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29. Sportpresseball in Frankfurt/Main: Ballack und der "Kaiser" geehrt Beckenbauer ist nun eine "Legende des Sports"

08.11.2010, 04:21

Frankfurt/Main (dpa). Die "Lichtgestalt" Franz Beckenbauer überstrahlte sogar das schwer gehypte Polit-Glamour-Paar Guttenberg. Mit feuchten Augen stand der 65-Jährige auf der Bühne in der Alten Oper Frankfurt und nahm den Preis "Legende des Sports" entgegen. Damit war am Samstag nur besiegelt, was die Fußballwelt eh schon lange wusste, der "Kaiser" freute sich trotzdem sehr. Und mit viel Witz: "Es hat mit dem Alter zu tun, je älter du wirst, desto mehr Auszeichnungen kriegst du. Derzeit renne ich von einer Auszeichnung zu nächsten." Neben Beckenbauer bekam auf dem 29. Sportpresseball auch Michael Ballack einen Preis. Für seine Aufklärungsarbeit zu HIV und Aids wurde er der "Sportler mit Herz".

Die Lobeshymnen galten auf der Gala mit mehr als 2800 Gästen vor allem Beckenbauer. Was den FC-Bayern-Ehrenpräsident auszeichne? "Sein Charakter, seine Fröhlichkeit und seine Unverwechselbarkeit", sagte Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg, erstmals Schirmherr des Balls. Hessens sportbegeisterter Ministerpräsident Volker Bouffier, der super stolz die Laudatio hielt, meinte: "Ein Land, das einen Mann wie Franz Beckenbauer hat, kann sich glücklich schätzen." Beckenbauer ist nach Ex-Nationaltorwart Oliver Kahn, Wimbledonsieger Boris Becker und Handball-Bundestrainer Heiner Brand der vierte Sportler, der für sein Lebenswerk ausgezeichnet wird.

Aus der Medienprominenz sagte Waldemar Hartmann: "Er hat sich auch mal Sachen geleistet, die bei anderen zur gesellschaftlichen Ächtung geführt hätten, aber der Franz hat das mit seinem Charme und seiner Ehrlichkeit überstanden." Ski-Doppel-Olympiasiegerin Maria Riesch erklärte: "Die Leute mögen den Franz einfach." Mit dem "Kaiser" verbindet sie nicht zuletzt derselbe Manager: Marcus Höfl.

Ballack – mit roter Aids-Schleife am Revers – nahm seinen Preis bescheiden an: "Das ist natürlich eine große Ehre für mich, aber ich nehme diesen Preis stellvertretend für diese große Organisation entgegen, für viele Menschen, die weltweit gegen diese bestialische Seuche kämpfen." Der dreifache Familienvater ist seit 2006 Sonderbotschafter des UN-Programms UNAIDS.