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Fußball Rot-Weiß Zerbst soll Aushängeschild werden

Landesliga-Absteiger TSV Rot-Weiß Zerbst präsentierte mit Jens Borchers einen neuen Trainer.

Von Simone Zander 23.06.2018, 01:01

Zerbst l Der 31-Jährige wechselt vom Kreisligisten SG Dobritz/Garitz, den er erfolgreich in die Kreisoberliga führte, an die Nuthe. Sportredakteurin Simone Zander sprach mit ihm über Wünsche und Ziele.

 

Volksstimme: Welche Ziele haben Sie sich gestellt?

Jens Borchers: Ich möchte Zerbst mittelfristig wieder in die Landesliga führen. In der ersten Saison in der Landesklasse müssen wir uns erstmal wieder finden, ohne Zwang von Spiel zu Spiel denken und wieder angreifen. Wir möchten uns dann langfristig in der Landesliga festsetzen, um Optionen für junge Spieler zu schaffen.

Ist das auch eine Ihrer Aufgaben, junge Spieler zu integrieren?

Auf jeden Fall ist das eine Aufgabe, die ich auch annehme. Ich möchte Zerbst wieder zur Hochburg machen. Zerbst muss in dieser Region wieder das Aushängeschild für Fußball sein.

Wie möchten Sie das tun?

Wichtig ist es, dass wir erst einmal sicher in die Liga starten, uns festigen und oben mitspielen. Junge Leute sollen einfach auch wieder Bock haben, in Zerbst Fußball zu spielen. Dazu soll der Fußball hier attraktiver werden. Ein Wunschdenken von mir ist auch, dass wir langsam das Kriegsbeil begraben und so eine Art kleine Kooperation mit den umliegenden Dörfern schaffen, so dass die besten Spieler der Region in Zerbst spielen. Klappt es nicht, können sie ohne große Ablösesummen wieder zu ihren Vereinen zurück.

Sie haben da zumindest mit Dobritz/Garitz schon vorgefühlt?

Dazu müssen wir miteinander reden. Wenn da beispielsweise ein 17-jähriges Talent ist und er schafft es noch nicht in der Ersten, geht er halt ein Jahr zum Beispiel nach Garitz, sammelt dort Erfahrungen in der Kreisoberliga und kann dann ohne große Probleme wieder zurück kommen. So dass man auch auf den Dörfern Talente ausbildet und ihnen dann die Chance gibt, höherklassig anzugreifen. Mit Heiko Nebelung (Trainer der SG Dobritz/Garitz – d. Red.) bin ich da in engem Kontakt. Es ist doch schade, dass Vereine wie Steutz/Leps oder Deetz/Lindau krachen gehen. Da müssen wir uns mehr austauschen und miteinander kooperieren.

Sicherlich wird Ihr Team gleich als Aufstiegsfavorit gehandelt?

Als Absteiger hat man es immer schwer und wird als Übermannschaft angesehen. Wir müssen uns erst einmal wieder an die Landesklasse gewöhnen, denn es ist ein anderer Fußball. Es wird ein robusteres Spiel. Wichtig ist es, gut zu starten und oben anzugreifen.

Wird die Mannschaft trotz des Abstiegs zusammen bleiben?

Wir haben mit Stefan Kunitschke einen Abgang, der zurück nach Gommern geht, was schade ist. Neu hinzu kommt mit Frank Moller ein Wunschkandidat von mir sowie Tobias Frens (beide FSG Steutz/Leps – d. Red.). Ich habe mir noch vier Spieler von der A-Jugend herausgepickt, die ich mit hochziehen möchte.

Sie wollen überhaupt die Jugend integrieren?

Das ist ein großes Ziel und da bietet die Landesklasse einen sehr guten Einstieg. Und da die Zweite in die Kreisoberliga aufsteigt, haben wir da ein super Sprungbrett.

Wird das Training dann gemeinsam mit der Zweiten ausgetragen?

Wir werden separat trainieren, aber die A-Jugendspieler und auch Spieler aus der Zweiten sind dort gern gesehen. Aber ein gemeinsames Training aller Spieler wäre zu unübersichtlich und unüberschaubar. Doch ich werde auch ein Auge auf die Zweite haben. Marc Schröter hat bereits sein Interesse signalisiert. Und die Vorbereitung ist dazu da, dass jeder sich anbieten und zeigen kann.

Sie haben mit Mario Morawietz und David Ritze zwei Partner neben sich.

Dadurch, dass Peter Anders weggegangen ist, fiel das Torwarttraining komplett hinten runter. Wir haben mit Janic Troeder und Ricardo Werner zwei extrem giftige Typen, die im Training arbeiten und sich stetig weiterentwickeln wollen. Dadurch war es wichtig, einen Torwarttrainer zu holen. Ich habe Mario angesprochen, weil wir von der Einstellung her ähnlich ticken und da haben wir einen Glücksgriff gemacht, dass er diesen Schritt tut, vom Cheftrainer des BSV zum Torwarttrainer. Das ist eine gute Sache.

Gibt es Prioritäten zwischen David Ritze und Ihnen?

Das ist ganz klar geregelt. Ich bin Cheftrainer und deshalb bin ich auch hergekommen. David ist Co-Trainer und Mario Torwarttrainer. Das wird harmonieren. Ich möchte neue Impulse und frischen Wind reinbringen und einiges umkrempeln. David hat die Erfahrung, da er die Landesklasse und Landesliga aus dem Effeff kennt. Wir werden ganz eng zusammen arbeiten.

Was wollen Sie konkret umkrempeln?

Wir werden am Training feilen und ich möchte neue Methoden, die ich bei der Ablegung meines Übungsleiterscheines erlernt habe, anwenden. Die Mannschaft lebt, die Mannschaft will. Es sind große Stellschrauben, die wir drehen müssen, aber auch erstmal einfache. Wir werden das Rad nicht neu erfinden, denn die Spieler, die auf den Platz gehen, wissen, was sie machen. Wir haben so viele gute Leute mit viel Potenzial. Sie konnten sich schon ein Bild machen.

 Sie waren ja schon bei einigen Spielen Zuschauer. Konnten Sie da schon ein paar Ideen sammeln?

Der Spielwitz war einfach etwas weg und der Spielfaden auch nicht wirklich da. Kampf ist da, der Wille auch und die Jungs rennen und ackern. Aber das Problem ist halt, dass wir uns super den Ball im Mittelfeld erkämpfen und ihn dann viel zu schnell verlieren. Wir müssen viel mehr auf Ballbesitz spielen und den Ball über mehrere Stationen nach vorn tragen.