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Sterne des Sports Emotionale Ehrung vom Bundespräsidenten

Die Teilnahme an den „Sternen des Sports“ in Gold auf Bundesebene war für die Harzer ein unvergessliches Erlebnis.

Von Ingolf Geßler 26.01.2017, 03:00

Halberstadt l Bereits zum dritten Mal innerhalb der letzten sieben Jahre hatte sich nach dem TSV Zilly und dem SV Langenstein ein Verein aus dem Harzkreis als Landessieger für die „Sterne des Sports“ in Gold auf Bundesebene qualifiziert. Angefangen vom „Startschuss“ – der Vorabendveranstaltung, über die Ehrung mit Bundespräsident Joachim Gauck bis hin zum Empfang und Führung durch die Landesvertretung Sachsen-Anhalts und den Bundestag – für die Harzer Delegation um den siegreichen Yamakawa Karate-Do Ballenstedt und Halberstadt werden diese beiden Tage unvergesslich bleiben.

Den Auftakt machte die Vorabendveranstaltung, trotz hochrangiger Gäste wie Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein und Alfons Hörmann, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, ging es beim „Startschuss“ im Palmenhof/Silbersaal des Sony-Centers überaus familiär zu. Höhepunkt des Abends war die Verleihung des Publikumspreises, den nach einem Online-Voting an die SG Callenberg für die Errichtung eines Bike- und Skate­parkes in Eigenregie vergeben wurde. Viele Gespräche in familiärer Athmosphäre zwischen nominierten Vereinen aller Bundesländer, den drei Nominierten des Publikumspreises und Ehrengästen rundeten den schönen Abend ab.

Spannend wurde es tags darauf, als in der DZ Bank direkt am Brandenburger Tor die „Sterne des Sports“ in Gold verliehen wurden. „Viel habe ich nicht geschlafen“, machte Alexander Löwe aus seiner Nervosität keinen Hehl. Zusammen mit Ehefrau Katy und Tochter Charlotte sowie Jugendwartin Franziska Graf und deren Schwester Alexandra bildete er die Abordnung des Sachsen-Anhalt-Siegers vom Yamakawa Karate-Do aus Ballenstedt und Halberstadt.

Die Veranstaltung begann mit einer hohen Ehrung, dem scheidenden Bundespräsidenten Joachim Gauck wurde die Ehrenmedaille des Deutschen Olympischen Sportbundes verliehen. Als Grund hierfür führte DOSB-Präsident Alfons Hörmann den „Respekt vor der menschlichen und politischen Lebensleistung“ an, „nicht nur, aber auch auf dem Feld des Sports. Der Bundespräsident habe die Herzen der Sportler und der im Ehrenamt Engagierten erobert“, so Hörmann.

Anschließend verkündete Katrin Müller-Hohenstein nach ausgeloster Reihenfolge alle Platzierten, die gemeinsam den vierten Rang belegten. Die Spannung war kaum zu überbieten, bis das Yamakawa Karate-Do Ballenstedt schließlich doch noch als vorletzter Verein aufgerufen wurde. Obwohl es nicht zu einer „Top-drei-Platzierung“ gereicht hatte – der Stolz war Alexander Löwe und Hans-Heinrich Haase-Fricke, Vorstandssprecher der Harzer Volksbank, anzusehen, als ihnen der kleine Goldene Stern und der Scheck über 1000 Euro von Bundespräsident Joachim Gauck, DOSB-Präsident Alfons Hörmann und Uwe Fröhlich, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken, überreicht wurden. „Ein durchschlagender Erfolg für die Kampfsportler des Yamakawa Karate-Do und die zahlreichen kleinen und großen Unterstützer“, freute sich Hans-Heinrich Haase-Fricke nach der Ehrung. „16 Vereine – 16 Maßnahmen, die unser Land voranbringen und aktiv etwas bewegen. Jeder Einzelne ist ein Gewinner“, fügte Haase-Fricke hinzu.

„Ein durchschlagender Erfolg für die Kampfsportler des Yamakawa Karate-Do“

Der „Große Stern des Sports“ in Gold ging an Eintracht Hildesheim. Seit fünf Jahren bietet der Verein Sport-AGs in Grundschulen an. Begann 2011 noch alles mit traditionellen Sportarten wie Basketball und Leichtathletik, so haben die Kinder heute die Chance, auch Trendsportarten wie Tricking, Cheerleading und Parkour auszuprobieren. Im Laufe der Zeit sind Kooperationen mit aktuell zehn Schulen entstanden. Das bedeutet, dass der Verein mittlerweile für rund die Hälfte des Ganztagsangebots an Hildesheimer Grundschulen verantwortlich ist. Das entspricht rund 1300 betreuten Kindern pro Woche. Den zweiten Platz belegte die integrative Tauchgruppe „Die Wasserflöhe“ der VSG Darmstadt 1949, die behinderten Menschen die Möglichkeit bietet, das Tauchen zu erlernen. Dritter wurde der Mainzer Schwimmverein 1901, der ein Schwimmbad in Eigenregie betreibt und damit vor der Schließung bewahrte.

Zum Abschluss der Ehrungsveranstaltung trat dann wieder der Bundespräsident in den Mittelpunkt. Nach dankenden Worten von Katrin Müller-Hohenstein zum bevorstehenden Abschied wurde Joachim Gauck mit stehenden Ovationen gefeiert.

Mit der Ehrungsveranstaltung war der erlebnisreiche Berlin-Ausflug für die Harzer Delegation aber noch nicht zu Ende. Es folgte ein Empfang in der Landesvertretung Sachsen-Anhalts, der für die „Landessieger der ,Sterne des Sports‘ schon Tradition hat“, so Ministerialdirigent Frank Smeddinck, der anschließend durch das historische Gebäude mit Kaminzimmer und Büro des Ministerpräsidenten Reiner Haseloff führte. Auf Einladung von Heike Brehmer, Mitglied des Bundestages, bekamen die Harzer eine interessante Führung durch den Deutschen Bundestag, die das erlebnisreiche Wochenende abrundete.