1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Lokalsport Magdeburg
  6. >
  7. Schunke: "Haben Lust und Bock"

Fußball Schunke: "Haben Lust und Bock"

Nach Corona-Zwangspause nahm Kreisoberligisten VfL Gehrden wieder das Training auf. Volksstimme unterhielt sich mit Trainer Andreas Schunke.

Von Simone Zander 13.05.2020, 01:01

Volksstimme: Ist es für Sie eine Erleichterung, dass das Training, wenn auch mit vielen Einschränkungen, wieder möglich ist?

Andreas Schunke: Es ist wichtig, dass wir überhaupt mal wieder den Platz betreten dürfen. Ich glaube, viele von uns haben Lust und Bock darauf, sich ein bisschen zu bewegen und gegen den Ball zu treten. Leider ist es nur eingeschränkt möglich, aber trotz alledem finde ich es gut, dass die Regeln jetzt schon einmal geschaffen wurden.

Können Sie die geforderten Vorgaben problemlos umsetzen?

Ich denke, dass wir hier genügend Platz haben, um auch individuell etwas machen zu können. Mit Fünfergruppen es es durchaus erst einmal machbar. Ich hoffe natürlich, dass die Infektion nicht steigt und dass es dann in Zukunft noch mehr gelockert wird, so dass wir in der Zukunft noch ein bisschen mehr machen können. Aber das werden wir sehen.

Sie haben alles sehr akribisch vorbereitet. Was trainieren Sie speziell?

Wir teilen das auf in eine Laufgruppe, die hinten auf dem Bolzplatz ihre Runden dreht. Dann wird es eine Passgruppe geben, wofür ich ein paar Dinge aufgebaut habe, so dass wir zu zweit oder zu viert das Passspiel durchführen können, ohne dabei Kontakt zu haben. Und wir werden eine Torschuss-Gruppe machen, was auch kontaktfrei ist. Dadurch können wir das alles nutzen und ich denke, wir haben individuelle Möglichkeiten. Wir werden die Spieler dritteln und jede Übung jeweils zehn bis elf Minuten ausführen und dann wechseln, so dass wir uns mit der Erwärmung nach zirka 80 bis 90 Minuten auslaufen.

Wie sieht es mit der Beteiligung aus?

Wir müssten eigentlich insgesamt zwölf bis 13 Leute sein. Weil wir relativ kurzfristig und spontan das Training ausgerufen hatten, gab es den einen oder anderen, der auch durch kleine Kinder oder andere Angehörige Bedenken hatte. Das ist auch verständlich und es ist auch keiner gezwungen teilzunehmen. Ich bin mit der Beteiligung zufrieden und wir bekommen eine Drittelung in Gruppen problemlos hin und das ist das, was ich mit gewünscht hatte. Ein Spiel können wir nicht machen und es ist es mit drei mal vier Sportlern auch passend. So werden wir das Maximale, eine Fünfergruppe, nicht mal erreichen.

Ihr Verein hatte sich dafür ausgesprochen, die Saison abzubrechen. Ist das auch Ihre Meinung?

Alles andere macht keinen Sinn mehr. Wir würden es ja zeitlich überhaupt nicht mehr hinbekommen. Denn bis zum 30. Juni passiert erstmal gar nichts und da wäre die Saison sowieso schon vorbei. Im Sommer wird man nicht spielen können, denn da sind teilweise doch die Urlaube geplant. Und auch die Firmen werden darauf bestehen, dass die Leute ihren Urlaub nehmen, anders wird es nicht funktionieren. Ob man verreisen darf, ist noch dahin gestellt. Nichtsdestotrotz hat der eine oder andere bereits Planungen und die kann man nicht über den Haufen werfen. Wir haben Bundeswehr-Leute dabei und können nicht unter der Woche spielen. So würden wir es Wochen-mäßig gar nicht hinbekommen. Und im Fokus auf eine neue Saison, die man vielleicht möglicherweise verspätet beginnt, passt es mit den Spieltagen gar nicht mehr. Also für mich macht der Abbruch Sinn.

Wie sollte die Saison nach Abbruch gewertet werden?

Wie die Regelung getroffen wird, wäre egal. Von mir aus kann einer aufsteigen und die Quotienten-Regel angewandt werden und es gibt keine Absteiger – wäre für mich okay. Damit wäre ich völlig einverstanden, weil wir jetzt eine unrunde Spielanzahl bestritten haben. Uns ist es im Prinzip egal. Aber wie gesagt, alles andere, als ein Abbruch macht für mich keinen Sinn.

Sie sind auch etwas unzufrieden, dass sich der FSA mit der Entscheidung soviel Zeit nimmt?

Ja natürlich. Man muss auch mal irgendwann eine Entscheidung treffen. Andere Verbände zeigen es vor. Ich finde die Uneinheitlichkeit in Deutschland krass und finde sie auch nicht gut. Das hätte meines Erachtens vom DFB gesteuert werden müssen. Der DFB muss sagen, Amateure nicht oder Amateure ja. Er hätte im Prinzip auch Juristen einschalten müssen, um einzuschätzen, wie er eine eventuelle Klagewelle etc. hätte abwenden können. Einheitliche Regeln muss es geben. Für mich ist der DFB der größte nationale Sportfachverband der Welt und er muss so etwas entscheiden und nicht einzelne Landes- oder sogar Kreisfachverbände. Und es ist für mich auch keine Frage der Mehrheitsentscheidung. Für mich ist es eine Frage der Machbarkeit. Wir sind alle keine Profis. Wir wollen wenn überhaupt, die Saison regulär zu Ende spielen und das kriegen wir nachher nicht mehr hin.

Wie sehen Sie das für den Nachwuchs-Bereich?

Gerade im Nachwuchs ist ein Abbruch unausweichlich, da die Kinder in ganz andere Altersklassen hineinkommen. Dabei fand ich die Meinung und Haltung des FSA-Jugendverantwortlichen gut, der einen Abbruch ebenfalls für unausweichlich hält. Nun werden wir sehen, wie entschieden wird.