Judo Olympiasiegerin Silva scheitert vor Cas und bleibt gesperrt

Rio de Janeiro/Lausanne (dpa) - Die brasilianische Judo-Olympiasiegerin Rafaela Silva ist mit ihrer Berufung vor dem Sportgerichtshof Cas gescheitert und bleibt wegen Dopings für zwei Jahre gesperrt.
Nach derzeitigem Stand würde sie vermutlich auch die auf das kommende Jahr verlegten Sommerspiele in Tokio verpassen. "Das Brasilianische Olympische Komitee bedauert die Entscheidung und betrachtet das Fehlen von Rafaela Silva als großen Verlust für unser olympisches Judo-Team und für die brasilianische Delegation", zitierte das Sportportal "Globoesporte" am Dienstag aus einer Erklärung von COB-Sportdirektor Jorge Bichara.
Silva war am 9. August 2019 bei den Panamerikanischen Spielen in Lima positiv auf das verbotene Asthmamittel Fenoterol getestet worden. Wenige Monate später setzte sie mit Blick auf den Prozess im Januar freiwillig vorläufig aus. Nach der Entscheidung des Cas darf sie entsprechend zwei Jahre später wieder starten.
Silva hatte stets ihre Unschuld beteuert. Sie sei mit der Substanz unbeabsichtigt durch den Kontakt mit dem Baby einer anderen Judoka kontaminiert worden, hatte Silva argumentiert. Das Cas-Panel konnte aber nicht feststellen, "dass Rafaela Silva der ihr obliegenden Beweislast nachgekommen ist, den Weg der Einnahme der verbotenen Substanz durch eine Abwägung der Wahrscheinlichkeit nachzuweisen", hieß es in der Urteilsbegründung. Ihre Goldmedaille von den Panamerikanischen Spielen musste sie schon zurückgeben.
Silva, die aus Rios Armenviertel Cidade de Deus kommt und mit Rassismus sowie Depressionen zu kämpfen hatte, war eine Heldin in Brasilien. Bei den Olympischen Sommerspielen von Rio de Janeiro 2016 gewann sie die erste Goldmedaille für ihr Heimatland. Zuvor war sie auch die erste brasilianische Judo-Weltmeisterin. Für die Spiele in Tokio 2020 galt sie als eine der Favoritinnen.
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