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Landessportbund Sachsen-Anhalt Silbersack bleibt Präsident

Andreas Silbersack ist auf dem 7. Landessporttag des Landessportbundes
(LSB) Sachsen-Anhalt erneut zum Präsidenten gewählt worden. Der
46-jährige Jurist blieb bei der Blockabstimmung ohne Gegenstimme.
Silbersack steht seit 2008 an der Spitze des LSB und hat den Verband
seitdem erfolgreich aus der Finanz- und Vertrauenskrise geführt.

Von Thomas Juschus 29.09.2014, 03:18

Bernburg l Das Kurhaus in Bernburg ist offenbar eine gute Adresse für den LSB Sachsen-Anhalt. Im Mai 2008 leitete der größte Verband des Landes dort nach Jahren finanzieller Misswirtschaft unter der Ägide des damals neuen Präsidenten Andreas Silbersack den inhaltlichen und personellen Neuanfang ein. Sechs Jahre später steht der LSB wieder solide da und bekam sogar von Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) Komplimente. "Besonders in den vergangenen drei Jahren wurde viel erreicht. Darauf darf man stolz sein", lobte Stahlknecht, vergaß aber nicht anzumerken, dass im Leistungssport noch deutliche Reserven vorhanden sind.

"Wir haben in jahrelanger engagierter zumeist ehrenamtlicher Arbeit gemeinsam das Vertrauen der Landespolitik und der breiten Öffentlichkeit zurückgewonnen. Heute stehen wir als Sportorganisation wirtschaftlich auf gesunden Beinen, und es ist an der Zeit, die Früchte unserer Arbeit zu ernten. Dabei stehen ab sofort die Sportinhalte wieder im Vordergrund", versprach Silbersack den 161 Delegierten aus den 14 Kreis- und Stadtsportbünden sowie den 48 Landesfachverbänden. Der LSB-Haushalt 2014 umfasst rund 23,5 Mio. Euro, davon sind rund 15 Mio. Euro Landeshaushaltsmittel.

Als größte Herausforderung für die nächste Zeit nannte Silbersack die Bindung und Gewinnung von Jugendlichen, Schiedsrichtern, Übungsleitern, Ehrenamtlichen und Mitgliedern in den Vereinen. "Wir müssen das Ziel haben, unseren Organisationsgrad zu steigern. Wir haben eine gute und langsame Entwicklung, müssen aber immer wieder neue Gruppen für uns erschließen, um an Stärke zu gewinnen", sagte Silbersack. Derzeit sind 336 623 Mitglieder in 3142 Sportvereinen des Landes. Gemessen an der Einwohnerzahl des Landes entspricht das einem Organisationsgrad von 14,66 (+0,7) Prozent, womit der LSB im Ländervergleich ganz weit hinten liegt. Um die Sportstrukturen zu stärken, hatte Silbersack in einem Volksstimme-Interview auch den Zusammenschluss von kleineren Vereinen mittels eines Anreizsystems angeregt.

Als weitere Herausforderung nannte Silbersack die Verfügbarkeit und den Zustand der Sportstätten im Lande. Derzeit sieht hier allerdings der Haushaltsentwurf der Landesregierung keinerlei Mittel vor. Dr. Ronald Brachmann (SPD), Vorsitzender des Ausschusses für Inneres und Sport im Landtag, deutete in seinem Grußwort aber Gesprächsbereitschaft und einen gewissen Handlungsspielraum an.

Ohne größere Diskussionen wurden auf dem Verbandstag die Satzung, Geschäftsordnung und die Aufnahmerichtlinien des LSB angepasst. Alle wichtigen Grundsatzdokumente waren im Vorfeld unter Mitwirkung der Kreis- und Stadtsportbünde sowie der Landesfachverbände überarbeitet worden. Mit der Neufassung sind jetzt die Aufnahme von Modell-, Hunde- und Schachsportvereinen möglich.