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Fußball Chancenverwertung als Handicap

Bördeoberligameister Empor Wanzleben bestreitet die Saison 2016/17 in der nicht angestrebten Staffel 2 der Landesklasse.

Von Rüdiger Petrasch 06.01.2017, 23:01

Wanzleben l Am ersten Spieltag hatten die Blau-Weißen Heimrecht und empfingen vor 119 Zuschauern den TuS Magdeburg-Neustadt im Bördestadion. Eine 2:0-Führung der Gäste konnten Spielertrainer Michael Feldheim und Neuzugang Dirk Wischeropp ausgleichen. Schon im ersten Spiel fiel auf: Empor braucht zu viele Chancen zum Torerfolg.

Die erste Begegnung mit dem Kunstrasen hatten die Empor-Akteure bereits am zweiten Spieltag bei der HSG Medizin in Magdeburg. Ein zweiter Schwachpunkt, der immer wieder zu Tage kam, zeigte sich dort. Empor kassiert früh Gegentore, so auch bei Medizin, das in der zweiten Spielminute in Führung ging. Empor glich immer wieder aus, ging gar in Führung, um am Ende doch mit 5:4 zu verlieren.

Am dritten Spieltag gab die Zweite vom MSV Börde ihre Visitenkarte im Bördestadion ab. Ein starkes, auf Konter getrimmtes Team, gegen das Empor gut spielte, aber wieder seine Chancen vergab. Beim SV Vorfläming Nedlitz gingen die Blau-Weißen 5:0 unter, nachdem sie sie vom frühen Gegentor nicht erholten. Gegen Arminia Magdeburg nutzten die Gäste in der 16. Minute ihre erste Chance. Empor bestimmte das Spiel, war jedoch erneut nicht clever genug, kassierte das 0:2. Mehr als der Anschlusstreffer durch Dirk Wischeropp in der 87. Minute per Foulelfmeter wollte nicht fallen.

Das sah beim Auswärtsspiel in Groß Santerleben anders aus. Trainer Feldheim stellte in der Abwehr um, machte sie noch stärker und hatte Erfolg. So sahen 35 zahlende Zuschauer, davon 30 aus Wanzleben, den ersten Sieg der Feldheim-Schützlinge in der Landesklasse. Groß Santersleben biss sich die Zähne an der stabilen Abwehr aus. Nick Neugebauer war es in der 89. Minute vorbehalten, einen Konter zum Empor-Sieg abzuschließen.

Gegen das Spitzenteam aus Niegripp schrammte Empor knapp an einem Punktgewinn vorbei, kassierte in der 89. Minute das Gegentor. Das Spiel gegen Union Schönebeck wurde wegen Unbespielbarkeit der Plätze in Schönebeck abgesagt. Fortuna Magdeburg II rechnete sich nach der 2:0-Pausenführung in Wanzleben mehr aus. Doch zur zweiten Halbzeit kam eine ganz andere Wanzleber Mannschaft aus der Kabine. Jetzt wurden die Zweikämpfe angenommen und gewonnen. Dirk Wischeropp brachte die Blau-Weißen mit seinem Doppelschlag auf Augenhöhe. In der 90. Minute machte Glen Pinkernelle das 3:2 und in der Nachspielzeit erhöhte Gino Hellrung auf 4:2 – der erste Dreier vor heimischem Publikum.

Gegen Klein Mühlingen/Zens gab es für Empor erneut nichts zu holen, zudem musste Spielertrainer Michael Feldheim in der zwölften Minute verletzt vom Platz. Das tat dem Abwehrverhalten der Blau-weißen nicht gut. Nach der 2:0-Pausenführung des Gastgebers konnte Empor nach dem Pausentee durch Dirk Wischeropp verkürzen. Doch auch bei den Unparteiischen hat Empor bisher wenig Lobby. So spielt man, gefühlt, oft nicht nur gegen elf Gegner. Am Ende verlor Empor 3:1. Das Spiel gegen Borussia Genthin musste wegen Unbespielbarkeit des Bördestadions angesagt werden. Gegen den souveränen Tabellenführer MSC Preussen spielte Empor eine beherzte Partie, geriet durch dumme Fehler ins Hintertreffen und unterlag am Ende mit 1:5.

Gegen Germania Güsen zeigten die Wanzleber das schwächste Spiel, das schnell abgehakt wurde. Bei Besiegdas Magdeburg dann erneut die Chance zum Sieg, doch wieder kam die Abschlussschwäche zum Tragen. Der Gastgeber ging zweimal in Führung, Empor glich jeweils aus und hatte drei Hundertprozentige auf dem Schlappen. Doch es kam erneut anders. Der Gastgeber ging durch einen Sonntagsschuss wieder Führung. Empor rannte kopflos an und unterlag.

Im letzten Spiel 2016 siegte Empor gegen den VfL Gehrden eindeutig mit 4:1 und zeigte den Fans, das man den Kampf um den Klassenerhalt nicht aufgegeben hat. Eine geschlossene Mannschaft, gemischt aus erfahrenen und jungen, talentierten Spielern besiegte das Team aus Gehrden hochverdient.

Im Pokal scheiterte Empor erst im Viertelfinale. In Seehausen sahen dabei 145 zahlende Zuschauer ein packendes Spiel mit dem Siegtreffer für den SV Seehausen in der 89. Spielminute.