Germania Halberstadt Mohr auch im Urlaub bestens informiert
Von Uwe Tiedemann
Magdeburg/Halberstadt. Er hatte sich rar gemacht in jüngster Zeit, durch den Trainer aber jederzeit einen "Draht" zur Mannschaft: Die Rede ist von Wolfgang Mohr, neuer sportlicher Leiter des Fußball-Regionalliga-Aufsteigers Germania Halberstadt.
"Ich war in meinem lange geplanten Sommerurlaub, zweieinhalb Wochen im schönen Frankreich, stand aber in permanentem telefonischen Kontakt zu Trainer Andreas Petersen. Es ist ja bekannt, dass wir ein ausgezeichnetes Verhältnis untereinander haben", berichtete Mohr, der "pünktlich" wieder in heimatlichen Gefilden eintraf, um persönlich der gelungenen Regionalliga-Premiere in der 49 000-Zuschauer fassenden WM-Arena von Hannover 96 II (Endstand 1:1) beizuwohnen. "Während sich der Gegner mit 26 Mann gleich warm gemacht hat, haben unsere Jungs erst einmal ehrfurchtsvoll auf die Anzeigetafel geschaut", blickte Mohr schmunzelnd zurück.
Nun, so der 56-Jährige, will die Mannschaft zu Hause natürlich nachlegen. Allerdings heißt der Gegner am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) VfL Wolfsburg II, im Vorjahr hinter Aufsteiger Chemnitzer FC Vize-Meister. "Für mich gehören sie wieder zu den Staffelfavoriten", befand Mohr, der "sehr gespannt" darauf ist, ob die Zuschauerzahlen im Vergleich zur Oberliga-Saison anziehen. Zwar betonte Schulleiter Mohr, dass der Verein seine Hausaufgaben gemacht habe, dass das Interesse am VfB Germania "aber sicher nicht von heute auf morgen deutlich ansteigt, sondern erst allmählich wachsen muss."
Vor der Regionalliga-Heim-premiere müssen die Vorharzer heute in der ersten Landespokalrunde in Kemberg antreten. Diesem Wettbewerb misst Mohr besondere Bedeutung bei: "Wir wollen in dieser Saison bei der Vergabe ein ernstes Wörtchen mitreden. Ich glaube, es ist nicht vermessen, wenn wir uns berechtigte Chancen ausrechnen, diesmal den Pott nach Halberstadt zu holen." Vor zwei Jahren war Germania schon einmal ganz dicht dran, unterlag erst im Finale dem HFC mit 2:3.
Zurück zur Meisterschaft, wo man natürlich auch in Halberstadt den Fehlstart des "großen" 1. FC Magdeburg genau verfolgt hat. Auf die etwas provokative Frage, ob nach dem 0:2 gegen Hertha BSC II Schadenfreude geherrscht habe, antwortete Mohr mit Nachdruck: "Absolut nicht! Der FCM hat überlegen gespielt und sehr unglücklich verloren."