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Kegeln Abschiedsspiel

Die Zerbster Spitzenkegler des SKV Rot-Weiß laufen in der Saisonvorbereitung erstmals vor heimischem Publikum auf.

Von Thomas Zander 23.08.2017, 23:01

Zerbst l Der sportliche Wert des Testspiels gegen den SKC Unterharmersbach ist unbestritten, aber wichtiger erscheint für die Freunde des SKV ein völlig anderer Grund, ins Zerbster Stadtwerke Kegelsportcenter zu kommen. Die Rot-Weißen verabschieden nach sieben gemeinsamen Jahren einen ihrer besten Kegler. Axel Schondelmaier wechselt zur neuen Saison zurück zu seinem Heimatverein und will sich mit diesem Spiel gegen seine langjährigen Mitstreiter von ihnen und natürlich vom treuen Zerbster Publikum verabschieden.

Der Nationalspieler kam im Sommer 2010 aus Walldorf nach Zerbst, um „mit dem besten Team große nationale und internationale Erfolge“ zu feiern. Und wie dies in den folgenden sieben Jahren gelang. Gleich im ersten Jahr, der 36-Jährige musste sich erst einmal in die Mannschaft ein- und seinen sportlichen Platz finden, holte er mit dem SKV die Silbermedaille bei Weltpokal und Champions League und den deutschen Mannschafts-Meistertitel.

Zur seit diesem Zeitpunkt sechsmaligen Titelverteidigung in der Bundesliga trug der Wolfacher mit konstanten Spitzenleistungen intensiv bei. Auch bei den DKBC-Pokalsiegen 2013 und 2014 war er eine Stütze der Mannschaft.

Seine zweite Saison krönte der Familienvater 2011 mit seinem Team mit dem Weltpokalsieg. Dieses Kunststück konnten die Rot-Weißen mit „ihrem Axel“ in den Jahren 2013 bis 2016 noch vier Mal wiederholen. Den letzten fehlenden internationalen Titel, die Champions League, gewann Axel mit dem SKV nach vielen Medaillenplätzen dann endlich 2015 und zuletzt in diesem Jahr.

Nicht erst in seiner Zerbster Zeit etablierte sich der Schwarzwälder in der deutschen Nationalmannschaft als Stammkraft, erkämpfte bei Team-Weltmeisterschaften Titel und Medaillen, zuletzt 2015 in Speichersdorf Silber und in diesem Jahr in Dettenheim Bronze.

Doch nicht nur sportlich war Schondelmaier eine „Rakete“. Sein Enthusiasmus und Engagement beim Anfeuern der Teamkollegen, seine nette und zugängliche Art gegenüber den Fans und Zuschauern und nicht zuletzt seine unbändige Freude beim Feiern wird den Zerbstern und ihren Anhängern mit Sicherheit fehlen.

Ab dieser Saison will der Vater zweier Söhne „zeitlich etwas kürzer treten“. Die langen Fahrtwege aus dem Schwarzwald sowohl zu den Heim- als auch den Auswärtsspielen waren in den vergangenen sieben Jahren eine enorme Belastung für den Banker und Familienmenschen. Die muss er jetzt bei seinem alten und neuen Club, dem SKC Unterharmersbach, nicht mehr bewältigen. Sportlich sind die Ambitionen aber weiterhin sehr hoch, ist der SKC doch in der Vorsaison aus der zweiten Bundesliga abgestiegen. Hier soll mit Schondelmaiers Klasse der sofortige Wiederaufstieg her.

„Was danach noch geht, werden wir sehen. Wir sind eine echt starke Truppe“, meinte Schondelmaier, der auch 2. Vorsitzender des Vereins ist.

Für die sportliche und private Zukunft wünschen alle, die ihn kennen und achten gelernt haben, alles Gute, viel Erfolg und Glück. Doch am Sonnabend steht erst einmal wieder das Sportliche im Mittelpunkt. Und dann heißt es Abschied nehmen: „Danke Axel!!!“