Handball HSV spielt eigensinnig

Das Spitzenspiel in der Handball-Anhaltliga zwischen dem HSV 2000 Zerbst und dem SV Apollensdorf endet 28:28 (14:13)-remis.

Von Simone Zander 03.02.2016, 00:01

Zerbst l So liegt der Traum vom Aufstieg für den HSV erst einmal auf Eis. Es war ein Spiel auf Augenhöhe, doch immer wenn es den Zerbstern gelang, die Führung zu übernehmen, kamen die Gäste wieder ran. HSV-Spielertrainer Sebastian Daudert probierte alles, aber auch die Umstellungen brachten nicht die erwartete Wende. Der HSV-Motor zündete nicht und vieles blieb nur Stückwerk.

„Wir haben stellenweise nicht gut gespielt. Das, was wir uns vorgenommen hatten, haben wir phasenweise nicht umgesetzt. Auch die erfahrenen Spieler haben zu eigensinnig agiert und sich nicht an Vorgaben gehalten. Angesagte Kombinationen wurden nicht gespielt“, war Co-Trainer Markus Natho enttäuscht.

So auch Trainer Daudert, der meinte, dass sein Team „keinen richtigen Willen gezeigt hatte“. „Ich bin einfach nur enttäuscht von dieser Mannschafts-Leistung.“ Doch enttäuscht war er auch von sich selbst: „Ich war auch nicht mehr so toll, da ich mich zu sehr mit den anderen beschäftigt hatte.“

Bis zum Pausenpfiff war die Partie spannend. Auffällig war, dass die Zerbster fast gar nicht über den Kreis agierten. Auch über die Außen kam zu wenig. „Am Kreis war es ein Totalausfall und über die Außen funktionierte es auch nicht. Wir konnten eigentlich nur über die Mitte sowie die Halbpositionen treffen“, so Daudert, der anfügte: „Gerade der Kreis und die Außen sind sonst unsere Stärken. Dieses Mal lief gar nichts.“

Das lag sicher auch mit an der guten Gästedeckung. Die teils großgewachsenen Apollensdorfer blockten viele Würfe und machten schnell die Räume eng.

In Hälfte zwei gingen die Apollensdorfer immer wieder in Führung. Die Halle brodelte. Die vielen Gäste-Fans sorgten für Heimspiel-Atmosphäre, waren fast genauso laut wie der Zerbster Fanclub.

Doch die Zerbster blieben cool und spielten weiter, ließen sich auch von einigen strittigen Zeitstrafen nicht aus der Ruhe bringen. Kurz vor dem Ende der Partie kämpften sie sich wieder heran und hatten sogar 20 Sekunden vor Ultimo die Chance zum Sieg. Da war Daudert vielleicht ein wenig zu eigensinnig. Statt abzuspielen, rannte er sich in der Gäste-Abwehr fest, so dass es beim 28:28 blieb.

„Wir waren irgendwie blockiert. Ich hoffe, dass alle die Handball-Europameisterschaft gesehen und sich dabei etwas abgeguckt haben. Wir waren nie wirklich eine Mannschaft, müssen das jetzt aber abhaken und weitermachen. Vielleicht machen die Apollensdorfer auch Fehler. Aber zuerst müssen wir auf uns schauen“, sagte Daudert zur Vorgehensweise für den Rest der Saison.

Schon am Sonnabend kann sich der HSV beim Tabellensiebten TuS 1947 Radis III wieder als Einheit präsentieren.

HSV 2000 Zerbst: Weber, Geilich – Rummel, Schwenger 3, Ille 1, Hohmann 4, Daudert 12, Hübner, Kieler 1, Miotke, Franz 1, Maerten 1, Natho 5.