1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Lokalsport Magdeburg
  6. >
  7. Mit Applaus zum Klassenerhalt

EIL

FSV Barleben Mit Applaus zum Klassenerhalt

Eine gelungene Abenteuerreise durch die Fußball-Oberliga Süd liegt hinter dem FSV Barleben.

Von Christian Meyer 04.07.2016, 01:01

Barleben l  Das erste Jahr in Deutschlands fünfthöchster Spielklasse schloss die Mannschaft von Mario Middendorf auf Rang neun ab. Eine starke Rückrunden- und Heimbilanz zeigen deutlich, dass der Aufstieg nach der Landesmeisterschaft die richtige Entscheidung war. „Ein einstelliger Tabellenplatz ist für das große Experiment Oberliga okay. Es lief schon recht gut. Das hatte ich vorher nicht erwartet, weil wir nicht viele oberligaerfahrene Spieler im Kader haben“, bescheinigt Mario Middendorf seiner Mannschaft eine gute Saison und führt weiter aus: „Wenn man überlegt, wie man gegen die Topteams gepunktet hat, und wie man gegen die Mannschaften von unten gespielt hat, hätte man auch Vierter, Fünfter oder Sechster werden können.“

Was der ambitionierte Trainer meint, verdeutlicht ein Blick auf die Ergebnisse. So gewann der FSV Barleben beispielsweise beide Spiele gegen den Rangdritten aus Bischofswerda, holte gegen den Drittletzten Schott Jena aber nicht einen Punkt. Noch schlechter sieht die Bilanz gegen Mannschaften aus dem regionalen Umfeld aus. Ganze zwei Punkte verbuchten die Barleber in den Duellen gegen Bernburg, VfL Halle und Union Sandersdorf. „Die Sachsen-Anhalt-Derbys nerven uns richtig. Da müssen wir mehr als zwei Punkte holen. Ich hoffe, dass das ein Lernprozess ist“, so Middendorf. Spiele wie gegen Halle, als Barleben zweimal einen Vorsprung in der Schlussphase verspielte, zeigen deutlich, woran es der Mannschaft noch mangelt. „Da fehlen uns die Oberligarecken, die gestandenen Leute, die ein Ergebnis auch mal dreckig über die Zeit bringen“, bewertet der FSV-Coach. Die „jungen Wilden“ vom Anger haben aber andere Qualitäten und zeigten diese vor allem in der Rückrunde. Zu Beginn bezwang man mit viel Herz Erfurt II in letzter Minute durch einen Treffer von Kalkutschke mit 4:3 und fegte kurze Zeit später auch den VFC Plauen mit 5:1 vom Platz. Am Ende stand Platz fünf in der Rückrundentabelle. Ein Rang, der klar macht, wozu die Barleber mit Selbstvertrauen und der richtigen Trainingseinstellung fähig sind.

„Es ist das große Plus dieser Mannschaft, dass sich die Spieler so herausragend gut verstehen. Aber zu viel gute Laune ist auch nicht von Vorteil, das haben die Führungsspieler gut erkannt“, lobt Middendorf die Lernbereitschaft seiner Equipe. Auch wenn der FSV Barleben nur im Kollektiv Erfolg haben kann, wie der 37-Jährige nicht müde wird zu betonen, gibt es einige Spieler, die einen Leistungssprung gemacht haben. Felix Behling mauserte sich von einer Alternative in der Offensive zur Stammkraft als Rechtsverteidiger, Kapitän Marwin Potyka fand auf der Sechs mit Dauerbrenner Benjamin Karg zur Konstanz. Eine sichere Bank waren auch Alexander Prinz in der Innenverteidigung und der nimmermüde Denny Piele, der mit 14 Saisontoren zu Barlebens bestem Torschützen avancierte.

Heute startet der FSV Barleben in die Vorbereitung. „Es wird schwieriger. Die anderen Vereine rüsten auf“, blickt der Trainer auf das nächste Abenteuer voraus. Aufregend wird es auf jeden Fall.