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Handball Die Luft wird spürbar dünner

Für den HSV Haldensleben gab es am Sonntag eine bittere Niederlage im Kampf um den Verbleib in der Sachsen-Anhalt-Liga.

Von Florian Bortfeldt 13.04.2016, 05:00

Haldensleben l Das „Endspiel“ um den Klassenerhalt zwischen dem HSV Haldensleben und dem HV Wernigerode haben die Harzer Gäste am Sonntag in der Ohrelandhalle mit 32:28 (20:18) für sich entschieden. Dadurch bleiben beide Mannschaften vorerst unter dem Strich. Der HSV Haldensleben hätte den HVW bei einem Heimsieg bis auf fünf Punkte distanzieren können, so hat sich die Ausgangslage für die Fister-Sieben bei noch zwei ausstehenden Begegnungen arg verschlechtert. Wernigerode hat seine Situation vorerst nicht erschwert, hat es bei drei weiteren Partien selbst in der Hand.

Für Gästetrainer Matthias Schröder war es „kein Spiel wie jedes andere“. Der ehemalige Haldensleber Coach kehrte erstmals an seine alte Wirkungsstätte zurück. Augenscheinlich hatte er sein Team optimal darauf vorbereitet, denn der HVW ging in Führung und zeigte von der ersten Minute an eine enorm aggressive Defensive. Zwei Gelbe Karten nach 90 Sekunden und die erste Zeitstrafe nach bereits acht Minuten verdeutlichen, mit welcher Einstellung die Gäste auswärts antraten. Am Ende der Begegnung sollten es doppelt so viele Zeitstrafen als für die Gastgeber sein, die Unterzahl kompensierten die Wernigeröder jedoch meistens ordentlich. HSV-Trainer Carsten Fister reagierte beim 5:7 mit der Auszeit (11.). „Nach den ersten Fehlwürfen war auch eine Verunsicherung spürbar, da schaltet sich automatisch der Kopf ein.“ Entsprechend richtete er sein Team wieder auf und brachte mit Daniel Bierhals einen entscheidenden Impuls. Auf der Schaltzentrale lief es mit ihm besser, der HVW blieb trotzdem knapp vorne (9:10, 11:12). Ein parierter Strafwurf von HVW-Keeper Michael Zimmermann und ein Tor, eine Sekunde vor der Pausensirene, waren grundlegend für die 20:18-Führung der Harzer.

Nach dem Seitenwechsel agierte die HSV-Defensive deutlich besser, dafür haperte es jetzt gewaltig im Angriff. Aus dem Rückraum wurde zu wenig Gefahr ausgestrahlt, auch die HSV-Außen blieben mit insgesamt drei Treffern (Vergleich: HVW 8) hinter den Erwartungen. Trotz nicht überzeugendem Überzahlspiel, dem Auslassen klarer Chancen, die Haldensleber hatten die Chance zur Wende. „Es war definitiv möglich“, schätzte auch Fister ein, „aber am Ende sind mehrere Faktoren zusammen gekommen und wir haben Nebenbaustellen aufgemacht“. Zwar zeigten auf HSV-Seite die Domann-Brüder in der Schlussphase wichtige Paraden, über 60 Minuten lag das Torhüterplus in diesem Duell aber bei den Gästen. Andreas Wisotzky machte den Unterschied. Matthias Schröder freute sich „wahnsinnig über den Sieg. Es waren alle torgefährlich, die Jungs haben auch unter Bedrängnis immer Lösungen gefunden. Das war eine runde Leistung“.

 

HSV Haldensleben: Wolke, D. Domann, N. Domann - Möritz (4), Kruse (7), Dannehl (2), Bierhals (5), Stolze (5/2), Ebert (1), Kolbe, Damerau (4/2), R. Krause, C. Krause;

HV Wernigerode: Wisotzky, Zimmermann, Hesse - Rinke (4), Meißner, Nierlein (5), Stecker (3), Eicken (7), Erdmann, Müller (8/3), Ninnemann (3), Karau (2);

Zeitstrafen: HSV 5, HVW 10 (1 x Rot nach 3 x 2 min, Nierlein, 60.); Strafwürfe: HSV 7/4, HVW 4/3.