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Kegeln SKV hofft auf Déjà-vu

Auf die Spitzenkegler vom SKV Rot-Weiß Zerbst wartet eine ganz schwere Aufgabe.

Von Simone Zander 27.01.2017, 00:01

Zerbst l  Im Viertelfinale der Champions League gastiert der derzeitige Spitzenreiter der ungarischen Superliga, der Repcelaki SE, am Schützenplatz. Fast genau ein Jahr ist es her, dass die Zerbster die Kegler aus Repcelak zu Gast hatten. Auch da standen sich beide Teams im Champions League-Viertelfinale gegenüber. Da gewannen die Rot-Weißen das Hinspiel klar mit 8:0. Auch im Rückspiel behielten sie mit 5:3 die Oberhand. So wäre ein Déjà-vu-Erlebnis morgen wünschenswert.

Doch die Gäste aus Repcelak, die in einer der jüngsten Städte Ungarns kegeln – die Siedlung erhieltacerst im Juli 2001 den Stadttitel – haben sich mittlerweile zu einem ungarischen Spitzenteam gemausert. Die Männer aus der Kleinstadt mit fast 3000 Einwohnern am nordöstlichen Teil des Bezirks Vas haben mit Levente Kakuk und Zsombor Zapletan, die regelmäßig Ergebnisse weit jenseits der 650er Marke erspielen, internationale Klasse in ihren Reihen.

Aber auch die weiteren Spieler, Janos Branscek, eines der größten Nachwuchstalente der Magyaren, Tamas Ritter, Milan Vörös, Zoltan Moricz oder Pal Molnar spielen im Spitzenbereich. Und jeder kann, wie die Zerbster, auch mal über sich hinauswachsen. Gerade Superstar Kakuk, die schillernde Leitfigur, konnte auf internationalem Parkett schon weit über 700 Kegel treffen, wurde 2014 mit 725 Kegeln sogar Weltmeister.

Die Zerbster Mannschaft, die keinen einzelnen Superstar in ihren Reihen hat, kann einen klaren Vorteil in die Waagschale werfen: ihre mannschaftliche Geschlossenheit. So hat Timo Hoffmann morgen wieder die Qual der Wahl bei der Aufstellung. „Es sind alle fit“, sagte er. So macht er sich auch keine großen Gedanken über die taktische Ausrichtung, denn die Ungarn können im Hinspiel gegen die Zerbster Aufstellung setzen.

„Das hat keinen großen Einfluss. Ich weiß momentan meine Positionen. Ich denke, dass sich die Ungarn mehr Gedanken machen, wie muss ich jetzt gegen wen setzen. Ich glaube, es ist bei der Ausgeglichenheit unserer Mannschaft ein deutliches Stück schwerer, so zu setzen, dass man Punkte holen kann“, ist sich Hoffmann sicher und er weiß, dass es für die Ungarn „in erster Linie darum geht, schon zwei oder drei Punkte vor dem Rückspiel in zwei Wochen zu holen“.

Zur Zielstellung meinte der 47-Jährige: „Wir wollen einen klaren Sieg. Ob nun am Ende 7:1 oder 6:2, das ist gar nicht so entscheidend. Aber ein klarer Sieg muss definitiv her, da das Rückspiel kein Zuckerschlecken wird.“

Und da denkt er an das Spiel vom 20. Februar 2016 zurück und weiß, dass die Bahn in Ungarn „schon gefühlt eine ordentliche Heimbahn“ ist.

Doch dieses Rückspiel steht momentan noch nicht im Fokus: „Wir wollen unbedingt die nächste Runde erreichen. Und da ist das Spiel am Sonnabend enorm wichtig.“

Die Spieler im Zerbster Team wissen noch nicht Bescheid, wer von ihnen am Sonnabend zum Einsatz kommen wird. „Das behalte ich erst einmal für mich“, verriet der Teamchef. „Wenn ich heute schon die Aufstellung sage, ist bei dem einen vielleicht schon die Spannung heraus, was ich überhaupt nicht möchte. Auf der anderen Seite bin ich mir definitiv nicht sicher, wie ich es mache. Außerdem ist bis Samstag noch viel Zeit“, meinte er.

Eine besondere Vorbereitung auf dieses Kracherspiel gab es nicht. „Es ist ein ganz normales Spiel. Ich denke, es ist auch für jeden klar, worum es da geht. Die Jungs sind lange genug im Geschäft.“

Dass es doch etwas Besonderes ist, ließ sich der Familienvater dann doch entlocken: „Wir wissen, unser Tagesgeschäft ist die Liga und wir wissen auf der anderen Seite auch, jetzt ist Champions League und das sind die besonderen Spiele, die wir in der Vergangenheit immer gut gemeistert haben“.

Dass die Spiele so gut liefen, daran hat eine volle Halle mit Sicherheit auch einen Anteil. „Das puscht uns enorm und ist für uns eine große Unterstützung.“ Angst, dass vor großer Kulisse auch etwas Nervosität aufkommt, hat der Diplom-Bankbetriebswirt nicht: „Mit der Erfahrung, die wir haben, sollte das ausschließlich positiv sein“.

Die Voraussetzungen in der Zerbster Mannschaft und im Umfeld sind also gegeben, in der Hoffnung, dass es morgen für die Zerbster ein positives Déjà-vu-Erlebnis geben wird.