf dem Rad oder als Walker ist mir kein Weg zu weit, oder eben auf dem Wasser.

Ich liebe es, mit dem Kanu zu fahren. Am besten bei so tollem Wetter wie an diesem Sonnabend. Es war noch etwas frisch, aber dafür sonnig und vor allem windstill. Ich kenne einige schöne Gewässer, auf denen man völlig allein ist.

Rechts und links zieht lautlos das Ufer vorbei. Reiher, Kraniche, Enten, Gänse und auch ein Eisvogel sind zu sehen. Egal ob man allein unterwegs ist oder Freunde und Familie dabei hat, es macht Spaß und wer nicht paddeln will oder kann, genießt mit einer Tasse Kaffee die Natur.

Ich hatte es oft, dass meine Frau vorn im Boot lag und sich sonnte.

Die Kinder saßen mit kleinen Paddeln in den Händen auf der mittleren Bank. Mit einer Packung Kekse und Blick in den Schilfgürtel hatten sie ihren Spaß. Der Sportler sitzt hinten und macht die Arbeit. Pro Stunde kommen schnell 250 bis 300 verbrauchte Kilokalorien zusammen und man beansprucht Muskelgruppen, die sonst eher selten zum Zug kommen.

Zum Kanufahren braucht man ein schmales Gewässer, am besten mit geringer Fließgeschwindigkeit. Um einen entsprechenden sportlichen Effekt zu haben, sollte man schon zwei Stunden am Stück paddeln und braucht dann eine Strecke von 15 bis 20 Kilometern.

Kanustationen gibt es einige. Das kann man im Netz schnell erkunden. Gegen Kaution ist es auch möglich, ein Kanu mitzunehmen. Auf dem Dachgepäckträger ist das kein Problem und so kommt man auch an Gewässer, an denen es nichts zu leihen gibt.

Wenn man diesen Sport zukünftig öfter machen möchte, kann man jetzt schon Vorbereitungen dafür treffen. Auf der Karte oder vor Ort sollte man sich die Gewässer und mögliche Einsatzstellen anschauen. Dann muss man nicht suchen, wenn es losgehen soll.

Planen Sie sich einige Tage ein, an denen Sie fahren wollen und reservieren Sie sich ein Boot. Das Wetter ist das A und O. Die Temperatur ist nicht so wichtig, aber es sollte trocken sein und vor allem windstill. Wenn Sie öfter fahren wollen, lohnt es sich, gute, vor allem bequeme Rettungswesten, zu kaufen und vielleicht einen kleinen klappbaren Bootswagen. Dann kommen Sie auch schnell mal einige hundert Meter über die Wiese zum Wasser.

Dann kann es losgehen. Wenn Sie zum ersten Mal in ein Kanu steigen, dann machen Sie das an einem flachen Sandstrand und barfuß oder üben es auf der Wiese.

Links und rechts auf die Reling fassen, Schwerpunkt nach unten bringen und mittig einen Fuß in das Boot setzen, dann langsam den zweiten hinterher und auf die Bank setzten.

Das ist etwas wackelig und sieht manchmal lustig aus. Machen Sie ein Video, dann haben sie in vielen Jahren noch Spaß daran. Wenn das geklappt hat, geht es los.

Es gilt die Regel, schwer sitzt hinten. Idealerweise kann Schwer auch gut paddeln. Also Sportler hinten, Mitfahrer vorn. Für das Steuern ist ebenfalls der hinten Sitzende verantwortlich. Das lernt man schnell.

Man steuert mit Kraft und Anzahl der Schläge und benutzt das Paddel als Steuer, indem man es an der Reling ansetzt und seitlich am Boot hält. Dann kann man es wie ein Steuerblatt nach links oder rechts drücken.

Das ist vor allem dann wichtig, wenn man allein unterwegs ist. Dann muss man bei jedem Paddelschlag korrigieren. Wichtig ist für Sportler, die allein unterwegs sind: Auch wenn Sie ein guter Schwimmer sind, tragen Sie immer eine Rettungsweste!

Und packen Sie sich vorn Ballast in das Boot, damit der Kiel im Wasser liegt, sonst drehen Sie sich wie ein Brummkreisel. Am besten Sie haben einen Sack mit Sand, 30 Kilogramm sollten es schon sein, dabei.

Für alle, die gern ein eigenes Boot möchten, mein Tipp. Ich bevorzuge Boote aus PET. Die sind oft nicht so schick wie die glänzenden und schön geschwungen Boote aus GFK oder Holz, dafür verzeihen sie Ihnen aber fast alles.

Jetzt ist die richtige Zeit, sich ein gebrauchtes Boot zu kaufen. Oft verkaufen jetzt Verleihstationen alte Boote sehr günstig.

Für Einsteiger ist das eine gute Wahl, das Boot ist billig, aber ein Profigerät und ein neuer Kratzer fällt gar nicht auf.

Viel Spaß und guten Trainingserfolg!