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Lauf Pokale und positive Schlagzeilen

Die Volksstimme blickt zusammen mit Gerald Eggert auf die Laufgeschichte des MSV Eintracht Halberstadt zurück.

Von Gerald Eggert 02.07.2020, 03:00

Halberstadt l Im vierten Teil der Halberstädter Laufgeschichte geht es um Pokale und Medaillen und positive Eindrücke, die der MSV Eintracht in der Öffentlichkeit erzeugt.

Seit ihrer Gründung vor 15 Jahren hatte die Laufgruppe stetig neue Mitglieder gewonnen. Sie vereinte inzwischen eine große Anzahl leistungsstarker Läuferinnen und Läufer, die nicht nur ihrem Verein, der BSG Motor und später dem daraus hervorgegangenen MSV Eintracht, alle Ehre machten, sondern auch ihrer Heimatstadt. Die Aktiven räumten bei regionalen Wettkämpfen ab und platzierten sich mit sehr guten Ergebnissen in der Bezirksrangliste und im nachfolgenden Landescup Sachsen-Anhalt. Sie brachten von Läufen in ganz Deutschland, in Europa und in fernen Ländern Medaillen und Pokale mit nach Hause und sorgten für positive Schlagzeilen in den Zeitungen. Galten vor etwa zwei Jahrzehnten die ersten Freizeitläufer noch als Exoten, überzeugten nun Frauen wie Männer längst den einen oder anderen, im Interesse der eigenen Gesundheit und Fitness selbst sportlich unterwegs zu sein, egal ob vereinsgebunden oder nicht.

Bei der Sportlerehrung 1996 des Landkreises kam Ruth Heise auf Platz drei bei den Frauen. Beim 12. Wernigeröder Rathaus-Marathon im April siegte der Berliner Roland Winkler, den Siegerpokal bei den Frauen nahm Irmgard Eggert entgegen. Mit zehn Aktiven war der MSV wenige Wochen später beim Rennsteiglauf vertreten. Dirk Pohl startete erneut als Einziger auf der Supermarathon-Distanz und belegte nach 66,5 Kilometern Platz 167 von 1000 Finishern. Von den 3000 Marathonis überquerte Karl-Heinz Hartmann als schnellster Halberstädter die Ziellinie, gefolgt von Manfred Mau, Irmgard Eggert, Bärbel Schmeiß, Gitta Lindemann. Hannelore Rohde, Klaus Feistner und Günter Krüger. Den Halbmarathon beendete Manfred Voß mit einer sehr guten Zeit von 1:20 Stunde.

Vertreter der großen Halberstädter Läuferfamilie waren auch in dem Jahr unter anderem am Start beim Lauf durch die Börde, Konradsburglauf, Harzgeröder Klippenlauf, Hopfenlauf, Calbenser Bollenlauf, Armeleuteberglauf, Bode-Pokallauf, Magdeburger Stadtparklauf, Harzlauf und Osterburger Waldlauf. Auch den von Dirk Pohl organisierten Mönch-Lauf sowie den Brocken- und den Harzgebirgslauf ließen sie nicht aus. Bei letzterem liefen Roswitha und Lothar Ahrens, Helmut Bender, Sieglinde und Norbert Heider, Günter Krüger, Helga Petersohn, Sibille und Kerstin Zimmermann 10 km, Irmgard Eggert, Karl-Heinz Hartmann, Herbert Herrmann, Manfred Mau, Wilfried Piorr, Dirk Pohl, Herbert Scheinpflug, Lutz Schindler und Dieter Siebert nahmen 23 km in Angriff.

Endete das alte Laufjahr in Halberstadt traditionell mit dem Karpfenlauf, so begann das neue mit dem Trimm-Trab-Lauf für Jung und Alt. Und dann stand erneut ein Staffellauf auf dem Programm. Diesmal führte er von Wolfsburg nach Bielsko Biala in Südpolen. 810 km wurden in 66 Stunden von 18 Staffelläufern zurückgelegt. Als Gastgeschenk überreichte Laufgruppenchefin Irmgard Eggert, die mit ihrem Mann Gerald, Bärbel Schmeiß und Lutz Berndt, zum Team gehörte, den Gastgebern ein Präsent des „OB“ und „knackige Halberstädter Grüße“ aus der Würstchen- und Konservenfabrik. Die „Botschafter in Laufschuhen“ besuchten Krakau und die Gedenkstätte in Oswiecim und machten einen Ausflug in die Beskiden. Der 25. Rennsteiglauf wurde für einige der zwölf Halberstädter zu einem besonderen Erlebnis: Lutz Berndt lief an seinem Geburtstag Marathon, Lutz Schindler feierte seine 15. und Irmgard Eggert, Günter Krüger und Werner Neumann ihre 10. Teilnahme.

