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Handball HV Wernigerode stürzt den Spitzenreiter

Der HV Wernigerode mischt weiter in der Spitzengruppe der Handball-Verbandsliga Süd mit.

Von Ingolf Geßler 03.03.2020, 03:00

Wernigerode l  Mit einem 33:29-Sieg beim bis dato daheim noch verlustpunktfreien Tabellenführer HV Rot-Weiß Staßfurt II zeigten die Wernigeröder die richtige Reaktion auf die vermeidbare Heimniederlage gegen Landsberg.

Nach der knappen Niederlage im Heimspiel gegen den Tabellendritten musste der HVW zur nächsten schweren Partie nach Staßfurt reisen. Die Hausherren hatten in dieser Saison alle Heimspiele gewonnen, entsprechend hoch schien die Hürde für das Team von Trainergespann Kaufmann/Meyer.

In der neuen Salzland-Halle hatten die Gastgeber mit einer schnellen 2:0-Führung den besseren Start. Das war so gar nicht nach dem Geschmack der mitgereisten HVW-Anhänger. Die Gäste fingen sich aber und konnten das Blatt binnen vier Minuten in eine 5:3-Führung wenden. Bis zur zehnten Minute behaupteten die Gäste diesen Vorsprung (6:8), dann aber folgten eine Reihe von Fehlwürfen und Fehlpässen, die Staßfurt gnadenlos nutzte und zu leichten Treffern kam.

Allerdings konnte sich der Favorit nicht wirklich durchsetzen, es war ein Spiel mit offenem Visier auf beiden Seiten. In der 23. Minute gelang der Heimmannschaft beim 14:12 erstmals wieder ein Zwei-Tore-Vorsprung, den die Wernige­röder aber bis zur Halbzeit noch auf 17:16 verkürztem. Es war ein schnelles Spiel mit vielen Treffern auf beiden Seiten, auch weil die Torhüter kaum Bälle halten konnten.

Direkt nach dem Wechsel das gleiche Spiel, es war ein ständiges Hin und Her. Staßfurt legte vor, Wernigerode zog nach. Bis zur 40. Minute blieb die Partie auf Augenhöhe. HVW-Coach Kaufmann hatte schon seine Keeper Michael Grawe und Michael Konstabel ins Spiel geschickt, als er dann Winter-Neuzugang Finn Reuter in den Kasten beorderte. Die goldrichtige Entscheidung, wie sich heraus stellte. Auch die Einwechslung von Routinier Norman Hoffmann brachte in der Abwehrarbeit nochmal eine Steigerung, fortan wendete sich das Blatt zu Gunsten der Harzer.

Finn Reuter hielt viele Bälle, darunter drei Siebenmeter, und Norman Hoffmann gelangen mehrere Ballgewinne, die zu Kontertoren genutzt wurden. Die Gastgeber vergaben ihre Chancen, im Gegenzug schlug der HVW knallhart zu und warf bis zur 52. Minute eine 30:24-Führung heraus. In dieser Phase waren die Wernigeröder den Tick wacher und aggressiver und stellten die Weichen auf Sieg. Fünf Minuten vor dem Ende stand ein 25:31 auf der Anzeigetafel – das Spiel war entschieden.

Die Hausherren versuchten mit offensiver Deckung noch einmal eine Wende einzuleiten, aber die Harzer hatten die Staßfurter Festung in der Salzland Halle geknackt. 29:33 hieß es zum Ende einer Partie zweier gleichwertiger Mannschaften, diesmal mit dem besseren Ende für die Harzer.

„Nach den zwei schlaflosen Nächten musste ich dem Team auch wieder positive Impulse geben. Unsere Abwehr stand ja nicht schlecht, die Abschlüsse waren der Schlüssel und das war heute mit kleinen Abstrichen bedeutend besser. Es war ein emotionales Spiel, mit viel Willen und am Ende mit Überzeugung, weil sie zusammen gekämpft haben. Sicherlich waren das von mir die richtigen Einwechslungen, aber schlussendlich war es das gesamte Team“, so das Fazit von Trainer Jens Kaufmann. „Es war mit Abstand das beste Spiel der Saison. Die spielerische Leistung der ersten Halbzeit macht Mut, diesen Spirit haben wir nach der Pause mitgenommen. ,Alles kann, nichts muss‘, das war meine Ansage vor dem Spiel und auch in der Halbzeitpause“, so Kaufmann.

HV Wernigerode: Grawe, Konstabel, Reuter - Hanke (4), Kaufmann (10/6), N. Christiansen (3), Tischer (2), Conradi (4), O. Christiansen (3), Eilers (1), Hase (4), Hoffmann(4), Richter, Bomeier;

Zeitstrafen: HV Rot-Weiß Staßfurt II - HV Wernigerode ;

Siebenmeter: HV Rot-Weiß Staßfurt II - HV Wernigerode.