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König muss Petersen noch dreimal vertreten Co-Trainer: "Das bekommen wir hin"

Am Sonntag in Meuselwitz, eine Woche darauf daheim gegen Hertha BSC II
und am 8. November in Babelsberg darf FCM-Trainer Andreas Petersen seine
Elf im Stadion nicht coachen. Co-Trainer Danny König springt wie
zuletzt gegen Viktoria Berlin in die Bresche.

Von Klaus Renner 24.10.2013, 03:15

Magdeburg l "Dortmunds Co-Trainer Zeljko Buva hat doch auch den 2:1-Sieg bei Arsenal London geholt", klingt aus den Worten von Danny König viel Selbstvertrauen. Der Vergleich zwischen Champions League und Regionalliga mag hinken, doch der Co-Trainer des 1. FC Magdeburg ist frohen Mutes. Anderes bleibt dem 39-Jährigen nicht übrig, muss Cheftrainer Petersen doch nach seiner vom Nordostdeutschen Fußball-Verband (NOFV) ausgesprochenen Innenraumsperre für insgesamt vier Pflichtspiele (die Partie bei Viktoria Berlin/2:2 zählt bereits mit) noch dreimal jeweils eine halbe Stunde vor Spielbeginn die Mannschaftskabine verlassen.

"Das bekommen wir auch noch hin. Ich habe die Kompetenz, die Mannschaft erfolgreich einzustellen. Andererseits arbeiten Andreas Petersen und ich vertrauensvoll zusammen. Da gibt es keine Probleme", erneuert König seinen Treueschwur gegenüber seinem Chef, dessen Verhandlung vor dem NOFV-Sportgericht er als "sehr fair und die Ursache für sein Verhalten aufdeckend" bezeichnete: "Wir können mit dem Urteil leben. Es hätte Andreas durchaus härter treffen können."

Das sehen im Übrigen auch die Spieler des Regionalliga-Teams ähnlich. Torjäger Christian Beck ("Es hätte schlimmer kommen können"), Torhüter Matthias Tischer ("Allerdings kann man bei 5000 Euro Strafe nicht von einem supermilden Urteil reden") und Kapitän Marius Sowislo ("Gut, dass alle beteiligten Parteien die Ruhe bewahrt haben. Alle können zufrieden sein") hoffen, dass nun wieder Ruhe im Umfeld einzieht. Schließlich steht die Mannschaft am Sonntag beim ZFC Meuselwitz vor ihrer nächsten Bewährungsprobe - und Petersen muss sich von 13 Uhr bis 15.45 Uhr weg von der Mannschaft auf der Tribüne aufhalten.

Ob ein Beobachter des NOFV wie schon am vergangenen Wochenende in Berlin die Einhaltung des Paragrafen 30 der Rechts- und Verfahrensordnung der NOFV überwacht, war am Mittwoch nicht abschließend in Erfahrung zu bringen. Petersen ist es nicht einmal erlaubt, während des Spiels laut Richtung Spielfeld zu rufen (siehe Info-Kasten).

Aufschlussreich ist auch ein Studium des FCM-Fan-Forums. Gerald Altmann, Behinderten-Fanbeauftragter des Vereins, sagte: "Andreas Petersen hat Glück gehabt. Da sind sich alle einig. Die Meinungen sind aber geteilt. Viele Fans sind der Ansicht, er setzt die Maßstäbe, die er an andere legt, für sich selbst nicht um."

Der Magdeburger FCM-Anhänger Jens "Imo" Schröder meint: "Das Urteil ist in Ordnung, wenn man bedenkt, was sich der Trainer da geleistet hat. Der Verein, Petersen selbst und ich als FCM-Fan können sehr gut damit leben. Zwischen der Roten Karte für Christopher Reinhard und Petersens Ausraster in der Halbzeit des Spiels gegen Nordhausen lag eine halbe Stunde, in der er sich hätte runterfahren können. Andreas Petersen hätte sich ganz einfach im Griff haben müssen."