Zerbst verschenkt den Sieg

Zerbst l Entsprechend fassungslos war Co-Trainer David Ritze am Sonntag immer noch. „Nach der 2:0-Führung kann ich es immer noch nicht glauben, dass wir uns den Sieg noch aus der Hand nehmen ließen.“

In der ersten Halbzeit war es „kein schönes Spiel von beiden Seiten“, berichtete der Zerbster. Beide Mannschaften spielten bissig und kämpften um jeden Zentimeter. Die Gäste kamen zu Halbchancen, die nichts einbrachten. Nach einem Foul von Philip Alarich erhielt Zörbig einen Freistoß zirka 20 Meter auf halblinker Position. Der Ball wurde gut in den 16er gechipt, konnte aber nicht verwertet werden (24.).

Kurz danach ein rüdes Foul an Maik Fambach, aber Schiedsrichter Marcel Kautz aus Brumby ließ weiter spielen. Die Gäste kamen bis vor das Tor von Ricardo Werner, schossen die Kugel jedoch in die dritte Etage.

In der Folge erarbeiteten sich die Platzherren die besseren Chancen. Nach gut getimter Flanke von Alarich kam Thomas Möhring an den Ball, war aber wohl zu überrascht und scheiterte an SV-Keeper Jonas Dimke (37.). Eine gute Möglichkeit hatte Torben Fischer, der versuchte, den Ball über Dimke zu heben, doch er ging auch über das Gehäuse. Alarich spielte sich über rechts stark durch, schloss aber überhastet ab.

„Wir konnten nicht so spielen, wie wir es uns vorgenommen hatten. Wobei Zörbig es auch nicht schlecht gemacht hatte. Das 0:0 zur Halbzeit ging dann auch in Ordnung“, bilanzierte Ritze.

Im zweiten Abschnitt wollte der TSV mehr und war in den ersten 20 Minuten „viel besser“. Nur auch da war die Chancenverwertung erneut das Manko. So hatten Möhring und Max Schröter sehr gute Einschussmöglichkeiten, doch sie konnten sie nicht nutzen.

Dann der verdiente 1:0-Führungstreffer von Maximilian Syring. Schön freigespielt von Tobias Frens marschierte der Torjäger auf Keeper Dimke zu und versenkte den Ball in die rechte Ecke (52.). Danach hatte Syring das 2:0 auf dem Schlappen, schob ihn aber am linken Pfosten knapp vorbei. In der 62. Minute dann doch das 2:0, erneut durch Syring. Dimke stand zu weit vor seinem Tor. So nahm Syring den Ball an und versenkte ihn halb volley über den Torwart ins Netz.

Mit der Führung im Rücken zogen sich die Rot-Weißen „kurioserweise weiter zurück und hörten auf, Fußball zu spielen“, berichtete David Ritze, der dafür „keine Erklärung“ hatte. „Wir haben zwar gewechselt, aber das Spielsystem wurde beibehalten und so haben wir uns dann selbst um den Lohn gebracht.“

Denn Zörbig gab nicht auf und kam in der 73. Minute durch Jonas Goltz auf 1:2 heran. „Der Ausgleich war dann der Höhepunkt“, schüttelte der Familienvater nur den Kopf, als Philipp Lorenz das 2:2 markierte (84.). „Die Krönung wäre noch das 3:2 für Zörbig gewesen, aber zum Glück hielt da Ricardo Werner im Eins gegen Eins wenigstens den Punkt fest“, konnte es Ritze nicht fassen. „Die Chancenverwertung bleibt unser Manko. Da fehlen uns einfach Kaltschnäuzigkeit und Cleverness. Wir haben mit nur elf Gegentreffern die beste Defensive, aber 16 erzielte Tore sind einfach zu wenig“, hofft der Angestellte auf Besserung.

Der TSV hat nun Pokalpause und dann noch zwei schwere Spiele vor sich. Zuerst reist er am 1. Dezember nach Nienburg und dann kommt am 8. Dezember der TSV Kleinmühlingen/Zens ins Jahnstation.

Zerbst: Werner – Alarich, S. Sens, Fambach, Fischer, Moller, Kosel, Frens (54. Lude), Max Schröter, Syring (85. Marc Schröter), Möhring (69. Weichbrot), SR: Kautz, Marcel (Brumby); ZS: 92.