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Sieben Sachsen-Anhalter im Olympia-Team Zwei Anschieber vom MSC in Sotschi dabei

152 Athleten starten für den Deutschen Olympischen Sportbund bei den
Winterspielen in Sotschi (Russland). Das ergab die letzte
Nominierungsrunde am Donnerstag. Vom 7. bis 23. Februar kämpfen auch
sieben Sachsen-Anhalter um Medaillen.

Von Daniel Hübner 24.01.2014, 02:19

Magdeburg l An diesem Wochenende wird Kevin Korona im Bob von Nico Walther (Riesa/Vierer) und David Ludwig (Oberhof/Zweier) um Medaillen kämpfen bei den Junioren-Weltmeisterschaften in Winterberg. Mit diesem Ziel war der Neuzugang des Mitteldeutschen Sportclubs (MSC) im Sommer 2013 auch von der Leichtathletik in den Eiskanal gewechselt.

Als er damals über sein Vorhaben berichtete, hatte der 25-Jährige noch nicht einmal eine Bahn betreten. Und trotzdem hat Korona, der Nürnberger, gleich den ganz großen Sprung geschafft: Er fährt zu den Olympischen Spielen nach Sotschi - wenngleich als Ersatzmann. Trotzdem: "Ich bin richtig, richtig glücklich. Ich kann es noch gar nicht fassen", sagte der ehemalige Weitspringer Korona. "Der Wechsel von der Leichtathletik zum Bobsport war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte." MSC-Trainer Norman Dannhauer jubelte ebenso: "Wir sind absolut glücklich, das war auch für uns als Verein wichtig."

Korona gehört also zum 152-köpfigen Team Deutschland, das am Donnerstag nach der letzten Nominierungsrunde des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) feststand und in Sotschi um Medaillen kämpfen wird. Bis zum 4. Februar werden alle Athleten im olympischen Dorf ihr Quartier bezogen haben.

Enttäuschung über Fehlen von Andreas Bredau

Erstmals starten mehr deutsche Damen (77) als Herren (75) bei einem Ringespektakel. Die Biathletin Franziska Hildebrand aus Köthen (startet für Clausthal-Zellerfeld) und die Rodlerin Tatjana Hüfner aus Blankenburg (BRC Friedrichroda) sind ein Teil der Frauen-Power, zudem sind aus Sachsen-Anhalt bei den Männern mit Marko Hübenbecker der zweite MSC-Anschieber, der Hallenser Thorsten Margis (BSC Winterberg/Bob), der Domnitzer Andreas Wank (Oberhof/Skispringen), Toni Eggert (BRC Ilsenburg) und Korona dabei.

Im MSC-Lager hat es aber nicht nur Freude gegeben. Mit dem 29-jährigen Andreas Bredau musste einer der besten deutschen Anschieber verletzungsbedingt passen. Zudem fehlte Ronny Listner (35) beim entscheidenden Startertest im Dezember die Tagesform. "Darüber sind wir alle sehr traurig", sagte Jens Eggert, der Vorsitzende des Rodel- und Bobverbandes Sachsen-Anhalt.

Mit dem Rodler Eggert und Anschieber Hübenbecker sowie der Paralympics-Starterin Andrea Eskau (USC Magdeburg) sind drei von acht Athleten aus dem ersten Winterteam Sachsen-Anhalt, das Ministerpräsident Reiner Haseloff im Juli 2013 vorgestellt hatte, übrig geblieben. Aufgenommen worden waren nur Sportler mit Startrecht für Vereine aus dem Bundesland. Eggerts Doppelsitzer-Partner Sascha Benecken ist zu seinem Heimatverein nach Suhl gewechselt, alle anderen konnten sich für Sotschi nicht qualifizieren. Und was erwartet Jens Eggert, der am ersten Tag der Spiele seinen 50. Geburtstag feiert, von seinen Sportlern? "Optimal wäre natürlich, wenn sie eine Medaille gewinnen, realistisch ist es allemal", ist er sich der Onkel von Toni Eggert sicher.

Große Medaillenhoffnung bei Franziska Hildebrand

Die Medaillenvorgabe des DOSB steht derweil seit Wochen fest. 30 Medaillen will der Verband gewinnen. "Das war, ist und bleibt unser Ziel", erklärte DOSB-Chef Alfons Hörmann am Donnerstag in Frankfurt am Main. "Die letzten Wettbewerbe der Qualifikationsphase haben gezeigt, dass wir nicht nur breit aufgestellt sind, sondern auch zuversichtlich sein können, dass das Team erfolgreich sein wird." 30 Medaillen (10 Gold/13 Silber/7 Bronze) hatte Deutschland bei den Spielen in Vancouver vor vier Jahren mit damals 153 Startern gewonnen.

Franziska Hildebrand hat zumindest eine Medaillenchance ganz sicher: Als 13. des Gesamtweltcups ist die Biathletin aus Köthen für den olympischen Massenstart gesetzt. "Darüber freue ich mich so sehr, der Massenstart ist mein Lieblingsrennen", sagte die 26-Jährige.

Die Konzentration von Anschieber Marko Hübenbecker liegt indes ganz auf der Königsdisziplin - dem Vierer mit Weltmeister Maximilian Arndt (Oberhof). "Ob wir als Favorit nach Sotschi fahren, entscheiden die Buchhalter", erklärte der 27-jährige Hübenbecker nach bisher zwei Weltcupsiegen in diesem Winter schelmisch. Das letzte Rennen wird am Wochenende in Königssee ausgetragen.

Und für Skispringer Andreas Wank (25) war bereits die Vornominierung durch Bundestrainer Werner Schuster "eine Befreiung". Olympia kann kommen.