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Leichtathletik Letzter Wettkampf auf der Stendaler Aschebahn

Traditionell am Freitag vor Pfingsten richteten die Stendaler Leichtathleten ihr Nationales Sportfest aus.

Von Wolfgang Seibicke 11.05.2020, 07:30

Stendal l So auch die 8. Auflage vor 25 Jahren. „Eine gute und eine schlechte Nachricht gab es nach dem Sportfest des Stendaler LV.“ So schrieb es Volksstimme Sportreporter Volker Langner damals.

„Zuerst die schlechte: Dauerregen spülte viele gute Leistungen förmlich weg. Die gute: Trotz des vierstündigen „Pitsch-patsch“ wuchsen keinem der etwa 100 Teilnehmer aus 32 Vereinen Schwimmhäute. Auch nicht den Organisatoren, die teilweise schon sechs Stunden vor Wettkampfbeginn versuchten, mit Bahnfegen und Abflusslöchern gegen die Wassermassen anzukämpfen. Und letztendlich gab es wieder beachtliche Resultate. So den Altmarkrekord von Wilfried Hastedt (TSV Arendsee) in der M50 über 100 m in 12,8 s.“ Dieses verregnete 8. Nationale Sportfest sollte der letzte Wettkampf auf der „Aschenbahn“ im Stendaler Jahn–Stadion (heute „Am Galgenberg“) sein.

Stendals Organisatoren mussten Höchstleistungen vollbringen, um die einzelnen Wettbewerbe überhaupt über die Bühne zu bringen. 14 Bestleistungen zeigten, dass dieses den fleißigen Helfern um Vereinschefin Kerstin Müller auch hervorragend gelang.

Nur fünf Monate später nahm Stendals damaliger Oberbürgermeister Dr. Volker Stephan mit einem Bagger den ersten Spatenstich vor. Ein harter Winter 1995/96 zwang die fleißigen Bauarbeiter damals zum Baustopp und die für Mai 1996 geplante Einweihung der neuen Polytananlagen mit dem 9. Nationalen Sportfest musste auf den 3. Oktober verschoben werden.

Seit diesem Tag hat das Stadion zahlreiche Rekorde von Altmark- bis Landesrekorde sowie Deutsche-, Europa- und Weltrekorde gesehen. Die Investition in das kostengünstigste Stadion des Landes hat sich gelohnt, denn die Sport- und Hansestadt Stendal mit dem furchterregenden Namen des Stadions, „Am Galgenberg“, wurde durch die Leichtathletik in der ganzen Welt bekannt. Gerade bei den Seniorinnen und Senioren bleibt aber auch das 8. Nationale Sportfest bei Dauerregen am Pfingstfreitag 1995 in Erinnerung.

Siegerinnen und Sieger von damals sind auch noch heute aktiv, so Evelyn Kutz (Weinstrauch), Evelyn Gehne, Dr. Wolfgang Ludwicki und Dieter Klemt.