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Karate Ein Sport für jede Altersklasse

Die Karate-Schule Zerbst wurde 2008 gegründet. Ein Vereinsporträt.

Von Heiko Gehrmann 17.04.2020, 23:01

Zerbst l Allein im Deutschen Karateverband sind über 180 000 Mitglieder organisiert. Weiterhin gibt es noch unzählige kleinere Verbände. Karate ist extrem vielseitig und abwechslungsreich. Es gibt sehr viel zu trainieren, da es unzählige Techniken und Kombinationen, viele Formen, die Selbstverteidigung und natürlich die Königsdisziplin, den Kampf, gibt. „Wenn man es genau nimmt, müsste man immer trainieren“, sagt Heiko Gehrmann, erfahrener Trainer und Träger des 4. DAN Stiloffen. Und er fügte an: „Mit Karate kann man in jedem Alter beginnen. Man muss nicht schnell, stark oder gelenkig sein.“

Die Karate-Schule Zerbst ist ein eigenständiger Verein für Karate und Selbstverteidigung unter dem Dach des Deutschen Karateverbandes (DKV). Der Verein wurde am 16. April 2008 gegründet und verfolgt das Ziel, seine Mitglieder professionell im Kampfsport zu unterrichten. Die Mitglieder sind zwischen vier und 69 Jahre alt und werden in Trainingsgruppen zusammengefasst, um alters- und leistungsgerecht trainieren zu können.

Unter der fachlichen Leitung von Heiko Gehrmann (4. Dan) und Ivonne Strohbach (1. Dan) wird mit Spaß und Elan trainiert. Dabei sind ein respektvolles Miteinander und die Berücksichtigung des jeweiligen Ausbildungsstandes essentielle Bestandteile des Trainingsprogramms. Mehrmals im Jahr besteht die Möglichkeit, Gürtelprüfungen zu absolvieren. Darüber hinaus können interessierte Mitglieder an Wettkämpfen teilnehmen oder spezielle Lehrgänge besuchen, welche von externen, hochkarätigen Trainern geleitet werden.

„Wir sind ein Breitensportverein, was bedeutet, dass alles trainiert wird und somit kaum einer zu kurz kommt. Wir möchten keinen auf die Wettkampfschiene zwängen“, unterstrich Gehrmann. „Karate übt Faszination aus – wir arbeiten nicht nur auf Prüfungen hin, sondern versuchen, vielfältig und abwechslungsreich zu fördern“, fügte er an.

Seit der Vereinsgründung ist Birgit Strohbach die Vorsitzende. Stellvertreter ist Heiko Gehrmann.

Momentan trainieren in der Karate-Schule Zerbst 83 Karatekas. Darunter sind 27 Kids im Alter von vier bis acht Jahren, 29 Kinder zwischen neun und 14 Jahren sowie 27 Sportler ab 15 bis 69 Jahre.

Die Jüngste ist mit Mina Böhme erst vier Jahre alt. Das älteste Mitglied, Manfred Berwig, ist fast 70 Jahre jung.

Die Karatekas aus Zerbst haben sich bei Wettkämpfen im Land Sachsen-Anhalt und darüber hinaus einen Namen gemacht. „Wir sind jedes Jahr auf mehreren Wettkämpfen unterwegs und auch recht erfolgreich“, findet auch Heiko Gehrmann. Dazu zählen etliche Platzierungen auf Landesmeisterschaften oder auch beim Internationalen deutschen Wado Cup.

Weiterhin bietet der Verein jedes Jahr mindestens drei Prüfungen an, wo alle Karatekas, die fit sind, ihren nächsten Gurt ablegen. Bis zum schwarzen Gürtel haben es aber bisher nur acht Sportler geschafft. „Aber in den nächsten drei bis fünf Jahren werden einige dazu kommen“, blickte Gehrmann schon voraus.

An erster Stelle steht der 13-jährige Jan-Luca Hesse, der, wenn es die Schule zulässt, viermal pro Woche trainiert. Der Gymnasiast ist extrem ehrgeizig und diszipliniert. Er saugt jedes Training regelrecht auf und macht dadurch große Schritte vorwärts, ob es bei Prüfungen oder auf Wettkämpfen ist. „Jan-Luca wird sich mit 16 Jahren definitiv seinen 1. Dan verdienen“, meinte sein Trainer.

Platz zwei nimmt die elfjährige Norah Wendt ein, die sich dreimal pro Woche beim Training diszipliniert durchbeißt. „Norah ist mit ihrem Orangegurt noch ziemlich weit am Anfang, aber mit ihrer Disziplin und ihrem Kampfgeist kann sie es weit schaffen“, prophezeit Gehrmann.

Den dritten Platz belegt der 52-jährige Holger Morbach, der auch bis dreimal in der Woche trainiert. Morbach begann vor über 30 Jahren mit dem Karate, musste aber aus beruflichen Gründen lange Trainingspausen einlegen. Dennoch fand den Weg immer wieder zurück zu den Karatekas. Er hat den 1. Kyu (letzter Braungurt) und trainiert fleißig auf den 1. Dan hin.