Ihren ersten Pokal nahm Sieglinde Heider für ihren Altersklassensieg beim 18. Harzgeröder Klippenlauf in Empfang. Im August nahmen 19 Ausdauerläufer eine Einladung zum Birkenfest in Altenbrak an und wurden dort von Bürgermeister Manfred Dott auf der Waldbühne empfangen. Beim Brockenlauf siegte Ruth Heise in ihrer Altersklasse, Irmgard Eggert war die einzige Frau, die die 26 km zum siebenten Mal erfolgreich absolvierte (heute ist sie die einzige Frau, die bei allen Brockenläufen erfolgreich teilgenommen hat/d. Red.). Anlässlich der Übergabe des modernisierten Friedensstadions schickte Bürgermeister (OB) Hans-Georg Busch die Teilnehmer des 5. Mönch-Laufes als erste über die neue Kunststofflaufbahn auf die Strecke Richtung Spiegelberge.

Ein Jahr nach dem Besuch in Altenbrak brachten Läufer von dort den Staffelstab im Sommer 1998 zurück nach Halberstadt. Beim 28. Brockenlauf über 26 km war Lutz Berndt bei seiner Premiere schnellster Halberstädter, gefolgt von Ruth Heise, Irmgard Eggert, Lutz Schindler und Gitta Lindemann.

Zum Sachsen-Anhalt-Tag in Halberstadt trafen am 17. Juli 1999 bei einem Sternlauf Laufgruppen aus Wolfsburg, Wernigerode, Ilsenburg und Altenbrak in der Domstadt ein und liefen mit den einladenden MSV-Läufern zur Bühne in der Plantage, wo die Freizeitsportler geehrt wurden. Im September sicherten sich beim 29. Brockenlauf mit Ruth Heise, Irmgard Eggert, Sibille Zimmermann und Hannelore Rohde vier Halberstädterinnen in der Altersklasse die ersten vier Plätze.

Beim 22. Harzgebirgslauf absolvierte als einziger MSV-Läufer Wolfgang Pardeike zugleich seinen ersten Marathon. Im Mai des Folgejahres wagte er es gemeinsam mit Irmgard Eggert bei der 21. Harzquerung erstmals 51 km von Wernigerode nach Nordhausen.

Ihr Marathon-Debüt beendete Sibille Zimmermann 2000 erfolgreich am Rennsteig. In den nächsten beiden Jahren legte sie diese Distanz in Rom und in Paris zurück. Für ihre zehnmalige Teilnahme erhielten Irmgard Eggert und Klaus Feistner beim 30. Brockenlauf Ehrenurkunden. Wenige Tage danach schlüpfte Feistner wieder in die Mönchskutte, um den Mönch-Lauf zu starten und die Sportler zu ehren. Diesmal starteten Prominente, darunter OB Busch, der extra vom Sachsen-Anhalt-Tag aus Bitterfeld angereist war. Von den Acht lief Bodo Himpel weit vor Prof. Rainer O. Neugebauer, und Frank Harbrecht sowie Harald Schiller, Hans-Georg Busch, Michael Schubert und Jürgen Pieper ins Ziel. Als Hexe und Teufel verkleidet nahmen Irmgard und Gerald Eggert an ihrem ersten Weinmarathon in Medco teil und Klaus Feistner startete als einer von 30 000 beim New York Marathon.

Nachdem im August 2001 zum zweiten Mal ein Staffelstab von Halberstadt auf die Waldbühne Altenbrak getragen wurde, machten sich Irmgard Eggert und Bernd Thomas bald darauf zum 1. Braunschweig-Marathon auf. Für ihn war es zugleich Premiere auf dieser Distanz.

Beide blieben auch in den Folgejahren diesem Rennen in der Löwen-Stadt treu. Mit dem Drei-Zinnen-Marathon erlebte Familie Eggert ihren ersten Berglauf, dem noch viele folgten. Premieren gab es auch 2002. Zum Beispiel den 1. Seelandlauf bei Schadeleben, an dem fünf Halberstädter teilnahmen. Anja Deutschmann und Bernd Thomas liefen im September bei ihrem ersten Brockenlauf weit vorn mit. Beim Lauf über den Gläsernen Mönch siegte Bernd Thomas, auf der 6-km-Strecke Mirko Brauer. Letzterer hatte bereits im Sommer Stärke bewiesen, als er beim Medeo-Halbmarathon in Almaty/Kasachstan Platz vier erlief.