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Sportart im Selbstportrait Das Pferd und ich - eine Ausnahme?

Für viele ist das Reiten eine Leidenschaft. Und besonders für ungeübte Frauen eine große Herausforderung.

Von Jeannette Heinrichs 15.04.2020, 08:00

Priemern/Seehausen l Ich habe einen Selbstversuch gestartet und mich auf das Pferd gewagt.

Eigentlich stehe ich an einem Sonnabendnachmittag ab 15 Uhr auf dem Fußballplatz und schaue mir ein Spiel von der Landesliga bis zur Kreisoberliga an, für mich als Sportredakteurin ganz normal. Da daran derzeit nicht zu denken ist, habe ich einen Selbstversuch im Reiten gemacht.

Warum gerade Reiten? Eine gute Frage, denn eigentlich habe ich vor den „Vierbeinern“ gehörigen Respekt, man kann auch von Angst sprechen. Ein Mindestabstand von 1,50 Meter ist schon das Höchste der Gefühle. Dennoch wollte ich es mal wissen, wie es ist „auf dem hohen Ross“ zu sitzen. Meine vierjährige Tochter Frieda, fand das „total cool“ und durfte nach meinem Selbstversuch auch mal reiten. Meine Freundin ist in Besitz von drei Pferden. Marylinn (Haflinger), Ostwind und Südwind (beides Wallach). Da ich ein wenig Angst habe, sollte ich auf Marylinn meinen Versuch machen.

Vorher musste der Haflinger vorbereitet werden. Das hieß, sie zu putzen – und ich sollte dabei mithelfen. Eine gute Idee, um meine Scheu vor dem Pferd zu verlieren. Ich striegelte Marylinn und machte die Hufe sauber. Viel Arbeit für einmal kurz reiten. Danach wurde Marylinn ablongiert – warmmachen.

Nach ein paar Runden des ablongierens war es dann soweit. Noch schnell den Reithelm aufgesetzt und los ging es. Schon der Aufstieg auf Marylinn war ein kleiner Kraftakt, aber das meisterte ich mit Bravour und es war für mich ein ungewöhnliches Gefühl auf dem Rücken des Haflingers zu sitzen. Langsam setzte sich Marylinn in Bewegung. Mehr und mehr bekam ich ein Gefühl für sie und ich wurde entspannter. Danach sollte ich sie an den Zügeln selber führen – gar nicht so einfach als Ungelernte. Aber meine Freundin meinte: „Du machst eine gute Figur auf Marylinn.“ Ein tolles Lob, dachte ich mir und drehte noch ein paar Runden auf dem heimischen Reitplatz. Nach gut einer Stunde „reichte“ es mir und mein Selbstversuch war beendet. Ich bedankte mich mit Streicheleinheiten bei Marylinn für ihr Vertrauen in mich.

Danach durfte meine Tochter reiten. Ohne Scheu setzte mein Bruder sie auf den Rücken und meine Freundin führte die Longe. Frieda freute sich riesig und wäre wohl noch länger geritten. Aber Marylinn hatte ihre „Arbeit“ getan. Noch ein paar Leckerli und sie wurde auf die Koppel „entlassen“.

Für mich war es eine tolle Erfahrung, aber in meiner Freizeit bleibe ich doch lieber beim Fußball.