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Boxen Zerbster Boxsport im Aufwind

Der Boxsport hat in Zerbst eine lange Tradition und eine große Geschichte.

Von Simone Zander 24.12.2016, 00:01

Zerbst l Diese Traditionen wieder aufleben zu lassen, haben sich einige Enthusiasten auf die Fahne geschrieben. Und eines haben sie bereits geschafft. Sie haben den Boxsport in Zerbst zum Leben erweckt. Bis kurz vor der Wende konnte die Stadt Zerbst eine blühende Boxszene vorweisen. Etliche DDR-Meister entsprangen dem Zerbster Trainingszentrum. Viele Kämpfe, darunter auch Profikämpfe, wurden an der Nuthe ausgetragen. Einer ist immer noch mit diesem Traditionssport in Zerbst verbunden: Gerhard „Eipe“ Könnecke. Nicht nur der 88-Jährige, der 200 Kämpfe für Zerbst bestritten hatte und als Übungsleiter bis zu 40 Aktive im Alter von zehn Jahren bis in den Senioren-Bereich betreute, verfolgt mit Interesse die Entwicklung der Faustkämpfer.

Seit zirka zwei Jahren hat Christian Friedrich das Training der Zerbster Boxer beim PSV Anhalt übernommen. Der Zerbster erlernte selbst bei Könnecke und später bei Klaus Schulze den Boxsport. Auch er schaffte es bis zum TSC nach Berlin. Mit der Rückkehr von Klaus Schulze nach Zerbst – er selbst hatte von 1961 bis 1967 bei „Eipe“ trainiert, wurde Bezirksmeister und Teilnehmer der DDR-Meisterschaft 1973 – hat er noch einen kompetenten Boxtrainer zur Seite.

Und auch Torsten Ruhmer, der es zum Club 1860 München schaffte und der in der Junioren-Nationalmannschaft boxte, kam aus Zerbst und steht Friedrich jetzt zur Seite. Komplettiert wird das Trio von Frank Schalow, Arthur Hemmerling und Swen Herrmann.

Insgesamt trainieren heute zirka 50 Boxer von sieben bis 30 Jahren in Zerbst. Diese wurden in drei Gruppen, Senioren/Seniorinnen, Fortgeschrittene und Zwergengruppe, eingeteilt, um ein individuelles Training gewährleisten zu können.

Im Jahr 2016 waren die Boxsportler schon sehr aktiv, nahmen an fünf Wettkämpfen, darunter an den Landesmeisterschaften in Könnern sowie an Wettkämpfen in Schönebeck, Görzig und Schkopau teil. Auch zwei Sparrings in Dessau und in Schönebeck gehörten dazu.

„Wir wollen auch in der Zukunft eigene Wettkämpfe durchführen“, sagte Klaus Schulze und verriet auch gleich, dass schon am 20. Mai die Generalprobe für den großen Wettkampf anlässlich des Zerbster Heimatfestes stattfinden soll. „Dazu werden wir eine Mannschaft zusammen stellen. Der Wettkampf soll ein mannschaftlicher Vergleich mit der Beteiligung von Schönebeck und Berlin sein“, so der Trainer. Dieser Wettkampf wird in der Sporthalle an der Fuhrstraße stattfinden, dem Domizil der Zerbster.

Am 2. Heimatfest-Sonnabend soll er dann steigen: Der erste Box-Wettkampf des PSV Anhalt Zerbst im Festzelt des Catering & Partyservice Tom Hebäcker. „Ich bin fleißig am organisieren“, verriet Schulze, der eventuell Mannschaften aus Hessen oder Nordrhein-Westfalen, die mit Deutschen Meistern gespickt sind, einladen möchte.

Zwei Boxringe haben die PSV-Sportler zur Verfügung. „Der Trainingsring wird momentan umgestaltet und der Turnierring aufbereitet“, verriet Christian Friedrich. „Wir hatten große Hilfe von Günter Neumann, selbst ehemaliger Boxer. Er hat die Erneuerung des verschlissenen Schwingbodens organisiert und gesponsert.“

Hilfe gab es auch von der Lackiererei Heinrich und Richter GmbH durch Michael Heinrich und Fred Richter bei der Farbgestaltung des Turnierringes und der Lackierung der Teile. „Dafür bedanken wir uns nochmals herzlich“, sagten die Trainer einstimmig.

Ohne die finanzielle Unterstützung einiger Enthusiasten, wie beispielsweise Günter Plättner von der Firma MMZ Maschinen- und Metallbau Zerbst GmbH, der es ermöglichte, dass die Zerbster mit einheitlicher Sportkleidung auftreten können, wäre Vieles nicht möglich.

Am letzten Trainingstag des Jahres 2016 wurde das Jahr noch ausgewertet. Die trainingsfleißigsten und diszipliniertesten Boxer wurden mit einem Pokal geehrt. Diesen erhielten Marcel Müller (Senioren), Emilio Döll (Fortgeschrittene) und Tsanislav Slavov (Zwergengruppe).

Für die Zukunft wünschen sich die Boxer viel Zulauf und natürlich große Erfolge, um die Geschichte des Zerbster Boxsports fortschreiben zu können.