Fußball Ein bitteres Pokal-Aus

Gegen gnadenlos effektive Quedlinburger ging Germania Wernigerodeim Pokalspiel als 2:3-Verlierer vom Platz.

Von Florian Bortfeldt 04.09.2017, 01:01

Wernigerode l Ähnlich wie in der Begegnung vor zwei Wochen im Ligaalltag hatte Germania die erste Riesenchance. Half den Gästen da noch der Pfosten, hatte Martin Werner gegen den präzisen Schuss von Christopher Seil diesmal nicht den Hauch einer Abwehrmöglichkeit und der Hausherr lag mit 1:0 in Front (9.). Der QSV war um Spielkontrolle bemüht, doch die von Herbert Reulecke hervorragend eingestellte Heimelf sorgte mit unaufgeregt präzisen Angriffen immer wieder für Gefahr. Als Michael Preuß beim Kopfball von hinten heftig gerempelt wurde, hatten viele mit einem Pfiff gerechnet. Kurios auch eine Entscheidung in der 20. Minute, als Martin Werner von seinem eigenen Mitspieler umgestoßen wurde. Statt 2:0 für Germania gab es Freistoß für die Gäste.

Die erste nennenswerte Offensivaktion der Gäste war ein Schuss von Michel Albrecht (24.. QSV-Trainer Ingo Vandreike reagierte und brachte mit der Einwechlsung von Patrick Illiger mehr Dominanz ins Spiel (32.). Der Ausgleich der Gäste, bedingt durch zu zögerliches Abwehrverhalten, ließ nicht lange auf sich warten. Weliko Paul setzte sich außen durch, seinen Pass vollendete Pascal Scheffler gekonnt zum 1:1 (36.). Wenige Sekunden danach versuchte Marco Raue aus mehr als 40 Metern über den weit vor seinem Tor postierten Werner zu vollenden, sein Schuss ging nur hauchdünn am Tor vorbei. Noch vor der Pause die Führung der Gäste, als Martin Gottowik die Hereingabe von Illiger über die Linie drückte (42).

Direkt nach Wiederanpfiff wurde Preuß gekonnt in Szene gesetzt, mit seinem Schuss aus spitzem Winkel zeigte er seine besonderen Torjägerqualitäten. Mit dem Ausgleichstreffer war das Spiel wieder offen (48.). Die Entscheidung fiel nach knapp einer Stunden Spielzeit. Zunächst trug Germania einen Angriff blitzsauber vor. Sebastian Golz auf Preuß, dieser passte uneigennützig auf den mitlaufenden Mateusz Plowas, doch zum Entsetzen aller Wernigeröder schob der den Ball neben das Tor. Im direkten Gegenzug kam der QSV über außen in den Strafraum, Marcus Loehsner konnte die Hereingabe nicht festhalten, Scheffler sagte “Danke” – 2:3 (58.). Das Spiel hatte bis dahin bereits ungemeines Tempo, beide Teams agierten mit offenem Visier. Doch Germania legte jetzt noch einmal eine Schippe drauf. Als erneuter Verlierer wollte man nicht vom Platz gehen. Der sehr agile Preuß zog einen Schuss am langen Pfosten vorbei (65.), Robert Balser kam nur einen Tick zu spät (72.). Diverse Freistöße konnten von der QSV-Abwehr geklärt werden. Dass der Gast dabei auch einige Konterchancen besaß, soll nicht unerwähnt bleiben.

Vor allem Paul zog mehrfach den Unmut seiner Teamkameraden auf sich, seine Entscheidungen waren jeweils nicht die optimalsten. So blieb es bis zum Schluss eine enge Kiste. Die letzte Chance zum Ausgleich hatte Raue per Solo (88.). Sein Schuss wurde im letzten Moment noch zur Ecke abgefälscht. Fazit aus Wernigeröder Sicht. Ein tolles Spiel mit dem falschen Endergebnis.