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Wasserball: Deutschland unterliegt in der Weltliga-Vorrunde den Serben in Magdeburg mit 9:13 Trainer Stamm zufrieden: "Ich kann den Jungs nur gratulieren"

Von Daniel Hübner 09.12.2010, 05:26

Magdeburg. Sein erster Verbalangriff erfolgte auf den türkischen Schiedsrichter Emanuel Taylar. "Ich hoffe, dass wir dich nicht noch einmal kriegen!", rief Hagen Stamm, der Bundestrainer der Wasserball-Nationalmannschaft, über das gesamte Becken der Elbeschwimmhalle und erzeugte Raunen und Applaus unter 800 Zuschauern. Deutschland hatte das Weltliga-Vorrundenspiel gegen Serbien mit 9:13 (2:3,2:2,1:5,4:3) verloren.

Noch vor der Partie war es weit harmonischer zugegangen, denn zunächst überreichte Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Reiner Haseloff (CDU) der gastgebenden WU Magdeburg als Botschafter des Sports einen Scheck über 20 500 Euro. Dann ertönten die Nationalhymnen beider Länder, dann der Anpfiff. Und zugleich wurden Erinnerungen geweckt: Bei der vergangenen Europameisterschaft musste sich Deutschland dem amtierenden Weltmeister nämlich mit 3:17 geschlagen geben.

Kapitän Marc Politze konnte sich "daran gar nicht mehr erinnern", erklärte der 33-Jährige (WF Spandau), der sein 361. Länderspiel absolvierte, mit schelmischem Lächeln. Trainer Stamm erinnerte sich daran nur allzu gut. Und weil diesmal noch drei Leistungsträger gefehlt hatten, resümierte er: "Ich kann den Jungs nur gratulieren."

Während Serbien zwölf Weltmeister im Aufgebot hatte, feierte zum Beispiel David Kleine, Jahrgang 1990, seine Premiere im nationalen Trikot. Am Kampfgeist sollte es ihm –wie anderen – nicht mangeln. Mängel traten erst im dritten Viertel auf – 1:5. Hatten die Gastgeber mit der defensiveren Deckungsvariante in der Zone lange Zeit Ebenbürtigkeit erlangt, zog Serbien im dritten Abschnitt in Sachen Tempo und Aggressivität noch einmal an. Der glänzende Keeper Roger Kong (Spandau) verhinderte über das gesamte Spiel noch mehr Gegentreffer. Vor allem mit den Centern der Gäste hatte Deutschland seine Mühe, geschickt schwammen sie sich immer wieder frei – auch deshalb gehört Serbien zur Weltspitze.

Zur Harmonie fand Politze wieder nach dem Schlusspfiff. "Es macht einfach Spaß, in Magdeburg zu spielen", erklärte der Kapitän. Auch Stamm erklärte wieder gemäßigt: "Es ist ja kein Geheimnis, dass Serban Costa (WUM-Präsident/d.Red.) und ich sehr gut befreundet sind." Ein Besuch in Magdeburg ist inzwischen selbstverständlich.

Deutschland (Schützen): Real (3), M. Stamm (1), Politzke (1), Bukowski (1), Schüler (2), Oeler (1)