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Boxen Zerbster Boxlegende feiert 90. Geburtstag

Wenn eine Box-Legende wie Gerhard Könnecke aus Zerbst 90. Geburtstag feiert, kommen viele Gäste und alte "Boxhaudegen".

Von Simone Zander 25.06.2018, 01:01

Zerbst l „Ich möchte mal 102 Jahre alt werden“, äußerte der Jubilar bei seinem 88. Jahrestag 2016 und wenn es weiter so gut läuft für ihn, wird er dieses Ziel hoffentlich schaffen.

„Mir geht es gut“, sagte der Sohn eines Gastwirt-Ehepaares in der Magdeburger Straße. Täglich sieht man ihn vor seinem Haus stehen. „Ich zähle die Autos und halte mich dabei geistig fit“, scherzte er. Seinen Humor hat der als Heinzungsmonteur und Schwimmmeister einst Tätige nie verloren.

Auch seinen Garten möchte er nicht missen. „Ich kann zwar selbst nicht mehr viel machen, habe dafür aber meine Leute“, erzählte er augenzwinkernd. Denn unterstützt wird er von einer großen Familie, auf die er stolz ist. Sechs Töchter, elf Enkelkinder und sieben Urenkel gehören zum großen Kreis der Familie. „Ich wollte keinen Sohn, deshalb sind es gleich sechs Töchter geworden“, spaßte der Zerbster.

Eines seiner größten Hobbys ist und bleibt das Boxen. „Da- ran habe ich weiterhin großes Interesse, gehe auch mal zum Training in der Sporthalle vorbei oder fahre auch manchmal mit zu den Wettkämpfen“, erzählte der 90-Jährige.

Mit seinen Boxsportfreunden steht er auch immer noch im engen Kontakt und am Donnerstag gaben liebe Sportfreunde wie Wolfgang Schuboth, Günter Neumann, Wolfgang Hanebutte, Peter Preuße oder auch Klaus Schulze so manche Episode preis.

Der Jubilar war an seinem Ehrentag gefragt. Bereits am Morgen hatten alte Box-Wegbegleiter und ehemalige Schützlinge von ihm per Telefon gratuliert. Beispielsweise rief Walter Nolte aus Konstanz am Bodensee oder Egon Holzhausen und Wille May oder Paul Nickel, den es nach Schwerin verschlagen hatte, an.

„Einige Sportfreunde, mit denen ich zu DDR-Zeiten mit der Bezirksauswahl in den alten Bundesländern geboxt hatte, wie in Konstanz oder auf Schalke, sind damals dort geblieben. Aber der Kontakt ist nie abgebrochen“, schwelgte er in Erinnerungen. Alte Fotos, von Boxkämpfen im Volkspark, mit Zuschauern prall gefüllt, wurden ausgetauscht.

„Damals war ich ein halber Russe“, so „Eipe“, der als Zivilangestellter der Sowjetarmee auf dem Zerbster Flugplatz bis zur Rente, es waren 45 Jahre, tätig war. „Da hatten wir auch viele Boxkämpfe gegen die Russen ausgetragen. Die hatten viele Talente“, erinnerte sich der Boxer. Selbst streifte er seit seinem 19. Lebensjahr die Boxhandschuhe über und war seit 1958 bis hohe ins Rentenalter Trainer in Zerbst.

Geschenke und ein Geburtstagstsständchen seiner Box-Kollegen gab es natürlich auch. Über einen neuen schmucken Trainingsanzug mit der Aufschrift „Ehrenmitglied des PSV Anhalt“ freute sich die Boxlegende sehr.

„Eipe“ frönt neben dem Boxen auch noch einem weiteren Hobby, dem Singen. Im Chor der Volkssolidarität war er zirka 45 Jahre aktiv. „Damals war es ein Frauenchor und meine Frau Dora sang dort mit. Da hatte ich mir gesagt, wenn die singen können, kann ich es auch und habe später mitgemacht“, erzählte der Familienvater, der mit seiner Frau, die leider schon 2009 verstorben ist, seit 1950 verheiratet ist.

Schon heute wird „sein Chor“ seinem Gesangsbruder gratulieren, denn er hat ihn für heute eingeladen und wird ihm dann ein Ständchen singen.