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Kegeln Tor ins Viertelfinale steht offen

Im Champions League-Achtelfinal-Hinspiel landet der SKV Rot Weiß Zerbst einen 8:0-Triumph über Rudar Kakanj.

Von Thomas Zander 25.11.2018, 23:01

Zerbst l Gleich zu Beginn gab es bei den obligatorischen Nationalhymnen Bosnien-Herzegowinas und Deutschlands das erste Gänsehautfeeling. „Champions League ist eben doch etwas Besonderes“, merkte SKV-Teamchef Timo Hoffmann bei der Eröffnung an.

Den ersten stimmungsmäßigen Höhepunkt setzte Mathias Weber. Während sein Teamkollege, Vize-Weltmeister Manuel Weiß (3:1, 647:622), den stärksten Bosnier Muamer Besic von Beginn an mit starken Leistungen in die Schranken wies, hatte Weber mit seinem Rhythmus und Vedad Karzic zu kämpfen. Erst mit einem Neuner im letzten Wurf konnte er seinen zweiten Satzgewinn wegen eines mehr erzielten Kegels auch zum erwünschten Mannschaftspunkt (MP) vergolden (2:2, 603:602). Der Jubel der Spieler und Zuschauer war Champions League-reif.

Die nächsten sportlichen Top-Leistungen ließen nicht lange auf sich warten. Das Zerbster Mittelpaar entschied mit Weltklasse-Resultaten die Partie. Thomas Schneider (4:0, 670:567) überzeugte einmal mehr mit konstant starken Bahnen, erspielte das beste Tagesergebnis und ließ Nermin Hrustemovic keine Chance.

Ebenso gut und überlegen agierte Fabian Seitz (4:0, 661:599) gegen Dinko Dundic. Sowohl Seitz als auch Schneider beendeten ihren Wettkampf mit einer Neun und sorgten zusammen nicht nur für die zwei erhofften MP, sondern legten auch gleich einen beruhigenden 191-Kegel-Vorsprung zwischen ihr Team und die bosnischen Gäste. „Bei den ersten beiden Startern war´s ja echt eng. Doch jetzt läuft es alles in die gewünschte Richtung“, legte SKV-Präsident Lothar Müller nun seine Nervosität ab.

Jetzt war allerdings etwas die Luft aus der Begegnung. Der Österreicher in den Reihen des SKV, Philipp Vsetecka (4:0, 627:556), musste nicht einmal sein volles Leistungsvermögen abrufen, um gegen den Präsidenten des KK Rudar Kakanj, Mensur Bajtarevic, ohne Satzverlust zu gewinnen.

Boris Benedik (3:1, 600:548) kam zwar nie wirklich in sein Spiel, war aber gegen den zum Schluss schwächelnden Youngster der Gäste, Amar Alagic, meist im Abräumen deutlich überlegen. „Boris holt seine Top-Leistung immer nur dann heraus, wenn es der Gegner fordert“, war sich sein Mannschaftskamerad Seitz für die Zukunft sicher. Er freute sich über das deutliche 8:0: „Natürlich geht da mannschaftlich noch deutlich mehr, aber der Gegner hat auch nicht mehr von uns verlangt.“

Ein ähnliches Resümee zog auch Kapitän Hoffmann: „Wir haben unser Ziel, mit 8:0 zu gewinnen und nur wenige Satzverluste zuzulassen, erfüllt. Damit sollte der Viertelfinaleinzug im Rückspiel sicher gelingen. Auch wenn es zu Beginn doch schwieriger aussah. Die 3808 Kegel lassen aber noch Einiges an Luft nach oben offen.“

Unter dem fachmännischen Blick des Zerbster Bürgermeisters Andreas Dittmann und des Kreissportbundchefs Helmut Hartmann zeigte sich auch Präsident Müller zufrieden. „Jetzt bin ich doch entspannt. Aber zuerst sind einige unserer Ehrengäste wegen Staus und Demonstrationen in Magdeburg nicht hier angekommen und dann war ja im Startpaar lange nicht klar, ob wir wirklich vorn liegen. Doch das 8:0 ist super.“

Bei der Auswertung des Spiels verwies Kapitän Hoffmann schon wieder in die nahe Zukunft: „Das heute entsprach unserer Zielsetzung. Wenn wir uns jetzt beim schweren Ligaspiel am kommenden Samstag in Schwabsberg noch mal steigern, dann in Bosnien das Weiterkommen in der Champions League souverän sichern und zuletzt daheim gegen Zwickau die Punkte holen, können wir entspannt Weihnachten feiern.“