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Leichtathletik Yvonne Brandecker gewinnt Bronzemedaille

Zum zweiten Mal nach 2004 war Dänemarks zweitgrößte Stadt Gastgeber einer Senioren-Europameisterschaft in der Leichtathletik.

Von Ingolf Geßler 01.09.2017, 23:01

Aarhus l Die Wernigeröder Leichtathletin Yvonne Brandecker ist mit einer Bronzemedaille und einem vierten Platz erfolgreich von den 20. Senioren-Europameisterschaften aus dem dänischen Aarhus zurückgekehrt. Dabei stellte die Läuferin des Harz-Gebirgslaufvereins im 2000 Meter-Hindernislauf einen neuen Landesrekord auf.

Insgesamt waren rund 3800 Athleten bei der Jubiläumsauflage am Start. Die meisten Teilnehmer mit über 800 stellte das deutsche Team, das mit 407 Medaillen das erfolgreichste war. Dahinter folgten mit deutlichem Abstand die Mannschaften aus Großbritannien und Finnland.

Die Senioren-Titelkämpfe wurden an zehn Wettkampftagen überwiegend im „Ceres Park“-Stadion ausgetragen und litten vor allem unter dem wechselhaften Wetter. Von schwülwarmen Temperaturen über Dauerregen, Sturm, Gewitter und plötzlichem Wolkenbruch war alles dabei, so dass es zu einigen Unterbrechungen kam. Dennoch waren die sehr gut vorbereiteten Organisatoren um einen reibungslosen Ablauf bemüht.

Yvonne Brandecker hatte bei ihren zwei Wettbewerben mit dem Wetter Glück und wurde lediglich beim Überqueren des Wassergrabens nass. Genau in diesem Rennen, dem 2000 Meter-Hindernislauf, feierte die 40jährige ihren größten Erfolg bei diesen Meisterschaften. Hinter der Favoritin Claire Thompson aus Großbritannien (7:41,04 Minuten) und der Französin Sandra Belva (7:47,65 Minuten) sicherte sich die HGL-Läuferin die Bronzemedaille in der W 40 und erreichte damit die gleiche Platzierung wie bei der letzten Europameisterschaften 2014 in Izmir (Türkei).

Dabei verbesserte Yvonne ihre Saisonbestzeit deutlich und blieb in ihrem dritten internationalen Hindernisrennen erneut unter acht Minuten. Mit 7:55,65 Minuten pulverisierte sie ihren eigenen Landesrekord in der W 40 um rund 20 Sekunden.

Die Harzerin war von dieser Leistungssteigerung selbst überrascht, startete sie doch krankheitsbedingt erst Ende Mai in die Bahnsaison und hatte bis kurz vor den Meisterschaften, noch mit muskulären Problemen zu kämpfen. Daher geht ihr Dank an das Team der Physiotherapie Stefan Kindt, das sie bis kurz vor der Abreise behandelte. Auch die Trainingsbedingungen waren diesmal nicht die besten.

„Aufgrund der angekündigten Schließung des Sportplatzes hatten wir kein Wasser mehr eingelassen, so dass ich am Ende den Wassergraben in der Weitsprunggrube simulierte“, berichtete die HGL-Athletin. Letztendlich war sie froh, beim Saisonhöhepunkt ihre beste Leistung gezeigt zu haben.

Einen Tag vor dem Hindernisrennen startete Yvonne bereits im Crosslauf, der im und rund um das Oval einer in der Nähe gelegenen Radrennbahn ausgetragen wurde. Die Strecke verlief auf einem zackigen Rundkurs mit kurzen Anstiegen überwiegend auf Rasen und Schotterwegen und musste viermal bewältigt werden. Zusätzlich erschwert wurde der Kurs durch eine Treppe und aufgeschüttete Sandpassagen.

Im zweiten Rennen des Tages gingen 52 Läuferinnen der Altersklassen W 35 bis W 50 gemeinsam an den Start über vier Kilometer. Als 15. der Gesamtwertung kam die Wernigeröderin in 14:07 Minuten ins Ziel und verpasste als Vierte von 14 Starterinnen der W 40 um wenige Sekunden einen Podestplatz.

Sie war die beste Deutsche in ihrer Altersklasse. Kleiner Wermutstropfen: in diesem Jahr gab es keine Mannschaftswertung. Die drei Deutschen, die auf den Plätzen vier bis sechs landeten, hätten sonst Gold geholt.

Die nächste Chance bietet sich bei den Hallen-Europameisterschaften, die im März 2018 in Madrid ausgetragen werden.