Bundesliga: Bayern gewinnt, aber Rückstand auf Tabellenspitze ist weiterhin groß Mainz gestürzt, Dortmund top – Gomez trifft gleich dreifach
Höhenflug beendet, Bestmarke nicht geschafft, Spitze eingebüßt: Der Hamburger Paolo Guerrero wurde für Mainz 05 zum großen Spielverderber. Das späte Tor des Peruaners zum 1:0 seines HSV am Bruchweg nahm den "Spaßfußballern" von Thomas Tuchel die gute Laune: Der FSV verpasste den Bundesliga-Startrekord von acht Siegen, fiel hinter Borussia Dortmund punktgleich auf Platz zwei zurück und musste erstmals seit dem 3. April (0:2 in Nürnberg) wieder alle drei Punkte abgeben.
Düsseldorf (dpa). "Sehr bitter", kommentierte Jungstar Lewis Holtby den aus Mainzer Sicht enttäuschenden 8. Bundesliga-Spieltag. Tuchel blieb gelassen: "Die Welt bricht nicht zusammen."
Im Krisengipfel von Gelsenkirchen gelang dem neuen Trainer Jens Keller (siehe auch untenstehenden Beitrag) mit dem VfB Stuttgart beim 2:2 bei Schalke 04 ein Teilerfolg. Die Schwaben genossen den "Hallo-Wach-Effekt", wie VfB-Torschütze Martin Harnik den Wechsel von Christian Gross zu Keller bezeichnete, bleiben hinter dem 1. FC Köln trotzdem Letzter. Schalke findet sich auf Rang 16 wieder. "Die Situation ist nach wie vor schwierig", räumte Schalkes Coach Felix Magath ein.
In Köln bekam Zvonimir Soldo trotz des 1:2 gegen den BVB Rückendeckung von Manager Michael Meier: "Die Trainerfrage stellt sich nicht."
Meister Bayern München meldete sich nach den Pleiten gegen Dortmund und Mainz mit drei Gomez-Treffern beim 3:0 gegen Hannover 96 zurück. Der Rückstand auf das Spitzenduo (beide 21 Punkte) ist mit zehn Zählern aber weiterhin sehr groß. Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge reagierte dennoch mit den üblichen Mustern: "Wir müssen zusehen, dass wir uns bis Weihnachten Punkt für Punkt nach oben hangeln." Die Gegner sollen sich spätestens beim Genuss der Weihnachtsgans Gedanken machen: "Jedes Gramm, das sie zu viel essen, könnte in der Rückrunde problematisch werden."
Der Status quo des Rekord-Titelträgers nach Liga-Durchgang acht ist außergewöhnlich: absolutes Mittelmaß wie auch Werder Bremen trotz des 2:1 gegen Freiburg. Da geht es Leverkusen und Aufsteiger FC St. Pauli klar besser. Die Bayer-Werkself triumphierte dank zweier Treffer von Simon Rolfes 3:2 in Wolfsburg, den Kiez-Kickern gelang mit dem gleichen Resultat gegen den "Club" aus Nürnberg der erste Heimsieg seit dem 23. April. Die Elf von Trainer Holger Stanislawski etabliert sich immer mehr im Oberhaus.
Die erstmalige Übernahme der Top-Position seit dem 9. August 2003 wurde in Dortmund nur als Momentaufnahme empfunden: "Lieber eine Nacht Tabellenführer als nie", sagte Trainer Jürgen Klopp nach dem siebten Sieg in Serie, mit dem der BVB den Vereinsrekord einstellte
Sahin und BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke bemühten sich um Sachlichkeit bei der Beurteilung der neuen Lage. "Niemand von uns wird anfangen zu träumen", sagte Sahin. "Die Mannschaft ist viel zu jung, um am Ende ganz oben zu stehen", wehrte auch Watzke alles ab, was in Zusammenhang mit dem Meistertitel gebracht werden könnte.
Im Südwest-Derby setzte sich Eintracht Frankfurt durch einen Doppelpack von Theofanis Gekas (45./67.) und einen Treffer von Alexander Meier (83.) mit 3:0 (1:0) im beim 1. FC Kaiserslautern durch. Bei den seit nunmehr sechs Spielen sieglosen Pfälzern scheiterte Srdjan Lakic mit einem Foulelfmeter an Eintracht Torhüter Oka Nikolov. Den Hessen gelang der dritte Sieg in Serie.