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Fußball: Club verliert mit 1:2 FCM aus allen Träumen gerissen

Fußball kann manchmal brutal und ungerecht sein. Diese Erfahrung machte
am Sonnabend Fußball-Regionalligist 1. FC Magdeburg. Da zeigte der Club
gegen Union Berlin II in den ersten 70 Minuten seine beste
Saisonleistung und stand am Ende nach dem 1:2 (0:0) dennoch mit leeren
Händen da.

09.03.2014, 18:59

Magdeburg l Der Knackpunkt der Partie war die gelb-rote Karte für den Berliner Marcus Mlynikowski wegen wiederholten Foulspiels (65.). Zu diesem Zeitpunkt führte der in nahezu allen Belangen überlegene Club durch ein Kopfballtor von Christian Beck nach Flanke des agilen Christoph Siefkes hochverdient mit 1:0 (53.) und war auf dem besten Wege, seinen achten Heimsieg einzufahren.

Doch plötzlich lief nicht mehr viel zusammen. "Vielleicht hat der eine oder andere im Hinterkopf gedacht, dass er in Überzahl nicht mehr ganz so viel laufen muss", unkte Trainer Andreas Petersen, der von einer Niederlage sprach, die "richtig weh tat". Beim ersten Gegentreffer haben wir, so der 53-Jährige, keinen Zugriff, beim 1:2 leistet sich René Lange einen Klops. Beide Male nutzte das der Berliner Stürmer Tugay Uzan eiskalt aus und stürzte die Blau-Weißen damit in ein Tal der Tränen.

Selbst Gäste-Coach Robert Jaspert räumte hinterher ein: "In der ersten Halbzeit wurde mir angst und bange, weil Magdeburg die klar bessere Mannschaft war. Was fehlte, waren die Tore. Und in der zweiten Hälfte habe ich nach dem Rückstand Schlimmes befürchtet. Ein Unentschieden wäre für Magdeburg auf jeden Fall gerecht gewesen."

Vor allem in den ersten 45 Minuten trumpften die Platzherren vor den Augen von Neustrelitz\' Trainer Thomas Brdaric groß auf, erspielten sich Chance um Chance (Petersen: "Wir haben einen Riesenaufwand betrieben, uns aber nicht belohnt") und sahen nach dem 1:0 und dem Platzverweis für Union wie der sichere Sieger aus. Warum es aber ausgerechnet in Überzahl einen Bruch gab, darüber herrschte auch in der Mannschaft mehr oder weniger Rätselraten. "Manchmal ist das im Fußball so, dass man mit zehn Mann plötzlich besser spielt", meinte stellvertretend der für den schwachen Fabio Viteritti eingewechselte Matthias Steinborn. Kapitän Marius Sowislo war der Ansicht, "dass man in dieser Liga den Verlust eines Akteurs durchaus kompensieren kann. Noch dazu, wenn man so spielstark ist wie Union". Sein zweiter Erklärungsversuch: "Wenn man ein Spiel so dominiert wie wir und dann zwei Nackenschläge hinnehmen muss, werden irgendwann die Beine schwer."

Eine Vorentscheidung im Titelkampf war die Niederlage jedoch nicht, weil Neustrelitz in Plauen strauchelte und der Rückstand weiterhin sieben Punkte beträgt. Einen kleinen Seitenhieb in Richtung Mario Kallnik konnte sich Petersen indes nicht verkneifen: "Da sieht man mal, wie wichtig das hier genommen wird, wenn in dieser Phase der Sportchef eine Woche in den Urlaub fährt."

FCM: Tischer - Hammann, Schiller (40. Nennhuber), Handke, Lange, Siefkes (72. Schmunck), Puttkammer, Sowislo, Viteritti (61. Steinborn), Fuchs, Beck
Union: Patzler - Zolinski, Stuff, Mayoungou, Mlynikows-ki, Wedemann (67. Giese), Hollwitz, Zejnullahu, Fritsche, Gomaa (89. Oschmann), Uzan (96. Krumnow)Schiedsrichter: Rosenkranz (Plauen). Zuschauer: 5846. Tore: 1:0 Beck (53.), 1:1, 1:2 Uzan (75./79.). Gelb: Schiller, Puttkammer / Gomaa, Mlynikowski, Giese. Gelb-Rot: Mlynikowski (65./wdh. Foulspiel)