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Offene Worte und Selbstkritik

14.02.2013, 18:16

"Krisensitzung" wollte Frank Carstens die Zusammenkunft der Mannschaft mit Manager Marc Schmedt nicht nennen. Aber der Cheftrainer des SC Magdeburg räumte ein, dass nach der blamablen 19:31-Niederlage beim HSV Hamburg niemand zur Tagesordnung übergehen wollte - und durfte.

Magdeburg l "Natürlich haben wir das Spiel ausgewertet. Dazu war das dann doch zu heftig. Das konnten wir so nicht stehenlassen." An Selbstkritik habe es den Spielern nicht gefehlt, räumte Frank Carstens ein. "Sie haben ganz offene Worte gefunden", erklärte der Trainer - ohne ins Detail gehen zu wollen.

Mit der gemeinsamen Aufarbeitung der höchsten Saison-Niederlage sollte das Thema aber nach Trainer-Meinung abgehakt sein. "Es geht Schlag auf Schlag, wir müssen nach vorn schauen. Am Samstag wartet mit Bacau im EHF-Pokal bereits die nächste Aufgabe. Darauf müssen wir uns jetzt konzentrieren."

Auch SCM-Manager Marc Schmedt, der den trost- und mutlosen Auftritt der Mannschaft in Hamburg live mitverfolgt hatte, war "maßlos enttäuscht. Vor allem darüber, wie wir verloren haben. Wir haben aufgesteckt und uns nicht gegen die Niederlage aufgebäumt." Und deswegen ginge es auch nicht, so Schmedt, das Ding einfach abzuhaken und zur Tagesordnung überzugehen. "Da gibt es nichts schönzureden: Diese Leistung war einfach unzureichend und kann für uns nicht der Maßstab sein. Das war nicht akzeptabel. Deswegen galt es zu analysieren, woran hat es gelegen? Wer hat was dazu beigetragen und wer eben nicht."

Schmedt erklärte, er habe bei der Mannschaftssitzung, die im Anschluss an ein Vier-Augen-Gepräch mit dem Trainer stattgefunden hat ("Das war nichts Besonderes, das machen wir nach jedem Spiel so."), eine Mannschaft vorgefunden, die sich zuallererst selbst den Spiegel vorgehalten habe: "Es war zu spüren, dass diese Niederlage allen schwer in den Kleidern hängt. Am kritischsten gingen die Spieler mit sich selbst um. Aber so muss das auch sein, Selbstkritik ist bekanntlich der erste Weg zur Besserung."