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Rießle holt Bronze in der Nordischen Kombination / Norwegischer Doppelerfolg Fehler kosten mögliches Gold

19.02.2014, 01:17

Spannung pur in der Nordischen Kombination, aber kein Happy End für die Deutschen. Beim Sieg des Norwegers Jörgen Graabak verhindert der Breitnauer Fabian Rießle mit Bronze eine Enttäuschung. Olympiasieger Eric Frenzel war nach seiner Erkrankung chancenlos.

Als Fabian Rießle mit einem Jubelsprung aufs Podest seinen olympischen Bronze-Coup feierte, trauerten seine Teamkollegen Björn Kircheisen und Johannes Rydzek wenige Meter entfernt tief betrübt der verpassten Medaille nach. In einem dramatischen Rennen gaben die deutschen Nordischen Kombinierer am Dienstag das mögliche zweite Gold bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi leichtfertig aus der Hand und sorgten damit auch bei Bundestrainer Hermann Weinbuch für gemischte Gefühle. "Wir hatten eine Riesenchance, ein ganz großes Ding zu ziehen. Deshalb tat es ein wenig weh, auch wenn ich mich für Fabian sehr freue", sagte Weinbuch.

Dass Eric Frenzel beim norwegischen Doppelsieg durch Jörgen Graabak und Magnus Moan die Kräfte ausgingen, hatte der Coach einkalkuliert. Dass Kircheisen im Überschwang der Gefühle zu früh attackierte und Rießle in der vorletzten Kehre vor dem Ziel Rydzek über den Haufen rannte, hatte er sich dagegen nicht ausmalen können. "Schade, dass wir da eine Medaille hergeschenkt haben", stellte Weinbuch mit feuchten Augen fest.

Rießle konnte sich zunächst nicht über seinen dritten Rang freuen, denn Rydzek nahm sich den Schwarzwälder gleich hinter der Ziellinie zur Brust. "Da kommen in der ersten Emotion natürlich die Gefühle hoch. Es ist natürlich ärgerlich, dass nur ich auf dem Podium stand. Es wäre cool gewesen, wenn die anderen auch dort gelandet wären", sagte Rießle und beteuerte: "Aber es gibt keinen Stress. Alles ist wieder gut."

Den größten Erfolg seiner Karriere konnte er schon wenig später richtig genießen. "Ich bin absolut happy. Das ist das größte Märchen, das ich je erlebt habe", sprudelte es aus ihm heraus. Vergessen war das Malheur, als er im Kampf um die beste Sprintposition Rydzek auf der Innenbahn fahrend derart bedrängt hatte, dass dieser zu Fall kam.

"So schnell geht`s im Sport. Die Emotionen sind groß gewesen, die Enttäuschung auch. Er konnte ja nicht wirklich etwas dafür", beschrieb Rydzek die Situation. "Es war halt eng wie Sau, aber es hat keiner absichtlich gemacht", schilderte Rießle die Szene. Die beiden Streithähne nahmen sich später in den Arm und feierten gemeinsam. "Abhaken und nach vorn sehen, in zwei Tagen wollen wir mit der Mannschaft auf das Treppchen. Heute Abend trinken wir ein Versöhnungsbier und dann wird nach vorn geschaut", sagte Rydzek, der Achter wurde. (dpa)