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Fußball Rot-Weiß Zerbst spielt groß auf

Großes Kino im Zerbster Jahnstadion. Der TSV Rot-Weiß besiegte in der zweiten Pokalrunde Landesligist SG Reppichau 3:1.

Von Simone Zander 06.10.2020, 01:01

Zerbst l „Wir haben nichts zu verlieren“, prophezeite TSV-Trainer Florian Sens vor dem großen Spiel am Samstag. Doch so spielten die Zerbster nicht. Es war ihnen von Beginn an anzumerken, dass sie unbedingt eine Überraschung schaffen möchten. Mit aggressivem Pressing brachten sie die Gäste völlig aus der Fassung und über die Spielzeit gesehen völlig aus dem Konzept. Bezeichnend: SG-Trainer Sven Schreiter und auch sein Co-Trainer Torsten Voigt wurden immer leiser und ratloser.

Offensichtlich hatten die Zerbster Trainer Florian und Keven Sens sowie Heiko Nebelung genau das richtige Konzept, um dem Favoriten ein Bein zu stellen.

Die Zerbster pressten von Beginn an. Sie warfen sich in jeden Ball und so zerplatzen die Angriffe der Gäste wie eine Seifenblase. Ein guter Spielzug der Gäste kam dann doch an. Mit einer Flanke von der linken Seite wurde die Abwehr überspielt, doch Glück für die Zerbster, als der Reppichauer vorbei rutschte.

Das Geschehen ging hin und her. Nach 15 Minuten die erste dicke Möglichkeit für die Heim- elf. Nach einem Einwurf kam der Ball zu Maximilian Syring, der sofort Moritz Specht anspielte. Aber er schoss ihn über den Kasten von Jens Lux.

Weitere gute Angriffe folgten, doch der letzte Pass war noch zu ungenau oder Lux griff ein. In der 25. Minute wurde Specht im Vorwärtsgang gefoult. Schiedsrichter Leon Kocherscheid (Santersleben) pfiff zum Freistoß. Sebastian Sens trat den Ball aus zirka 20 Metern. Dabei wurde er abgefälscht und schlug unhaltbar zum 1:0 ein.

Kurz danach konnte Pascal Lude einen Gästeangriff abfangen. Er sah Max Schröter, der den lauernden Specht anspielte, doch der Verteidiger konnte die Kugel noch abwehren. Den anschließenden Eckball setzte Specht Millimeter über die Querlatte (31.).

Zwei Minuten später doch das 2:0. Die Gästeabwehr fand keinen Zugriff. Syring ließ noch einen Gegner stehen und schoss den Ball in die lange Ecke. Kurz danach umkurvte Lude gleich drei Abwehrspieler. Aber anstatt in die Mitte zum freistehenden Tami Joris Stephan zu spielen, versuchte er es selbst und setzte die Kugel neben das Tor.

Die Gäste ließen die Köpfe hängen. Erst kurz vor der Pause kamen sie zu einem verheißungsvollen Angriff. Zu zweit liefen sie auf Ricardo Werner zu, doch der Ball ging weit über dessen Gehäuse (41.).

Auf der Gegenseite folgte die Antwort der Zerbster. Lude setzte sich über die rechte Seite schön durch, wurde dabei aber festgehalten und fiel hin. Der Freistoß von Max Schröter kam genau auf den Kopf von Specht, der ihn versenkte – 3:0 (42.).

Diese 3:0-Führung wollten die Rot-Weißen nun auch über die Zeit bringen. „Wir hatten das super gemacht und wollten uns das Erarbeitete auch nicht mehr nehmen lassen“, sagte TSV-Trainer Florian Sens.

Im zweiten Abschnitt machten die Reppichauer nun mehr Druck. Sie wollten unbedingt ein schnelles Anschluss-Tor. Dies gelang nach 58 Minuten. Da verkürzte Benjamin Girke auf 1:3.

Die Zerbster blieben unbeeindruckt. „Für uns ergaben sich immer mehr Räume, aber das konnten wir dann nicht mehr richtig ausnutzen“, so Sens.

Im Anschluss verteidigten die Zerbster stark. Richtige hochprozentige Möglichkeiten hatten die Gäste nicht. Einmal hatte der TSV zwar Glück, als das Leder nur an den Pfosten klatschte, doch das war es dann auch. Eine richtig gute Möglichkeit hatte der eingewechselte Bennet Wiese, als er allein vor Lux auftauchte, aber ihn nur anschoss.

„Am Ende war es eine sehr gute Leistung und wir sind sehr zufrieden“, lobte Flori Sens den geschlossenen Auftritt seiner Mannschaft. Sie erwartet nun am Samstag um 14 Uhr mit dem Ummendorfer SV erneut einen Landesligisten. Der USV rangiert in der Staffel Nord auf Platz vier. Prominentester Spieler ist der ehemalige FCM-Akteur Christopher Handke.

„Es ist ein ähnlicher Gegner wie letzte Woche, jedoch vom Leistungsniveau her sicher noch besser“, sagte Florian Sens, der natürlich gern den 1. FC Magdeburg zugelost bekommen hätte. Doch dieser reist nach Stendal zum 1. FC Lok. „Wir haben wieder nicht viel zu verlieren und wenn alles passt, sind wir auch gegen den Ummendorfer SV nicht chancenlos. Und vielleicht haben wir dann Losglück und bekommen den 1. FCM.“

Auf jeden Fall ist zu hoffen, dass es am Samstag erneut großes Kino im Jahnstadion zu sehen gibt.

Zerbst: Werner – Fischer (84. Dieckmann), Fambach, Sens, Lude, Kosel (46. Alarich), Max Schröter, Düben, Specht (90. Marc Schröter), Stephan (50. Wiese), Syring (58. Möhring); SR: Kocherscheid, Leon - Santersleben; ZS: 162.