1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Polizei verhindert Schlimmeres

207 Festnahmen nach Randale / DFB-Kritik an Belgien Polizei verhindert Schlimmeres

06.09.2010, 04:20

Brüssel (dpa). Nach Zwischenfällen beim Länderspiel in Brüssel hat die Polizei 207 Fußball-Chaoten festgenommen. Der DFB kritisierte indes die belgischen Gastgeber für den unkontrollierten Verkauf von Eintrittskarten an deutsche Zuschauer. "Die Polizei hat hart und konsequent durchgegriffen", sagte DFB- Generalsekretär Wolfgang Niersbach nach dem EM-Qualifikationsspiel in Belgien (1:0).

Nach Feststellung der Personalien seien die festgenommenen Randalierer inzwischen wieder auf freiem Fuß, teilte der DFB mit. 500 bis 700 sogenannte gewaltbereite Fußball-Anhänger waren nach Belgien gereist, die Polizei hatte sie schon vor dem Stadion "Roi Baudouin" abgefangen. Nach dem Spiel habe es laut DFB keine Ausschreitungen mehr gegeben. Zuvor sei es in der Innenstadt von Brüssel zu einigen Auseinandersetzungen zwischen Chaoten und Sicherheitskräften gekommen, berichtete Niersbach. Schon vor den Vorfällen hatte sich der DFB offiziell über die Ticket-Verkaufspraxis der belgischen Gastgeber beklagt. Entgegen der internationalen Gepflogenheiten verkaufte Belgien 6500 Eintrittskarten unkontrolliert direkt an deutsche Fans. Niersbach hat bei der UEFA bereits Beschwerde eingelegt.

Insgesamt waren rund 9000 deutsche Anhänger im Stadion. Über die offiziellen DFB-Kanäle wie Fanclub und Vereine waren 2500 Tickets abgesetzt worden. Die Belgier gaben im Vorverkauf bis zu zehn Tickets an deutsche Zuschauer ab, üblich sind nur vier Karten pro Person. Nach den Regeln der UEFA stehen den Anhängern der Gastmannschaft zehn Prozent der ver-kauften Karten zu, in Brüssel wären das rund 4500 Tickets gewesen. Der DFB hatte laut Niersbach den belgischen Verband bereits Tage vor dem Spiel wegen der kritisierten Verkaufspraxis kontaktiert.

Die Bundespolizei hatte schon im Vorfeld der Partie 45 sogenannten "Gewalttätern Sport", die als gewaltbereit registriert sind, die Ausreise aus Deutschland nach Belgien untersagt. Rund 300 Bundespolizisten hatten am Spieltag an der deutsch-belgischen Grenze Schwerpunktkontrollen durchgeführt und die Einreise von Randalierern ins Nachbarland verhindert.