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Fußball Saisonstart mit viel Zündstoff

Turbulenter hätte der Auftakt für die Fußball-Landesligisten FSV Grün-Weiß Ilsenburg und FC Einheit Wernigerode kaum verlaufen können.

Von Ingolf Geßler 21.08.2017, 23:01

Ilsenburg l Die beiden Duelle der Vorsaison – das Hinspiel hatte der FC Einheit knapp mit 3:2 und das Rückspiel nach 1:3-Rückstand noch mit 5:3 gewonnen – versprachen auch diesmal ein packendes Harzderby und hatten eine tolle Kulisse von 674 Zuschauern ins Eichholz gelockt. Und die Besucher bekamen beim 2:2-Unentschieden für ihr Eintrittsgeld deutlich mehr als nur die vier Tore geboten.

Der FSV Grün-Weiß Ilsenburg hatte vier seiner sieben Neuzugänge aufgeboten, mit ingesamt fünf Spielern aus Polen und dem Brasilianer Rodrigo Tschiedel do Prado hatte die internationale Fraktion in der Startformation leicht die Oberhand. Dies lag allerdings auch darin begründet, dass mit Matthias Enigk, Andy Hentschel und Marcel Bräunel drei Stammkräfte gemeinsam verreist waren. Trotz der recht kurzen Eingewöhnungszeit einiger Zugänge hinterließen die Grün-Weißen einen sehr guten Eindruck. „Der Punkt gegen eine sehr, sehr gute Mannschaft war für uns nach der wenig gelungenen Vorbereitung ein wichtiger Erfolg. Ich hatte Ilsenburg nicht so stark eingeschätzt, die Mannschaft wurde von ihrer Trainerin super eingestellt“, lobte dann auch Gästecoach Alexander Kopp seine Trainerkollegin Melanie Piatkowski.

Die neue FSV-Trainerin sah ihre Mannschaft im ersten Durchgang „in der Balleroberung immer einen Schritt zu spät. So haben wir es nicht rechtzeitig geschafft, die Gegenspieler zu doppeln und dem FC Einheit viele Gelegenheiten durch Freistöße oder Rückpässe in die Abwehr geboten. Der Ausgleich kurz vor der Pause war wichtig, nach Wiederanpfiff ist es uns deutlich besser gelungen“, so Piatkowski. Reserven sah die Ilsenburger Trainerin im Spielaufbau: „Da der FC Einheit unsere Abwehr hoch angelaufen hat, haben wir viele lange Bälle gespielt. Daran müssen wir im Training weiter arbeiten.“

Während Einheit-Trainer Alexander Kopp mit der Einstellung seiner Mannschaft zufrieden war, ließ er an den Männern in Schwarz kein gutes Haar. „Die Schiedsrichter haben etliche Fehlentscheidungen getroffen, die meisten davon gegen uns. Geht der zweite Ilsenburger Elfmeter nach dem Halten von Robert Schmidt noch in Ordnung, so wurde vor den anderen beiden Strafstößen gegen uns klar der Ball gespielt“, sah der Einheit-Coach sein Team nicht zum ersten Mal in der jüngeren Vergangenheit benachteiligt. „Ich hab das Gefühl, dass in den letzten Spielen häufiger mit zweierlei Maß gemessen wurde. Und das ärgert mich maßlos. Dazu kam das arrogante Auftreten des Schiedsrichters, als er nach der Partie auf die Situationen angesprochen wurde“, so Alexander Kopp.

Melanie Piatkowski sah die Leistung der Unparteiischen deutlich besser, „sie haben von Beginn an konsequent durchgegriffen. Der erste Elfmeter für uns war aus der Rubrik „kann man geben, muss man aber nicht, die anderen drei waren aus meiner Sicht gerechtfertigt“, so die FSV-Trainerin. Dass am Ende drei der vier Elfmeter verschossen wurden, trug neben drei Feldverweisen dazu dabei, dass das Derby ein „verrücktes Spiel war, dass wir am Ende auch hätten verlieren können“, so Piatkowski, die sich ansonsten „über die faire Atmosphäre auf dem Platz und den Rängen“ freute.

Trotz der vergebenen Siegchance, weil nach den Ilsenburgern Ankudowicz (55.) und Tschiedel do Prado (81.) auch Einheits Nick Schmidt (85.) einen Elfer verschoss, war auch Alexander Kopp mit dem Unentschieden zufrieden. Auch dem ersten Heimspiel gegen den ambitionierten Aufsteiger Magdeburger SC Preussen sieht er nach dem Auftritt im Eichholz mit Zuversicht entgegen. „Für die Mannschaft war dieses Spiel ein Schritt nach vorn. Nun gilt es das Derby abzuhalen und nun am heimischen Mannsberg gegen ein Spitzenteam den ersten Saisonsieg einzufahren“, gibt Kopp eine klare Ansage für die Heimpartie gegen die Landeshauptstädter.