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Emotionen Freundschaft zeigt, dass Sport verbindet

Die Volksstimme spricht mit Sportlern über einprägsame Wettkämpfe als Spieler und als Zuschauer.

Von Simone Zander 07.12.2020, 04:00

Zerbst l Sport sorgt in verschiedenen Situationen für vielfältige Emotionen. Jeder Sportler ärgert sich über ein verlorenes Spiel oder einen verpatzten Lauf. Mit Stolz wird der Sieg über den aktuellen Tabellenführer der Kreisliga nach dem Abpfiff  mit Bier und Bratwurst gefeiert. Jeder, der über viele Jahre Sport treibt und als Zuschauer verfolgt, hat unzählige Siege und Niederlagen erlebt. Geschichten über diese Ereignisse können ganze Abende füllen. Denn jeder weiß etwas über sein schönstes oder traurigstes Spiel zu erzählen. Manchmal spielt dabei auch gar nicht einmal das Ergebnis eine Rolle. Mancher Sportler schaffte es nah an die Profikarriere heran, anderen gelang es als ambitionierte Freizeitkicker den FCM zu schlagen. Die Volksstimme hat mit Sportlern aus Zerbst über ihr schönstes beziehungsweise emotionalstes Spiel, dass sie als Aktiver absolviert haben, gesprochen und wollte außerdem etwas zu ihrem Sport-Highlight in der Rolle des Zuschauers wissen.

Das Motocross-WM-Auftaktrennen 2017 in Indonesien wird für immer in meinem Herzen bleiben. Ich bin mit der kompletten Familie dorthin geflogen. Wir kamen im puren Sonnenschein dort an und am Freitag vor dem Rennen fing es an zu regnen. Und bis wir am Dienstag abgereist waren, hatte es durchgeregnet. Der Rennverlauf an sich war auch nicht schlecht. Ich bin im ersten Wertungslauf im Tiefschlamm Dritte geworden. Im zweiten Wertungslauf war ich Siebte. Somit war ich Gesamtvierte mit der gleichen Punktzahl wie Platz drei, hatte aber das Podium nicht erreicht. Das war im ersten Moment sehr ärgerlich. Trotzdem war es in den letzen Jahren mein bestes Einzelergebnis in der WM.

Aber was das Erlebnis so besonders machte, war das Drumherum. Wir waren zirka 30 Stunden dort hingeflogen und als wir an der Strecke waren, lernten wir auch Leute von Suzuki Indonesien kennen. Sie hatten dort so eine offene und schöne Mentalität, dass sie uns auch gleich angesprochen und voll akzeptiert hatten und auch auf uns „aufgepasst“ haben.

Es ging damit los, welchen Sprit man nehmen muss und viele andere Dinge, worum sie sich gleich komplett gekümmert haben. Sie waren voll begeistert von allem und standen komplett hinter uns. Und die indonesischen Fans, es waren glaube über 70.000 Zuschauer, waren total begeistert.

Da haben sich die Suzuki-Leute auch darum gekümmert, dass der Abstand zu meinem Motorrad eingehalten wird und dass niemand Zugang dazu hat.

Nach der Veranstaltung haben sie uns eingeladen und vorgeschlagen, dass sie sich noch bis zu unserem Rückflug um uns kümmern und uns in den verbleibenden eineinhalb Tagen die Insel zeigen würden.

Und das haben sie auch gemacht. Sie haben uns auf dem Inselteil Bangka herumchauffiert, uns die Buddha-Tempel sowie die schönsten Strände, die schönsten Restaurants und natürlich die Suzuki-Geschäfte gezeigt. Wir haben alles mit Fotos festgehalten. Es ist so eine Freundschaft entstanden, die wir bis heute noch pflegen. Ich habe heute noch Kontakt zu ihnen. Wir schicken uns immer Grüße hin und her.

Das war das beste sportliche Erlebnis insgesamt. Es ist auch passend zum Thema, weil es gerade jetzt so um Abstand geht, zeigt das, dass der Sport verbindet. Wir haben eine internationale Freundschaft gefunden, die sicher noch viele Jahre anhalten wird.(sza)