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Opa Neureuther gelingt extrem gutes Wochenende

Zwei Podestplätze in Frankreich: Felix Neureuther reist mit einem sehr guten Gefühl zum wichtigen Technik-Block nach Südtirol. Trotz großen Trainingsrückstands ist der beste deutsche Skirennfahrer schon wieder voll konkurrenzfähig - nur die Nummer zwei macht etwas Sorgen.

Von Helen Scott-Smith und Maximilian Haupt, dpa 13.12.2015, 14:07

Val d'Isère (dpa) - Nach dem zweiten Podestplatz in Val d'Isère ging Felix Neureuther auf die Knie und nahm symbolisch seinen Helm ab.

Henrik Kristoffersen war Sekunden zuvor im ersten Slalom der Saison zu seinem fünften Weltcup-Sieg gerast und hatte den großen Favoriten Marcel Hirscher aus Österreich mit mehr als einer Sekunde Vorsprung auf Rang zwei verwiesen. Stark, kommentierte der drittplatzierte Neureuther die Vorstellung des 21 Jahre alten Norwegers. Die Verhältnisse waren nicht einfach, und er bringt das mit einer Routine runter wie ein ganz alter Hase. Da kann sich auch der Opa vor dem Junior ein bisschen verneigen.

Komplimente zu verteilen ist für Neureuther ohnehin keine schwierige Aufgabe, nach dem eigenen guten Auftritt in den französischen Alpen war es am Sonntag besonders einfach. Das war ein extrem gutes Wochenende für mich, bilanzierte der 31-Jährige nach Rang drei im Slalom und dem zweiten Platz im Riesentorlauf tags zuvor. Die kurzfristige Entscheidung für einen anderen Skischuh hatte sich ausgezahlt. In der Vorbereitung hatte ich etwas Probleme.

Auch der Alpindirektor des Deutschen Skiverbandes war glücklich über die Ausbeute seiner Spitzenkraft. Für Felix war das ein super Wochenende. Im Riesenslalom auf dem Podest zu stehen ist nicht ganz so einfach, lobte Wolfgang Maier.

Kleiner Wermutstropfen: Wie bei seinem Sieg am Samstag landete Hirscher auch im Slalom vor Neureuther. In dieser Disziplin will der Deutsche den Dauerrivalen endlich hinter sich lassen. Im ersten Durchgang war der Gesamtweltcupsieger nur Achter mit Rückstand auf Neureuther - zog dann aber doch dank eines starken Laufs vorbei.

So verpasste es der DSV-Routinier, sich ein Polster im Slalom-Weltcup herauszufahren. Doch daran wollten weder Maier noch Bundestrainer Mathias Berthold denken. Wir haben sehr viele wertvolle Trainingstage verloren, betonte der Coach mit Blick auf Neureuthers Rückenprobleme aus der Vorsaison. Vom derzeitigen Stand muss man es sicher so sehen, dass man nicht mehr als 20 Punkte verloren hat.

Neureuther will nun schon bei den Technik-Rennen in den Dolomiten ein Stückchen weiter sein. Ich weiß, dass ich noch Reserven habe. Ich freue mich, dass es gleich weitergeht, sagte er vor den Rennen in Alta Badia und dem Flutlicht-Slalom in Madonna di Campiglio. Dass der erstmals ausgefahrene Parallel-Riesenslalom in Alta Badia am Abend zuvor und nicht zu einem anderen Zeitpunkt stattfindet, ärgerte Neureuther: So ein Nachtrennen ist brutaler Stress für uns. Die, die das nicht fahren, sondern nur den Slalom, die sind schon im Vorteil.

Für Fritz Dopfer aber gibt es so gleich drei Gelegenheiten, frisches Selbstvertrauen zu tanken. Generell hat er es etwas schwierig im Moment, meinte Berthold zum bisherigen Saisonverlauf des 28-Jährigen. Im Riesenslalom war er als 14. leicht im Aufwärtstrend, doch im Slalom am Sonntag schied der WM-Zweite schon im ersten Durchgang aus. Sorgen machte sich Maier um Dopfer aber keine. So, wie es runtergeht, geht's auch wieder rauf, sagte er.

Resultate Slalom

Resultate Riesenslalom