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Fußball Ideallösung nicht in Sicht

Der Coronavirus hat den Fußball in der Region weiter im Griff.

Von Ingolf Geßler 30.03.2020, 03:00

Wernigerode l  Bis zum 19. April hat der Fußballverband Sachsen-Anhalt vorerst den Spielbetrieb ausgesetzt, mit einem Blick auf die Entwicklungen im Profibereich dürfte sich die Pause in Kürze weiter ausdehnen.

Der englische Fußballverband hat es bereits vorgemacht, im kompletten Amateurbereich wurde die Saison frühzeitig für beendet erklärt. Der Fußballverband Sachsen-Anhalt tagt am 9. April, alles andere als eine Verlängerung der Spielpause wäre bei der aktuellen Lage rund um die Corona-Problematik utopisch.

Der befürchtete Abbruch der Spielserie rückt also zunehmend näher und damit die Frage: Wie wird die Saison 2019/20 gewertet? Die FuPa-Umfrage hat hier ein klares Votum unter den Fußballanhängern gebracht: 552 der insgesamt 1558 abgegebenen Stimmen – und damit über 35 Prozent – plädieren für eine Annulierung der Saison 2019/20. Auch die Aufnahme des Spielbetriebs in absehbaren Zeit findet mit 27 Prozent eine große Anhängerschaft. Sollte der Fußballverband Sachsen-Anhalt jedoch die Aussetzung des Spielbetriebs am 9. April verlängern, dürfte dieses Vorhaben vor allem in den unteren Ligen kaum noch umsetzbar sein.

Die übrigen Varianten, wie etwa der Abbruch mit Wertung der aktuellen Tabellen oder Relegationsspiele zum Auf- und Abstieg, werden, egal bei welchem Ausgang, immer Gewinner und Verlierer hervorbringen. Das Modell nur mit Aufsteigern in die neue Saison zu gehen, dürfte bei größeren Staffeln wie die Verbandsliga, die zur neuen Saison mit bis zu 19 Mannschaften spielen müsste, schwer zu realisieren sein. Auch andere Modelle, wie die Wertung der ersten Halbserie oder die Saison in Turnierform zu Ende zu spielen, hätten ihr Für und Wider.

Auch aus dem Harzkreis sind davon einige höherklassige Mannschaften betroffen. In der Verbandsliga steht der FC Einheit Wernigerode einen Punkt vor den Abstiegsrängen, die unmittelbaren Konkurrenten haben aber ein Spiel weniger ausgetragen. Der SV 1890 Westerhausen ist als Tabellensiebter in sicherem Fahrwasser, kann auch in den Aufstiegskampf nicht mehr eingreifen.

Ähnlich gestaltet sich die Lage für die beiden Harzer Landesligisten, der FSV Grün-Weiß Ilsenburg (5. Platz) und Blankenburger FV (6.) sind von den Abstiegszone weit entfernt, die Chancen ganz vorn angreifen, sind eher theoretischer Natur.

Am spannendsten gestaltet sich die Lage in der Landesklasse, Staffel 3, wo der SV Stahl Thale aktuell eine top Ausgangsposition im Aufstiegskampf hat und bei einer möglichen Annulierung um den Lohn seiner Arbeit gebracht werden würde. Auch Entracht Osterwieck (2.) und der Quedlinburger SV (3.) mischen noch vorn mit. Im Tabellenkeller würde ein Abbruch mit Annulierung der Saison oder ohne Absteiger bei den Harzern eher für Erleichterung sorgen: mit Schlusslicht SV Langenstein, dem SV Darlingerode/Drübeck und Olympia Schlanstedt bilden derzeit drei Mannschaften aus der Region das Schlusstrio.