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Ex-SCM-Käpitän als Sportlicher Leiter Stiebler hat was zu sagen - und er tut es jetzt auch

Von Janette Beck 20.01.2014, 01:24

Dessau | Steffen Stiebler hat etwas zu sagen. Das war auch schon früher so, als er sich als Abwehrchef und Kapitän des SCM - wenn auch mit wenigen Worten - Gehör und Respekt verschaffte. Das Neue ist, dass der 42-Jährige dies nach seiner Beförderung zum Sportlichen Leiter nun auch aktiv und offensiv an der Seitenlinie auslebt.

So war Striebler am Sonntag beim Turnier in Dessau in der Halbzeit des Auftaktspiels gegen die Füchse in für ihn ungewohnter Mission zu erleben: Er intervenierte bei den Schiedsrichtern die kurz zuvor gegebene Rote Karte für Magdeburgs Abwehr-Haudegen Kjell Landsberg.

Bislang war "Stabbel" kein Mann der großen Worte. Zumindest nicht in der Öffentlichkeit. Und so war es, als er in die Geschäftsstelle des Vereins wechselte, still um den Ex-Kapitän geworden. Als Geschäftsstellenleiter erledigte er seine kaufmännische (Fleiß-)Arbeit und hielt sich im Hintergrund. Böse Zungen behaupteten gar, der als Spieler mit allen Wassern gewaschene Abwehrchef sei in der Ära von Trainer Frank Carstens "kaltgestellt" worden.

Stiebler war "loyal" zu Carstens

Das würde Stiebler so nicht sagen. Er beschreibt die Situation so: "Frank Carstens hatte darauf bestanden, im sportlichen Bereich das alleinige Sagen zu haben. Und wenn das vertraglich so geregelt ist, dass man sich in der Öffentlichkeit nicht zum Kompetenzbereich des Trainers äußert, tue ich das nicht." Er habe die Hierarchien eingehalten, sei loyal gewesen. "Ich denke, das war richtig. Alles andere bringt unnötig Unruhe rein."

Nach der Beurlaubung von Carstens habe man im Management analysiert, was warum schiefgelaufen sei oder wo der Hebel neu angesetzt werden müsse. So wäre beispielweise die kostenintensive Kurzzeit-Verpflichtung von Thomas Knorr als Kreisspieler "unter jetziger Konstellation so wahrscheinlich nicht durchgegangen", vermutet Stiebler. Zudem bedürfe es "einer Kurskorrektur im Nachwuchsbereich, denn da ist in den letzten Jahren nicht mehr viel passiert", bemängelt er.

Stiebler will sich ins Training nicht einmischen

Den sportlichen Bereich "in Zukunft gemeinsam mit dem Trainer zu koordinieren, Ideen einzubringen und als Team umzusetzen", darin sehe er vorranging seine neue Aufgabe. Sich ins Training oder in die Spielvorbereitung oder Aufstellung einzumischen, das will Stiebler dagegen auch in Zukunft nicht. "Dafür trägt weiterhin der Trainer die Verantwortung."

Und so war auch die Vorgabe des neuen SCM-Sportchefs an die Mannschaft für das Turnier in Dessau für den Anfang (noch) moderat: "Das Ergebnis ist zweitrangig. Ich will sehen, dass sich die Mannschaft zerreißt. Vor allem in Bezug auf die Abwehrarbeit. Die ist nämlich zu allererst eine Herzens- und Einstellungssache."