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American Football Im ersten Viertel überrannt

Der Traum vom Aufstieg ist für die American Footballer der Wernigerode Mountain Tigers vorbei.

Von Peter Goldschmidt 13.09.2017, 23:01

Wernigerode l Im Playoff-Halbfinale der Landesliga Ost setzte es für die Harzer bei den Tollense Sharks Neubrandenburg eine deutliche 0:60-Niederlage. Bereits im Vorfeld, bei der Planung zum Halbfinale, wurde klar: das wird ein schwerer Brocken. Und das lag nicht nur am Gegner. Die Neubrandenburg Tollense Sharks hatten bis dato eine „Perfect Season“ gespielt und das mit beeindruckenden Zahlen, sowohl bei den erzielten Touchdownpunkten als auch bei den zugelassenen Punkten der Gegner.

Auf Seiten der Mountain Tigers hatte der ein oder andere Spieler diesen Termin wohl nicht mehr in seinem Kalender stehen, somit standen für diese Partie nicht genügend Spieler zur Verfügung. Retter in der Not war Headcoach Andreas Östlund, der kurzfristig drei schwedische Spieler aktivieren konnte. Dazu stieß mit Christian Schattenberg noch ein ehemaliger Spieler wieder zum Team, somit waren es zumindest genügend Spieler.

Aber auch im Football, sogar mehr als in vielen anderen Mannschaftssportarten, gilt: nur durch viele Trainingseinheiten wird aus vielen Spielern ein Team. Und das war in der Kürze der Zeit nicht möglich. Bedingt durch die vielen Ausfälle waren zahlreiche Umstellungen notwendig, auch das war nicht hilfreich, um 100 Prozent des Leistungsvermögens abzurufen.

Die somit nicht nur zahlenmäßig überlegenen Sharks kamen zunächst mit ihrer Offense auf den Platz. Und diese fackelte nicht lange. Bereits in ihrem ersten Drive erzielten die Neubrandenburger per Pass den ersten Touchdown. Die Offense der Tigers tat sich schwer, im vierten Versuch mussten sie sich per Punt vom Lederei trennen. Doch der Snap misslang, erst einen Meter vor der eigenen Endzone konnte der Kicker der Tigers den Ball sichern. Und diese Einladung nahmen die Sharks dankbar an, durch einen kurzen Lauf gelang ein weiterer Touchdown. Auch die Two-Point-Conversion war gut. Und so ging es weiter. Die Defense der Sharks schlug unerbittlich zu, die Tigers konnten im ersten Quarter kein First Down (siehe Football-ABC) erzielen. Im weiteren Verlauf der Partie waren es nur fünf. Die Offense der Neubrandenburger punktete dagegen bei jedem Ballbesitz, zum Ende des ersten Spielabschnitts stand es somit 28:0.

Im zweiten Quarter konnten die Tigers sich dem Angriffswirbel der Sharks mit mehr Erfolg erwehren. Ein weiterer Touchdown führte zum Halbzeitstand von 34:0. Bitter für die Wernigeröder war in diesem Spielabschnitt die Disqualifikation von Teamkapitän Christof Hannig. Bei einem Abwehrversuch krachte er mit seinem Helm gegen den Helm eines Sharks-Spielers. Und für eine solche Aktion sieht das Regelwerk nur eine Strafe vor: der verursachende Spieler darf vorzeitig Duschen gehen.

Inzwischen hatten einige Wernigeröder Blessuren davon getragen, die ein Weiterspielen nicht ermöglichten. Somit standen in der zweiten Halbzeit nur noch 17 Spieler zur Verfügung. Diese kämpften bis zum Schluss, konnten aber weitere Punkte der Sharks nicht verhindern. Auf der anderen Seite fehlte bei einigen Aktionen der Tigers das Quäntchen Glück, um selbst zu punkten. Und da die Neubrandenburger in ihrem Bemühungen nicht nachließen, stand zum Ende der Partie ein 60:0 auf der Anzeigetafel.

Damit gab es keinen versöhnlicher Abschluss der Saison 2017, sondern vielmehr die höchste Niederlage. Dem Team, das an diesem Tag auf dem Platz stand, ist aber kein Vorwurf zu machen. Coach Andreas Östlund bedankte sich nach dem Spiel im Abschluss-Huddle bei der Mannschaft. Es habe ihm sehr viel Spaß gemacht und er würde im nächsten Jahr gerne wiederkommen, so der schwedische Coach.

Nach kurzer Pause werden die Tigers am 14. Oktober auf Einladung der Stralsund Pikes in Stralsund noch ein Benefizspiel absolvieren. Und dann beginnt bereits die Vorbereitung auf den Brockenbowl XXIV. Spieler und Trainer hoffen, am 25. November alle Fans der Tigers in der Stadtfeldhalle Wernigerode begrüßen zu können.