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Handball HSV Zerbst legt Fokus auf Nachwuchs

Die Handballer vom HSV 2000 Zerbst stehen in den Startlöchern für die neue Serie 2018/19.

Von Simone Zander 19.07.2018, 01:01

Zerbst l Die Präsidentin Karen Straube konnte mit Stolz verkünden, dass es die HSV-Familie erneut geschafft hat, fünf Mannschaften ins Rennen zu schicken, darunter auch zwei neue Jugendteams.

Die Herrenmannschaft, die den Last-Minute-Klassenerhalt in der Verbandsliga Nord sicherte, kann mit Neutrainer Markus Zimmermann nun in der Südstaffel neu durchstarten. Karen Straube bezeichnet „den Gewinn des neuen Trainers Markus Zimmermann als Glücksgriff“ und wünscht sich nun, „dass die Männer mitziehen“, denn „dann können sie auch etwas erreichen“.

Das Team muss mit Dennis Franz (Abus Dessau), Moritz Brodowski (DRHV II) und Lucas Ille (studienbedingte Pause) den Abgang bzw. die Auszeit von drei Leistungsträgern verschmerzen. Mit Manuel Reimann und Mathias Krümmling kommen aber bis dato zwei Spieler aus der ehemaligen Zweiten hinzu. Zielstellung wird es sein, „so lange wie möglich nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben“, sagte Karen Straube, die sich „einen guten Mittelfeldplatz und Perspektiven für die Jugend erhofft“. „Wenn wir es erreichen, dass in jedem Jahr ein bis zwei Spieler hinzu kommen, wäre das sehr gut. Dazu müssen wir weiterhin eine gute Nachwuchsarbeit leisten“, betonte die Zerbsterin.

Die männliche B-Jugend, die von dem Trainer-Duo Ernst Schimpf und Axel Zielesniak trainiert und geleitet wird, konnte sich erneut einen Startplatz in der obersten Liga des Landes, der Sachsen-Anhalt-Liga, sichern. „Beide Trainer leisten, wie alle unsere Übungsleiter, hervorragende Arbeit. Ich möchte allen Trainern für ihr unbändiges Engagement danken“, so die Präsidentin.

Die B-Jugend muss in dieser Serie mit einem kleinen Kader auskommen. Drei Spieler, Jan Hohmann, Kevin Kulot und Felix Wuttke, können vom Alter her nicht mehr mitwirken. Ihnen bietet der HSV eine Perspektive bei den Männern. Außerdem wird Michael Reis für ein Jahr nach Amerika gehen.

Die restlichen acht Spieler werden das Unternehmen Klassenerhalt anvisieren. Der HSV sucht unbedingt noch Mitstreiter. Interessierte Jungen ab Jahrgang 2002/03 bis 2004/05 können sich melden.

Die B-Mädchen, die in der Vorsaison einen hervorragenden Bronzerang in der Anhalt-Süd-Liga erreichen konnten, werden im neuen Spieljahr als A-Jugend in der Spielbezirksübergreifenden Bezirksliga des Süd-Bezirkes starten. Trainiert werden sie weiterhin von Gerald Hirt und Jens Schönwälder.

Mit Pia Reichhardt, Laura Taube, Elisabeth Reimann und Madlen Neumann haben nur vier Mädchen das A-Jugend-Alter. Alle anderen könnten noch B-Jugend spielen. „Wir wollten das Team zusammen lassen. Deshalb hatten wir uns dazu entschlossen“, so die Lehrerin, die „auf keinen Fall eine Spielerin oder einen Spieler in der Luft hängen lassen möchte“.

Da die Mini-Trainingsgruppe von Thomas Gerke sehr viel Zulauf erhielt, wurde es möglich, die älteren Spieler nun in der Anhaltliga D-Jugend anzumelden. Karen Straube und Felix Gerke werden die zirka 14 Jungen trainieren. „Es sind alles Anfänger und sie werden erste Erfahrungen im Punktspielbetrieb sammeln“, so die Trainerin zu den Zielen der Youngster.

Noch jünger ist das Team der männlichen F-Jugend, das auch aus dem Mini-Training hervorging. Zirka 17 Kids werden in der neuen Serie an der Minirunde, die in Turnierform ausgerichtet wird, teilnehmen.

Trainiert werden die Kleinen von Thomas Gerke, Christian Geilich sowie Michel und Felix Gerke.

In diesem Team, wie auch in der D-Jugend, können auch Jungen und Mädchen mitspielen. Interessierte Jungen und Mädchen ab Jahrgang 2010 und jünger sowie ab Jahrgang 2006/07 können sich gern melden und mitmachen.

