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Kegeln Rückspiel für Zerbst kein Selbstläufer

Volles Haus, tolle Stimmung und ein Sieg: Doch Zerbst hat die erste Runde in der Champions League noch nicht überstanden.

Von Thomas Zander 26.11.2017, 23:01

Zerbst l Die zwei Mannschaftspunkte (MP) für Fugger Sterzing beim 6:2-Sieg der Gastgeber sorgten für einige Sorgenfalten im Zerbster Lager. „Mit dem Teamergebnis von 3884 Kegeln bin ich sehr zufrieden. Aber die zwei verlorenen MP ärgern mich doch schon sehr“, meinte Teamchef Timo Hoffmann nach Spielende. „Wir haben zwar geschlossen ordentlich gespielt, haben aber immer noch viel Luft nach oben“, wertete er die Leistung seines Teams. Was war passiert?

Die Zerbster starteten überragend. Sowohl Mathias Weber (643:536) als auch Jürgen Pointinger (694:547) beherrschten ihre Gegner Stefan Zink und Egon Raiser. Weber begann mit wahnsinnigen 119 Kegeln in die Vollen, fand aber erst auf der letzten Bahn wieder zur selben Top-Leistung zurück und kam so zwar auf ein sehr gutes Endergebnis, war selber aber nicht ganz zufrieden.

Jürgen Pointinger hingegen hielt sein Weltklasse-Niveau über alle vier Bahnen und verpasste bei seiner persönlichen Bestleistung die magischen 700 und den Bahnrekord nur ganz knapp. „Das schaffen wir dann, wenn es wirklich nötig ist“, scherzte der Zerbster Neuzugang.

Im Mittelpaar gab es den ersten Dämpfer für das von Hoffmann auf einen „ganz klaren Sieg“ eingeschworene Team. Manuel Weiß (1:3, 620:629) spielte lange Zeit ordentlich, verlor gegen Thomas Weiskopf aber die ersten beiden Sätze knapp. Als auch der dritte trotz toller 179 Kegel an den Österreicher im italienischen Team ging, war der erste MP verloren. Gleichzeitig überzeugte Uros Stoklas (659) gegen Franz Höller über drei Bahnen absolut, verdarb sich aber durch einen schwächeren zweiten Durchgang ein Weltklasse-Resultat. „Heute war viel mehr drin. Eine normale zweite Bahn und es stehen auch bei mir mal 680 und mehr an der Anzeige“, ärgerte sich der Slowene etwas.

Um das erhoffte deutliche Ergebnis doch noch in den Heimhafen zu bringen, mussten nun die Schluss-Spieler ihre MP gewinnen.

Doch im Duell der beiden Kapitäne geriet Hoffmann (1:3, 612:640) gegen Reinhard Gruber schnell in Rückstand, verlor unglücklich auch den dritten Satz und damit den MP. Gruber, übrigens der zweite Österreicher bei Sterzing, jubelte zufrieden. Thomas Schneider (3:1, 656:575) spielte gegen Manuel Hofer konstant auf hohem Niveau, verdarb sich nur durch ein schwächeres Räumen ein noch besseres Resultat.

Das Endergebnis von 6:2 (3884:3490) brachte bei den Gastgebern zwiespältige Gefühle ans Licht. „Das ist ein wirklich schönes Mannschaftsergebnis. Doch die verlorenen MP ärgern mich. Wir wären gern verlustpunktfrei geblieben. Aber Glückwunsch an die beiden Österreicher, die souverän und verdient ihre Punkte geholt haben. So wird das Rückspiel auf den schweren Bahnen in Sterzing kein Zuckerschlecken“, war SKV-Sportwart Andreas Förster nicht ganz zufrieden.

Teamchef Hoffmann blickte dennoch schon wieder optimistisch nach vorn: „Wir wollen natürlich trotzdem in die nächste Runde und fahren selbstbewusst nach Südtirol.“

Die Italiener um ihren Vereins- und italienischen Verbandspräsidenten Johann Tock, übrigens Stifter des Champions League-Pokals, waren mit sich und dem Erreichten weitgehend im Reinen. „Mit den zwei Punkten und den acht Sätzen bin ich sehr zufrieden. Im Rückspiel sehe ich zwar Zerbst immer noch favorisiert, aber vielleicht können wir noch ein paar Punkte gewinnen“, meinte er optimistisch.

Das Zerbster Publikum gab ein hervorragendes Bild ab. Sowohl Hoffmann als auch Gruber bedankten sich für die tolle und faire Unterstützung von den Rängen. Auch die Fans des SKV hoffen auf ein Weiterkommen ihrer „Jungs“, um Ende Januar erneut internationale Luft im Zerbster „Stadtwerke Kegelsportcenter“ schnuppern zu dürfen.

Um allerdings im Viertelfinale wahrscheinlich gegen KK Belgrad, die ihr Auswärtsspiel in Neunkirchen (AUT) mit 6:2 gewannen, spielen zu dürfen, muss der SKV erst im Rückspiel in Südtirol das Weiterkommen in trockene Tücher bringen. Dann können die Rot-Weißen wieder vor vollem Haus, bei toller Stimmung hoffentlich einen Sieg bejubeln.