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Kegeln Zerbster bei Weltmeisterschaft

In Dettenheim wird die Mannschafts-Weltmeisterschaft im Classic-Kegeln eröffnet. Sechs Akteure des SKV Rot-Weiß Zerbst sind am Start.

Von Thomas Zander 18.05.2017, 23:01

Zerbst l Mit Timo Hoffmann, Mathias Weber, Thomas Schneider, Axel Schondelmaier und Fabian Seitz stellt der sachsen-anhaltische Vorzeigeclub, der in der abgelaufenen Saison mit dem Weltpokal, der Meisterschaft und der Champions League alles gewonnen hat, was auf Club- ebene zu gewinnen ist, das Gros der deutschen National-Mannschaft.

Da Hoffmann als eigentlicher Nationaltrainer selbst in die Rolle des Spielers wechselt, wird das Team durch Wolfgang Lutz und einem weiteren Zerbster, Martin Herold, betreut. Das deutsche Team wird durch Timo Hehl (Schwabsberg), Daniel Schmidt (Singen) und den ehemaligen Zerbster Torsten Reiser (Staffelstein) vervollständigt.

„So eine Heim-WM ist was ganz Besonderes und kann was ganz Großes werden. Da müssen wir als Spieler aber unseren sportlichen Teil leisten. Ich freue mich auf eine tolle WM im eigenen Land und sehe es als Verantwortung meiner Mannschaft, dazu beizutragen“, wünscht sich Hoffmann erneut solch emotionale Spiele wie in Speichersdorf vor zwei Jahren. Dort holten die Deutschen in ähnlicher Besetzung überraschend den Vizemeister-Titel.

In der Vorrunde hoffen die Deutschen auf den ersten Tabellenplatz in der Gruppe A. Während der Auftakt am Sonntag gegen Außenseiter Estland sicher eher ein Match zum Warmspielen ist, müssen die Hoffmann & Co. am Dienstag gegen Slowenien und am Donnerstag gegen Rumänien sicher alles geben, um ab Freitag in den K.o.-Spielen erfolgversprechend dabei zu sein.

Im Dienstagspiel gibt es dann möglicherweise ein Duell unter Vereinskameraden, denn die Zerbster „Kobra“ Uros Stoklas läuft für Slowenien auf.

Bei erfolgreicher Vorrunde stehen am Freitag (Viertelfinale) und Sonnabend (Halbfinale und Finale) die entscheidenden Spiele im Medaillenkampf an. Mit dem Titelverteidiger Serbien, für den unter anderem der Einzel-Weltmeister Vilmos Zavarko spielt, und den starken Ungarn scheinen erneut alte Bekannte die härtesten Konkurrenten zu sein.

Die Deutschen um Co-Bundestrainer Martin Herold schlossen ihr intensives Training am vergangenen Wochenende mit einem Spiel gegen eine Auswahl aus Plauen ab. Mit den Leistungen waren die Verantwortlichen „weitestgehend zufrieden“. „Man hat schon gemerkt, dass alle viel trainiert haben, denn einige wirkten auch sehr erschöpft und waren nicht bei 100 Prozent, was aber zu dem Zeitpunkt normal ist“, sagte er.

Auch zur Zielstellung blieb der Zerbster trotz des Heimvorteils bescheiden: „Wir wollen die Vorrunde als Erster überstehen und dann von Spiel zu Spiel schauen und ins Finale. Das ist realistisch.“

Aber in der Vorbereitung konnten die Deutschen schon beweisen, dass auch gegen die vermeintliche Übermannschaft vom Balkan etwas möglich ist. In Testspielen gab es gegen Serbien eine knappe Niederlage und einen Sieg.

Der Heimvorteil in Dettenheim ist ebenfalls nicht zu unterschätzen. Wer das frenetische Anfeuern der deutschen Fans bei der letzten Team-WM in Speichersdorf erlebt hat, kann sich vorstellen, welche Unterstützung das für die Gastgebermannschaften sein kann. „Das war oft Gänsehautfeeling und das wird hier sicher nicht anders sein“, freut sich Hoffmann schon auf die alles entscheidenden K.o.-Spiele.

Doch nun ist der Worte genug gewechselt. Mit einer, nach Ankündigung der Organisatoren um DKBC-Sportdirektor Harald Seitz, überraschenden Eröffnungsfeier starten heute die Titelkämpfe. Und das kleine Zerbst aus Sachsen-Anhalt spielt erneut im Konzert der Weltspitze mit. Jetzt geht’s los.

 

Einen Livestream für 15 Euro für alle WM-Spiele gibt es hier.