Handball-Oberliga: Güsener HC – SV Langenweddingen 24:23 (12:10) Neuling sticht, Abwehr packt zu: Starkes GHC-Debüt
Güsen (okr/bjr). Eine starke Defensive, ein glänzend aufgelegter Neuling und ein Publikum, das seine Mannschaft euphorisch nach vorne trieb – mit diesem Rezept hat der Güsener HC im ersten Heimspiel der Sachsen-Anhalt-Liga den ersten Sieg eingefahren. Die Handballer bezwangen am Sonnabend den SV Langenweddingen knapp mit 24:23 (12:10).
"Es ist schön, dass die Spieler für ihre Mühen schon zu so einem frühen Zeitpunkt der Saison belohnt werden, auch wenn wir am Ende etwas Glück hatten", sagte GHC-Trainer Eric Steinbrecher, der nach der Heimpremiere nicht mit Lob, aber auch mit Kritik sparte.
Kritisch sah er in der ersten Halbzeit die Chancenverwertung seines Teams, das den Gästetorhüter Matthias Krüger regelrecht berühmt warf. "Der hatte einen ganz starken Tag erwischt", sagte Steinbrecher, der aber auch viel Positives im Spiel seiner Mannschaft sah. Ausgehend von einer sicher stehenden 6-0-Abwehr, in der der reaktivierte Rene Eichner eine starke Leistung bot, schaltete der GHC schnell auf Offensive um. Lohn war eine 2:0- und 5:3-Führung. Beim 8:8 glich Langenweddingen erstmals aus. Bis zum 10:10 blieb es eng, ehe die Gastgeber zur Pausensirene auf 12:10 davonzogen. "Bis dahin hätte es auch schon 20:10 stehen können", sagte Steinbrecher.
Diese Tore schienen den Güsener in der zweiten Halbzeit zu fehlen. Die Gäste agierten nun voll auf Augenhöhe und blieben beim 15:15, 18:18 und 20:20 stets dran. In dieser Phase war es vor allem GHC-Neuzugang Rene Teßmann, der am Ende auf neun Treffer kam, der seine Farben immer wieder in Führung warf. "Rene war neben Daniel Garbrecht einer unser Besten an diesem Tag", lobte der Trainer.
Diese Leistung war wohl auch nötig, da der SVL ausgerechnet in der Schlussphase erstmals mit 22:21 (53.) vorne lag. Dann folgte der Knackpunkt im Spiel. Nach einem Foul von Chris Hoffmann, der an diesem Tag seinen 19. Geburtstag feierte, fuhr sein Gegenspieler dermaßen aus der Haut, dass er die dritte Zeitstrafe und die Rote Karte kassierte (55.). "Sie haben sich mit ihren Meckereien selbst um den Lohn gebracht", sagte Steinbrecher.
Der GHC ließ sich von dieser Hektik nicht anstecken. Im Gegenteil: Nach Treffern von Hoffmann und eines erneut aufopferungsvoll kämpfenden Robert Klewe zog der GHC vorentscheidend auf 24:22 davon. Langenweddingen kam nur noch zum Anschlusstreffer, der Rest ging im Jubel der Zuschauer und Spieler unter.
"Das war ein schweres Stück Arbeit. Es war klar, dass es heute nur über den Kampf geht. Spielerisch war wenig möglich. Auch hatten wir wieder nur begrenzte Wechselmöglichkeiten", sagte Steinbrecher, der nun neben dem Ausfall von Fabian Steindorf auch auf Jörg Salomon verzichten muss. Er hatte sich bei einem Zusammenprall mit dem gegnerischen Schlussmann eine Gehirnerschütterung zugezogen.
Güsener HC: Bretschneider, T. Beyer – Eichner, Hoffmann (3), K. Haßbargen (1/1), C. Beyer (3), Garbrecht (2), Teßmann (9/1), Klewe (4), Geue, Salomon (2)
Zeitstrafen: GHC 4/ SVL 10
Siebenmeter: GHC (2/7), SVL (3/5)