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Gespräch mit SCM-Schwimmtrainer Bernd Henneberg Mit Kubusch und Hentke aus der Höhe zur EM

23.07.2010, 04:20

Vor Jahresfrist kein Starter bei der Schwimm-WM und kein Teilnehmer bei der Junioren-WM – in diesem Jahr je zwei Teilnehmer bei der EM und der JEM. Zur aktuellen Situation in der Schwimm-Abteilung des Magdeburger Traditionsclubs sprach Volksstimme-Redakteur Klaus Renner mit dem verantwortlichen SCM-Trainer Bernd Henneberg, gestern mit seinen Schützlingen Franziska Hentke und Christian Kubusch auf dem Weg ins Höhen-Trainingslager in der Sierra Nevada.

Volksstimme: Geht’s bei SCM nach der Durststrecke nun wieder bergauf?

Bernd Henneberg: Davon bin ich überzeugt. Unsere Bilanz im Vergleich der internationalen Höhepunkte ist mit vier Teilnehmern sehr positiv. Bekanntlich konnte sich 2009 kein Sportler für WM und JEM qualifizieren. Und Helge Meeuw trainierte zwar im vergangenen Jahr schon bei uns, gehörte aber noch der SG Frankfurt an.

Volksstimme: Wie erklären Sie diesen Leistungsschub im SCM-Schwimmbereich?

Henneberg: Das ist ein großes Gefüge von Voraussetzungen. Natürlich sind die Trainingsbedingungen in Magdeburg top. Das Umfeld mit Verein, Sportgymnasium, Unterstützung durch Stadt und Universität ist beispielgebend.

Volksstimme: Aktuellstes Beispiel dürfte wohl der jetzt für den SCM schwimmende Ausnahmekönner Helge Meeuw sein …

Henneberg: So ist das. Die Uni unterstützt uns nicht nur bei der Leistungsdiagnostik, sie stellt auch Studien-Angebote mit den passenden Rahmenbedingungen bereit. Helge Meeuw konnte auf diese Weise an der Magdeburger Uni sein Medizinstudium fortsetzen und ist 2009 auch noch zweimal Vize-Weltmeister geworden. Bei der EM Anfang August startet er ja nicht, weil in diese Zeit das Physikum im Rahmen seines Studiums fällt.

Volksstimme: Bei den deutschen Meisterschaften gewann der SCM immerhin drei Titel und sieben Medaillen. Welches waren für Sie die größten Überraschungen?

Henneberg: Ohne Gold für Franziska Hentke und die beiden Titel von Christian Kubusch herabzuschmälern, sind Saskia Donats Silber über 50 m Delphin und die Bronzemedaille für unsere 4x100-m-Lagenstaffel die eigentlichen Überraschungen.

Volksstimme: Zuletzt setzte Johanna Friedrich bei der Junioren-EM mit dem Titelgewinn in der 4x-200-m-Freistilstaffel einen weiteren Glanzpunkt. Wachsen da beim SCM neue Hoffnungsträger heran?

Henneberg: Die Ansätze sind da. Johanna Friedrich hatte schon 2009 bei internationalen Junioren-Wettkämpfen einen großen Leistungssprung gemacht und ihre Klasse angedeutet. Junioren-Universaltalent Paula Beyer hat sich seit September in den Disziplinen Rücken, Delphin und Lagen deutlich verbessert.

Volksstimme: Was Versprechen Sie sich vom Höhentraining so kurz vor der EM?

Henneberg: Der klassische zeitliche Abstand zwischen Höhentraining und Wettkampf beträgt 21 Tage. Mit Christina Kubusch haben wir Anfang Juli die Erfahrung gemacht, dass wir vier Tage vor der deutschen Meisterschaft aus der Höhe kamen und er die Titel über 1500 m und 800 m Freistil holte. Wir werden sehen, ob sich das bei Christian und Franziska Hentke erneut bewährt.