Der HSV ist stolz auf vier neuausgebildete Schiedsrichterinnen. Eike Alarich, Teresa Lüderitz, Cassandra Sanowski und Lena-Marie Straube haben die Ausbildung bestanden. Etwas problematisch sieht Karen Straube die Vorgabe des Verbandes, dass die Jung-Schiedsrichter zehn Spiele pro Saison pfeifen müssen, um ihren Pass zu erhalten. Da die Mädchen Leistungsträgerinnen der A-Jugend sind, ist es schwierig für sie, dieses hohe Pensum neben ihren Spielen abzudecken. Schaffen sie es nicht, müssen sie den gesamten Lehrgang wiederholen.

„Diese Forderung ist sehr hart“, findet Karen Straube und wünscht sich „mehr Fingerspitzengefühl seitens des Verbandes“.

Mit Josefine Straube hat der HSV eine Vorzeige-Schiedsrichterin, die sehr ambitioniert ist und im nächsten Jahr den Aufstieg zur Verbandsliga anstrebt. Dies blieb ihr in der Vorserie verwehrt, da sich ihre Partnerin aus Coswig eine Achillessehnen-Verletzung zugezogen hatte.

Stolz ist die Präsidentin auf alle Schiedsrichter. Dazu zählen neben den bisher genannten auch Philipp Rugies und Moritz Radtke. Allen dankt sie herzlich. „Wir müssen pro Mannschaft jeweils einen Schiedsrichter melden und haben unser Soll erfüllt“, so die 50-Jährige.

Die Saison startet für die Teams ab kommenden Montag mit dem individuellen Training, da ab Montag die Sporthalle „Zur Jannowitzbrücke“ wieder genutzt werden kann.

Vor dem offiziellen Saisonstart am 1. September hält der HSV gleich einen Leckerbissen bereit. Am Dienstag, 31. Juli, wird um 18.30 Uhr Zweitbundesligist DRHV ein Spiel in der Sporthalle „Zur Jannowitzbrücke“ in Zerbst gegen die Youngsters vom SC Magdeburg absolvieren.

Eigentlich sollten die HSV-Männer das Vorspiel bestreiten. Doch nun werden sie aus zeitlichen und organisatorischen Gründen ihr Spiel gegen die Reserve des DRHV im Anschluss, gegen 20.30 Uhr, austragen. Der HSV hofft auf viele Zuschauer.

Am Freitag, 3. August, wollen die HSV-Männer dann ihre Künste beim Fußballspiel gegen die Kicker vom TSV Rot-Weiß Zerbst zeigen. Gespielt wird im Zerbster Jahnstadion. Das Rückspiel wird dann leichter für die HSV-Männer. Dieses erfolgt in der Jannowitz-Sporthalle. Da müssen dann die Kicker von Trainer Jens Borchers, der selbst lange Jahre beim HSV gespielt hatte, ihr Können auf dem Handballfeld zeigen.

Bei der Mitgliederversammlung wurde u.a. ein neuer Vorstand gewählt. Präsidentin Karen Straube erhielt erneut das Vertrauen. Mit ihr auch Thomas Gerke (Sponsoring) und Sven Miotke (Finanzen). Neu hinzu kommen Jens Schönwälder (Organisationsleiter) und Lydia Kulot (Öffentlichkeitsarbeit), die bereits schon zuvor unterstützt hatten. Christian Geilich hat ebenso seine Mitarbeit angeboten und gehört dem Vorstand an.

Die Präsidentin wünscht sich für die neue Serie einen reibungslosen Ablauf und hofft, dass von Seiten des Verbandes „flexiblere Lösungen“ gerade in Sachen Strafenverteilung gefunden werden. „Die Strafenkultur ist negativ und wir haben dies schon öfter dem Verband und dem Schiedsrichter-Ansetzer kundgetan“, war die Zerbsterin verärgert.

Vor allem geht das zu Lasten der kleinen Vereine. „Es werden Strafen erteilt, die nicht mehr bezahlbar sind. Im Grunde genommen müssten wir alle Mannschaften zurückziehen, was katastrophal wäre und auch nicht das Ziel sein kann“, so die Handballerin, die es auch nicht versteht, warum mit unterschiedlichem Strafmaß gemessen wird.

Beispielsweise mussten zwei Spiele, das der Mädchen und das der Jungen, aufgrund der widrigen Witterungs- und Straßenverhältnisse abgesagt werden. Beide spielten in verschiedenen Spielbezirken. Bei den Mädchen musste eine Strafe gezahlt werden und bei den Jungen nicht.

Dennoch bleiben Karen Straube und ihr Team ob der vielen Unwegbarkeiten optimistisch: „Wir wollen Handball spielen und den HSV 2000 Zerbst weiter am Leben erhalten.“

Einen großen Dank richtete die Präsidentin an alle Sponsoren und an die Eltern und Großeltern der Kinder, ohne die der geregelte Spielbetrieb nicht möglich wäre.