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Anti-Doping-Kampf : Zittern vor Nachtests auf Wachstumshormone Bach zum ersten HGH-Nachweis: "Das ist ein Meilenstein"

24.02.2010, 04:52

Nach dem ersten gelungenen Nachweis auf Wachstumshormone beim britischen Rugbyspieler Terry Newton sind auch die Anti-Doping-Kämpfer bei Olympia in Vancouver zuversichtlicher, und im Sport beginnt hier und da das große Zittern vor Nachtests. Während IOC-Sprecher Mark Adams vor Bekanntwerden des neuesten Erfolges der Fahnder noch erklärt hatte, " der Anti-Doping-Kampf ist nicht zu gewinnen ", zeigte sich IOC-Vizepräsident Thomas Bach nach dieser Erfolgsmeldung optimistischer.

" Das ist ein Meilenstein im Kampf gegen Doping ", erklärte der in Vancouver in seinem Amt bestätigte IOC-Vize nach Bekanntwerden des positiven Tests beim früheren britischen Rugby-Nationalspieler Terry Newton von den Wakefield Trinity Wildcats. Der 31-Jährige war nach Verdachtsmomenten bei einer Zielkontrolle am 24. November 2009 im Training positiv getestet worden und ist für zwei Jahre gesperrt.

Bach sagte nach dem Erfolg, der durch das Nachweisverfahren von Prof. Christian Strasburger von der Berliner Charité entwickelt wurde : " Man kann den Forschern und der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA gratulieren. Dieser große Schritt wird eine weitere abschreckende Wirkung haben. Bei Olympia ist dieser Effekt durch das Einfrieren der Proben für Nachtests über acht Jahre gegeben. "

IOC-Sprecher Adams gab bekannt, dass in Vancouver bisher alle weiteren der insgesamt 1594 Kontrollen negativ gewesen seien. Seit Beginn der Spiele wurde kein Athlet überführt. Vor dem Auftakt gab es nur eine öffentliche Verwarnung für die russische Eishockeyspielerin Swetlana Terentewa, bei der im Training noch erlaubte Stimulans gefunden wurde. Die Spielerin darf am Turnier teilnehmen.

Adams erklärte : " Wir haben mit über 2000 Kontrollen bei 2631 Athleten das größte und strengste Kontrollsystem. Auch nicht überführte Athleten müssen wegen der langen Lagerung der Proben noch acht Jahre Nachtests fürchten. "

Kritiker des Systems von Welt-Anti-Doping-Agentur und IOC bezweifeln aber stark, dass die Spiele wirklich sauber sind. Vor allem bei Eigenblut-Doping, aber auch bei Gendoping, über dessen Existenz keine wirklichen Erkenntnisse vorliegen, ist ein Nachweis ganz schwer möglich.

Von drei Athleten, die wegen überhöhter Hämoglobinwerte eine fünftägige Schutzsperre durch den Ski-Weltverband FIS erhalten hatten, waren am Sonntag im 30-km-Langlauf zwei erstmals bei Olympia gestartet. Beide – Kaspar Kokk aus Estland und Benjamin Koons aus Neuseeland – liefen weit hinterher.