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Leichtathletik Berglaufmeister am Brocken gekürt

Zwei „Wiederholungstäter“ haben beim 48. Ilsenburger Brockenlauf für die Schlagzeilen gesorgt.

Von Ingolf Geßler 02.09.2018, 23:01

Ilsenburg l Maximilian Zeus aus Regensburg hat die Deutsche Meisterschaft im Berglauf in Ilsenburg in einer Traumzeit von 51:11 Minuten gewonnen. Bei den Frauen siegte Lisa Oed vom SSC Hanau-Rodenbach in 58:28 Minuten. Die besten Harzer Bergläufer kamen vom NSV Wernigerode: Thomas Kühlmann wurde im Männerklassement in 54:34 Minuten Neunter, Nadine Noack erreichte in 1:03:50 Stunden als Gesamtsechste und Siegerin ihrer Altersklasse W35 den Brocken.

Maximilian Zeus, der seinen Meistertitel aus dem Vorjahr verteidigte, gefiel die Strecke von Ilsenburg zum Brocken. „Gerade die technischen Passagen fand ich gut“, sagte er. Das Rennen war eng. „Erst an den Schienen der Brockenbahn konnte ich die Führung übernehmen“, sagte er. Der Zweite, Aaron Bienenfeld vom SSC Hanau-Rodenbach, kam mit ihm zeitgleich ins Ziel. Konstantin Wedel (LAC Quelle Fürth) folgte als Dritter mit nur vier Sekunden Rückstand.

Bei den Frauen fiel die Entscheidung etwas deutlicher aus: Stefanie Doll vom SV Kirchzarten kam mit knapp einer Minute Rückstand auf Lisa Oed mit 59:19 Minuten ins Ziel auf der Brockenkuppe.

Die drei Ersten der Deutschen Berglaufmeisterschaften, Maximilian Zeus, Aaron Bienenfeld und Konstantin Wedel, konnten mit ihrer Leistung am Sonnabend den Uraltrekord von Reinhold Hundt aus dem Jahr 1956 einstellen. Der Mann aus Dahlhausen war damals in 51:15 Minuten den Brocken hochgestürmt. Allerdings ging die Strecke seinerzeit noch durch die heute nicht mehr zugänglichen Schneelöcher – sie war also deutlich kürzer als die Route der Deutschen Meisterschaft. Zum Vergleich: Brockenlaufsieger Filip Vercruysse benötigte am Sonnabend bis zum Brocken 57:46 Minuten. Allerdings war auch seine Strecke etwas länger – und er musste ja noch die 14 Kilometer bergab schaffen.

Filip Vercruysse vom SC Brandenburg Berlin erreichte in einer Zeit von 1:44:43 Stunden mit deutlichem Vorsprung von über vier Minuten das Ziel am Ilsenburger Marktplatz. Zweiter auf der 26,2 Kilometer langen Brockenlaufstrecke wurde Daniel Medenwald vom LAC Aschersleben in 1:49:19 h, acht Sekunden später überquerte als Dritter Felix Kuschmierz (xtrme Uckermark) die Ziellinie.

Während Vercruysse das erste Mal beim Brockenlauf triumphierte, wiederholte im Damenklassement Sonka Reimers ihren Vorjahreserfolg. Die 24-Jährige, die nach ihrem Sieg im Vorjahr für den BLV Ilsenburg startet, war auch die erste Frau auf dem Brockengipfel und siegte in einer Zeit von 2:00:04 Stunden mit einem klaren Abstand von mehr als sieben Minuten vor Bettina Eyhorn vom Lauftreff TSG Schopfheim.

Die 24-jährige Sonka Reimers, die in Nottingham gerade ihre Physik-Doktorarbeit schreibt, hat noch Einiges vor. „Ich trainiere jetzt zum ersten Mal in meinem Leben nach einem richtigen Trainingsplan“, sagt sie. Für den Brockenlauf im nächsten Jahr hat sie eine Zeit von 1:55 Stunden im Auge. Wenn sie schon extra für den Lauf aus Nottingham in den Harz fliegt, soll sich das schließlich auch lohnen.

Auch in der Mannschaftswertung stand der Brockenlaufverein ganz oben auf dem Siegerpodest. Und auch hierzu trug Sonka Reimers bei, die nach Eike Eyermann und Frank Reinecke drittschnellstes Teammitglied des BLV ILsenburg war. Hinter Vorjahressieger NSV Wernigerode, dessen Topleute bei der Deutschen Berg­laufmeisterschaften starteten, schaffte es mit Steven Lambeck, Ricky Wadehn und Daniel Knauer ein zweites Ilsenburger Team auf das Podium.

Im Ilsesteinlauf feierten die Harzer bei den Männern einen Dreifachtriumph, Enrico Dietrich vom VfB Germania Halberstadt siegte in guten 34:12 min vor den beiden HGL-Läufern Florian Lippe und Aurelio Kischkies. Bei den Frauen dagegen mussten Yvonne Brandecker (HGL) und Luisa Merkel (NSV) der Siegerin Doreen Baecke (42:41 min) vom Brockenlauf-Partner E.ON den Vortritt lassen. Im Jedermann-Lauf und bei den Jüngsten waren der Harz-Gebirgslaufverein mit Lara Charleen Eigert und Jonathan Toppel und der NSV Wernigerode mit den Geschwistern Melina und Deake­n Holland jeweils zweimal ganz vorn, mit Tristan Fuchs siegte auch ein Ilsenburger.