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Fußball-Regionalliga Petersen von Fans stürmisch gefeiert

Das hat es seit Dirk Heyne nicht mehr in Magdeburg gegeben: Beim
abschließenden 2:1 (0:1)-Heimsieg des FCM gegen den VfB Auerbach wurde
der scheidende Trainer Andreas Petersen von den Club-Fans mit
Sprechchören und Plakaten stürmisch gefeiert.

Von Uwe Tiedemann 26.05.2014, 03:20

Magdeburg l Vor dem Spiel fand sozusagen der offizielle Teil statt, als das Präsidium das Trainer-Duo mit Andreas Petersen und Danny König sowie die acht Spieler verabschiedet hatte, die zur neuen Saison keinen neuen Vertrag mehr erhalten.

Nach dem Abpfiff ging der "Show-Down" weiter und erinnerte an Heyne, der die Elbestädter zwischen 2003 und 2007 trainierte, sich ebenfalls große Sympathien erwarb und damals nur knapp den Durchmarsch in die 2. Liga verpasste.

Petersen, der sich eine Eckfahne geschnappt hatte, genoss das Bad in der Menge und blieb sich auch bei der obligatorischen Pressekonferenz mit flotten Sprüchen treu: "Solche Fans behält man ein Leben lang in Erinnerung. Ich bin rundum glücklich, habe hier aus Sch ... Bonbons gemacht. Als ich vor zwei Jahren anfing, lag der Verein am Boden. Jetzt lebt er wieder." Und: "Wenn ich mir eine Note geben müsste, wäre das eine 1".

Eine glatte "5" hätte es allerdings für das geben müssen, was seine Elf im ersten Abschnitt ablieferte. Der FCM lag durch Marcel Schuch, der sowohl Christopher Handke als auch Kevin Nennhuber düpierte, früh zurück (4.) und brachte danach nur Stückwerk zustande.

Hatte die Partie wegen der Verabschiedung schon zehn Minuten später begonnen, so dauerte die Halbzeitpause fast 30 Minuten. Grund war eine Verletzung von Schiedsrichter Marco Schibull (Templin) kurz vorm Seitenwechsel. So wurde "Assi" Christopher Musick kurzerhand zum "Chef" und der zufällig im Stadion weilende Quedlinburger Christian Kliefoth Linienrichter.

Die lange Pause hatte den Platzherren offensichtlich gut getan, denn endlich war mehr Schwung drin. Als Steffen Puttkammer nach einer von Kapitän Marius Sowislo verlängerten Ecke am langen Pfosten zum 1:1 ausglich (52.), stand fest: Der FCM hatte in jedem Spiel mindestens einen Treffer erzielt.

Gegen Auerbach wurden es deren zwei, was letztlich den Sieg bedeutete. Torschütze Christian Beck, der nach einem abgewehrten Schuss von Matthias Steinborn am schnellsten reagierte (69.).

Apropos Beck: Für den 26-Jährigen war es nicht nur sein 22. Saisontreffer, sondern auch die letzte Partie unter der Obhut von Petersen. "Ich bin schon ein wenig traurig, dass der Trainer nicht weitermacht. Andreas Petersen war maßgeblich an meiner Entwicklung beteiligt", sagte Beck und fügte hinzu: "Das ist eben Fußball."

Petersen zum zwölften Heim-Dreier: "Es war kein schöner, sondern ein hart erarbeiteter Sieg. Das gab`s in der laufenden Saison aber nicht oft."

Sowislo blickte unterdessen bereits nach vorn: "Wir haben im letzten Jahr nach Platz sechs gesagt, dass wir uns nicht verschlechtern wollen. Jetzt sind wir Zweiter geworden. Damit ist ja klar, was wir uns für die kommende Saison vorgenommen haben."

FCM: Dersewski - Hammann, Handke (22. Teixeira), Nennhuber, Lange, Siefkes (68. Schmunck), Puttkammer, Sowislo, Reinhard (83. Schröter), Steinborn, Beck
Auerbach: Dölz - Dressel (42. Rau), Otte, Paul, Hampf, Paradies (46. Hoffmann), Jedinak, Kötzsch (72. Bocek), Blankenburg, Wemme, Schuch
Schiedsrichter: Schibull (Templin). Zuschauer: 4680. Tore: 0:1 Schuch (4.), 1:1 Puttkammer (52.), 2:1 Beck (69.). Gelb: Dersewski, Lange, Sowislo / Kötzsch, Rau. Gelb-Rot: Rau (86./wdh. Foulspiel)