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Champions League: Bayern kassiert von den drei deutschen Teilnehmern bisher am meisten Jetzt gilt alle Aufmerksamkeit dem kleinen FC St. Pauli

10.12.2010, 04:26

Fünf Siege, 16 Tore in der Champions League – doch statt auf die Achtelfinal-Auslosung mit großen Clubs wie Inter Mailand war der Blick des FC Bayern ganz auf den kleinen FC St. Pauli gerichtet. "Das 3:0 zu Hause war auch wichtig mit Blick auf das Wochenende. Wir sind der FC Bayern, da zählen nur Siege. Vor allem vor Weihnachten, damit wir auch ’nen ordentlichen Urlaub haben", sagte Co-Kapitän Philipp Lahm nach dem 3:0 über den FC Basel zum Abschluss der Gruppenphase in der Königsklasse.

München (dpa). Für die Liga-Partie morgen gegen den Aufsteiger wünscht sich das selbst ernannte "Weihnachtsbiest" Louis van Gaal zum zweiten Jubiläum binnen drei Tagen den nächsten Sieg. Und weitere Kreativ-Momente seines Doppel-Torschützen Franck Ribéry.

Zum 150. Mal war van Gaal am Mittwoch als Coach bei einem Europapokalspiel in der Verantwortung, gegen die Hanseaten folgt seine 50. Partie in der Bundesliga. Während der Niederländer in der Königsklasse nach erstmalig fünf Bayern-Siegen und 16 Toren eine positive Gruppenbilanz des hinter Real Madrid Zweitbesten der Vorrunde zog, kann er mit der Liga gar nicht zufrieden sein. "Ich denke nicht, dass wir dort über Dortmund sprechen müssen, sondern über Hannover, Leverkusen und Mainz", sagte der 59-Jährige angesichts von sieben Punkten Rückstand auf den direkten Qualifikations-Platz für die Champions League im kommenden Jahr.

Bei der Achtelfinal-Auslosung am 17. Dezember drohen neben Vorjahressieger Inter auch Arsenal London oder Angstgegner AC Mailand. Aber es könnte bei der ersten K.o.-Etappe auf dem Weg zum Finalziel Wembley auch der FC Kopenhagen sein. Viel mehr als der Traum vom Endspiel in London beschäftigt die Münchner dieser Tage jedoch eine Sorge: Dass man in der laufenden Liga-Saison die Teilnahme an der Königsklasse verpasst, denn immerhin findet das Finale 2012 im Heim-Stadion statt.

Auch aus finanzieller Sicht hat sich das gute Abschneiden in der Champions League gelohnt: Von den drei deutschen Clubs hat der FC Bayern in der Vorrunde am meisten verdient. Mit dem Antrittsgeld, den Prämien für fünf Siege und dem Sonderbetrag für das Erreichen des Achtelfinales kassierten die Münchner insgesamt 14,2 Millionen Euro. Der FC Schalke 04 brachte es auf 13,8 Millionen Euro, Werder Bremen kann sich trotz des Ausscheidens aus der Königsklasse und der verpassten Qualifikation für die Europa League über 8,8 Millionen Euro aus dem Prämientopf der UEFA freuen.

Dennoch: "Wir wissen um unsere Situation in der Bundesliga und deswegen sind wir zum Siegen verdammt. Das ist ganz klar", mahnte Sportdirektor Christian Nerlinger, der nach dem Sieg dank Toren von Ribéry (35. und 50. Minute) und Anatoli Timosch-tschuk (37.) mit dem Auftritt zufrieden war. Hoffnung gab den von Verletzungssorgen in der Hinrunde geplagten Münchnern auch der persönliche Aufwärtstrend von Ribéry. "Er ist auf einem guten Weg. Er hat in der zweiten Halbzeit seine alte Klasse gezeigt, und ich hoffe, dass er jetzt in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren von Verletzungen verschont bleibt", sagte Nerlinger.

Zuletzt spielte der wiederholt von Blessuren heimgesuchte Ribéry nur bruchstückhaft. In den drei verbleibenden Spielen in diesem Jahr gegen St. Pauli sowie der doppelten Liga- und Pokal-Aufgabe beim VfB Stuttgart will der französische Mittelfeldstar noch einmal für Erfolgserlebnisse vor der Winterpause sorgen. "Es ist ein großes Problem, wieviele Punkte wir zurück sind. Der zweite Platz ist wichtig für die Champions League nächstes Jahr", sagte der 27-Jährige.