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Protestaktion nach Askania-II-Pleite Mannschaft des Schönebecker SC geht auf die Barrikaden

19.04.2014, 01:18

Bernburg (nrc) l Bei den Fußballern des Schönebecker SC rumort es kräftig. Fans des SSC sind dieser Tage zurecht besorgt über die Geschehnisse in ihrem Verein. Grund dürfte nicht die Testspielniederlage des Verbandsligavierten am Mittwochabend bei Askania Bernburg II (Landesklasse III) sein, sondern eher das Zustandekommen, denn: Die hohe 0:9 (0:4)-Pleite war gewollt!

Die Kicker von Heiko Böhler und René Kausmann hatten sich zu einer Protestaktion entschlossen, um ihren Unmut Luft zu machen. "Es stehen noch Zahlungen für die Fahrtkosten aus, die nicht erfolgen. Zudem werden wir seit Wochen im Unklaren über die Zukunft der Mannschaft gelassen", erklärte Mittelfeldspieler Felix Krause.

SSC verzichtet absichtlich auf übliche Leistung

Er und seine Teamkollegen entschlossen sich also, in diesem Testspiel "ganz lockeren Fußball zu spielen, so als würden wir uns im Park für ein paar Kicks treffen." Statt die übliche Leistung abzurufen, ging der SSC kaum in Zweikämpfe. Und ließ Bernburgs Reserve ganz viel Platz für Torchancen.

Vor allem Askanias Tobias Donath nutzte dies dankend und netzte gleich fünf Mal für die Gastgeber ein. Auch in der ersten Halbzeit gab es zwei Gegentore innerhalb von fünf Minuten. "Niemand von uns will ein Punktspiel verlieren", betonte Krause. "Deshalb haben wir uns diese Partie ausgesucht, weil es hier um nichts ging."

Böhler brachte zum Teil Verständnis für seine Schützlinge auf. "Hätten die Jungs sich entschieden, in der Liga gegen Bitterfeld-Wolfen eine solche Leistung zu zeigen, wäre das katastrophal gewesen", äußerte der Trainer und fügte an: "Es ist nicht schön, wenn man auf Zahlungen wartet und diese einfach nicht erfolgen. Und die Ungewissheit über die eigene Mannschaft zerrt auch sehr an den Nerven. Seit zirka vier Wochen fragen mich die Spieler, ob sich etwas getan hätte. Ich bin es auch allmählich leid, meine Mannschaft immer wieder vertrösten zu müssen."

Unklarheit über Zukunft von SSC

Böhler habe seit Wochen versucht, Klarheit über die Zukunft der ersten Männermannschaft des SSC für die nächste Saison zu erlangen. "Aber es gibt kaum Gespräche mit dem Verein", haderte der Coach.

Allerdings ärgerte sich der Trainer auch über das hohe Endergebnis. "Die Jungs spielen ja schließlich auch Fußball, weil sie es wollen, nicht weil sie es müssen. Eine solche Leistung hätte nicht unbedingt sein müssen."

Nach den Osterfeiertagen hofft Böhler, dass endlich über die Zukunft seiner Mannschaft entschieden werden kann. Und natürlich auch die Spieler. "Normalerweise beginnen die Gespräche Anfang März. Bisher hat sich niemand vom Verein an uns gewandt", erklärte Krause.

Mannschaft und Trainer bedauerten zudem, dass das Fußballspielen gegen Askanias Reserve fast völlig ins Hintertreffen geriet, hatte man sich doch eigentlich vorgenommen, an der Stabilität der Spielweise und der Chancenverwertung zu arbeiten. "Das Ergebnis hätte auch ganz anders ausgesehen, wenn wir unser normales Pensum abgespult hätten", sagte Krause. Der 25-Jährige betonte aber auch, dass die Mannschaft sich weiterhin auf die verbleibenden Spiele konzentriert. "Wir wollen noch Punkte sammeln und die Saison so gut wie möglich abschließen."

SSC: Giebichenstein - Instenberg, Renger, Falkenberg, Liebold, De Oliveira, Fiser, Weile, Sommermeyer, Schulz, Krause

Bernburg II: Zellmer (46. Käding), Krause, Mäkel, Wendlandt, Schachner, Mutter (46. Herrmann) Schulze, Kollmann (46. Lichtenfeld), Donath, Drachenberg, Zimmermann

Tore: 0:1 Tobias Donath (23.), 0:2 Benjamnin Kollmann (28.), 0:3 Markus Krause (32.), 0:4 Markus Krause (41.), 0:5 Rene Schachner (60.), 0:6, 0:7, 0:8, 0:9 Tobias Donath (69., 74., 76., 82.); SR: Mathias Rommel